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LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

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Titan sowie viele technische Kunststoffe werden pauschal als Leichtbauwerkstoffe vermarktet.<br />

Dabei wird suggeriert, dass Leichtbauforderungen allein durch die Verwendung von<br />

Werkstoffen geringer Dichte realisiert werden können. In der Realität spielen jedoch wesentlich<br />

mehr Aspekte für die Beurtei<strong>lung</strong> der Leichtigkeit einer Konstruktion eine Rolle als nur<br />

die Dichte des Konstruktionswerkstoffs. Aufgrund der Vielzahl der Werkstoffparameter, die<br />

mit den in der Anforderungsliste definierten Randbedingungen abzugleichen sind, wird die<br />

Zweckmäßigkeit einfacher Verhältniszahlen als Beurtei<strong>lung</strong>skriterium für eine leichtbaugerechte<br />

Konstruktion vielfach abgelehnt.<br />

Zusätzlich wird die Werkstoffauswahl dadurch erschwert, dass sie nicht losgelöst vom übrigen<br />

Konstruktionsprozess stattfindet, in enger Abstimmung mit der Formfindung, der Klärung<br />

der Funktionsprinzipien und der Prozessauswahl erfolgen muss. Insbesondere bei Neu- und<br />

Anpassungskonstruktionen ergibt sich ein Ablauf, der besondere Flexibilität erfordert. Anfangs<br />

definierte Randbedingungen können sich durchaus im Laufe des <strong>Produkt</strong>entstehungsprozesses<br />

ändern und neue Prozessschleifen erforderlich machen. In diesen Fällen muss<br />

besonderes Augenmerk auf die Abstimmung und Organisation der einzelnen Teilprozesse<br />

und auf eine transparente Struktur des Lösungsfindungsprozesses gelegt werden, wenn kosten-<br />

und zeitintensive Wiederholschleifen vermieden werden sollen.<br />

Daher ist es im Einzelfall erforderlich, auf der Basis von Lastenheft und Anforderungsliste<br />

zunächst die werkstoffrelevanten Randbedingungen zu definieren und in eine Materialanforderungsliste<br />

zu überführen. Auf Basis der Materialanforderungsliste wird dann anschließend<br />

die Werkstoffauswahl initiiert und die Zahl der in Frage kommenden Werkstofflösungen mit<br />

Hilfe geeigneter Werkzeuge wie Materialkatalogen, Werkstoffsuchmaschinen (siehe 4.3)<br />

eingegrenzt. Der Gesamtprozess der Werkstoffauswahl kann dementsprechend in vier Phasen<br />

unterteilt werden: Anforderungsanalyse, Werkstoffauswahl, Bewertung und Evaluierung,<br />

(Abbildung 5-3).<br />

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