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LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

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keit,Entkernbarkeit, Rezyklierung und Wirtschaftlichkeit den Durchbruch derartiger Verfahren<br />

bisher zu verhindern [SCH00, BAS92].<br />

Abbildung 6-14: Grundprinzip des Niederdruckgießens a) ohne und b) mit Gegendruck<br />

Vor allem für rotationssymmetrische Gussteile (z.B. Räder) an die besondere Anforderungen<br />

an ein porenarmes Gefüge gestellt werden, wird heute hauptsächlich das Niederdruck-<br />

Gießverfahren eingesetzt, (Abbildung 6-14). Durch die kontrollierte Formfül<strong>lung</strong> lassen sich<br />

füllbedingte Turbulenzen, wie sie bei den Schwerkraftgießverfahren auftreten, vermeiden.<br />

Dadurch, dass der Ofenraum gegenüber der Umgebung abgedichtet ist und mit Stickstoff<br />

beaufschlagt wird, wird zusätzlich die Wasserstoffaufnahme und die Oxidbildung unterdrückt,<br />

die sonst während des Haltens der Schmelze im Ofen und der Überführung in die Gießform<br />

die Schmelzequalität beeinträchtigen kann. Das Niederdruck-Gießverfahren kommt für das<br />

Vergießen von Aluminium- und Magnesiumwerkstoffen in verlorene und Dauerformen (ND-<br />

Sand- und –kokillenguss) standardmäßig zum Einsatz. Neu ist das Vergießen von Stahlgusswerkstoffen<br />

im Niederdruck-Gießverfahren, welches besonders dünne Wandstärken bis<br />

1,5 mm für leichte und gleichzeitig hochfeste Komponenten für Luftfahrt und Automobilbau<br />

ermöglicht uns unter der Bezeichnung „3cast“ vermarktet wird [SCH07.3].<br />

Beim Gegendruckgießverfahren wird die Dichtspeisung des Gefüges durch den aufgebrachten<br />

Gegendruck während der Erstarrung (3 bis 4 bar) unterstützt. Hierzu wird eine<br />

zweite Druckkammer um die Gießform geschaffen. Mit dieser Verfahrensvariante werden<br />

hochbeanspruchte Fahrwerkskomponenten gegossen.<br />

Im Vergleich zum herkömmlichen Sand- und Kokillengießen mit schwerkraftunterstützter<br />

Speisung (Schwerkraftgießen) ermöglichen die sogenannten Kippgießverfahren eine höhere<br />

Gefügequalität und ein höheres Gussausbringen durch laminare Formfül<strong>lung</strong> und die Reduzierung<br />

des Speisergewichtes. Durch den Einsatz von Sandkernen lassen sich auch komplexe<br />

Innenkonturen problemlos darstellen, (Abbildung 6-15).<br />

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