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LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

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heute Reichweiten von 500 km und Ladezeiten von nur noch wenigen Minuten auch ohne<br />

kraftstoffbetriebene Range Extender 1 in greifbare Nähe gerückt sind. Fast alle internationalen<br />

Automobilhersteller haben inzwischen für die kommenden Jahre die Einführung von Vollelektrofahrzeugen<br />

für den Massenmarkt angekündigt. VW und Mercedes wollen spätestens<br />

ab 2010 mit batteriebetriebenen Elektroversionen ihrer Modelle auf den deutschen Markt,<br />

BMW startet bereits 2009 in den USA mit der Erprobung des Mini E im Straßenverkehr mehrerer<br />

Großstädte, 2011 will dann auch die deutsche GM-Tochter Opel das in den USA entwickelte<br />

Elektromobil „Volt“ auf den deutschen Markt bringen, allerdings mit nur 60 km Reichweite<br />

im rein elektrischen Betriebsmodus.<br />

Mit dem Nationalen <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>splan Elektromobilität, der auf der Strategiekonferenz der<br />

Bundesregierung im November 2008 gemeinsam mit Vertretern der Industrie beschlossen<br />

wurde, sind die Weichen grundlegend umgestellt worden. Bis 2020 will die Bundesregierung<br />

insgesamt 500 Mio. € an Fördergeldern und Steuererleichterungen in Forschung, <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong><br />

und Vertrieb von Elektro- und Hybridfahrzeugen investieren und rd. 1 Mio. Elektrofahrzeuge<br />

auf bundesdeutsche Straßen bringen [BMWI09]. Schon jetzt wird die <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> leistungsfähiger<br />

Li-Ionen-Batterien, die gegenüber Nickel-Metallhybrid-(NiMH-)Batterien auf eine<br />

fast doppelt so hohe Leistungsdichte kommen, mit 60 Mio. € gefördert. Erklärtes Ziel der<br />

Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2020 auf über eine Million zugelassener Elektrofahrzeuge<br />

zu kommen [ELE08]. Der Energiebedarf der Elektroautos soll über regenerative Energieträger<br />

wie Wind- und Wasserkraft oder über billigeren Nachtstrom gedeckt werden, wobei<br />

die Ladestationen zugleich als Puffer für das Energienetz in Zeiträumen mit niedriger Stromnachfrage<br />

dienen sollen. Bei zwei Millionen Elektroautos mit einer mittelstarken Motorisierung<br />

rechnen Vertreter der Stromwirtschaft mit einer Erhöhung des Strombedarfs um nicht<br />

mehr als ein bis zwei Prozent.<br />

Experten des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe<br />

rechnen mit mindestens acht Mio. Elektro- und Hybridfahrzeugenfahrzeugen, die im Jahr<br />

2050 auf deutschen Straßen rollen, in einem optimistischeren Szenario sogar von bis zu 45<br />

Mio. Fahrzeugen, welches eine weitgehende Verdrängung des Verbrennungsmotors als Antriebsaggregat<br />

in PKW bedeuten würde [ISI08]. Diese Auffassung bestätigt auch Ferdinand<br />

Dudenhöffer vom Center of Automotive Research (CAR) der FH Gelsenkirchen. Er hält in<br />

einer noch unveröffentlichten Studie die Ablösung des Verbrennungsmotors als alleiniges<br />

Antriebsaggregat bei PKW bis zum Jahre 2025 für möglich [AFP08]. Für die Gießereiindustrie<br />

würde ein Einbruch bei der Fertigung von Motorenkomponenten spürbare Folgen haben:<br />

Bei durchschnittlich 60 bis 80 kg Guss im Bereich des Motors und der Motorumgebung hängen<br />

mehr als 800 Mio. € oder rund 6 % des Umsatzes mit Metallgussteilen direkt vom Ge-<br />

1 Brennstoffzelle oder Verbrennungsmotor zum Wiederaufladen des Akkus während der Fahrt<br />

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