LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
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legung von Ausschlusskriterien ist insbesondere der Beachtung von Kreuzkorrelationen besondere<br />
Aufmerksamkeit zu widmen. So kann das Ausschlusskriterium „nicht schwerer als 5<br />
kg“, welches für ein neu zu entwerfendes Bauteil im Lastenheft besteht, nicht eindeutig in<br />
einen einzelnen Werkstoffparameter (wie z.B. Dichte) übersetzt werden, solange die Geometrie<br />
der Gesamtkonstruktion nicht festgelegt ist. Da mit zunehmender Losgröße der Anteil<br />
der Materialkosten an den Gesamtkosten im Gegensatz zu den Konstruktionskosten ansteigt<br />
(siehe Kap. 8), sollte stets einer konstruktiven Lösung <strong>zur</strong> Erreichung der Leichtbauziele der<br />
Vorzug vor einer Werkstofflösung gegeben werden. Je nach Werkstoff kann auch im Interesse<br />
einer fertigungsgerechten Gestaltung eine weitere Konstruktionsanpassung notwendig<br />
werden, welche eine anschließende Neubewertung der Werkstofflösung erforderlich macht.<br />
In der Praxis wird man daher versuchen, die Vorauswahl auf Werkstoffe zu begrenzen, die in<br />
der Nähe von bewährten Lösungen aus der Vergangenheit angesiedelt sind.<br />
Im nächsten Schritt sortiert man die Werkstoffe aus der Vorauswahl anhand von Bewertungskriterien,<br />
die den Forderungen und Wünschen in der Anforderungsliste entsprechen, in<br />
besser geeignete und weniger geeignete Werkstoffe. Bewertungskriterien müssen keine Absolutwerte<br />
sein, sondern dürfen durchaus durch tendenzielle Forderungen dargestellt werden<br />
wie z.B. „möglichst leicht“ oder „so steif wie möglich“. Auch sind mehrere Forderungen hinsichtlich<br />
einer Werkstoffeigenschaft zulässig, z.B. „möglichst leicht“ (Bewertungskriterium)<br />
aber „nicht schwerer als“ (Ausschlusskriterium). Entscheidend ist die Festlegung des richtigen<br />
Bewertungsschlüssels auf Basis des Anforderungsprofils des Bauteils, (Abbildung 5-5).<br />
Abbildung 5-5: Vereinfachte Methodik der Werkstoffauswahl für Leichtbau-<br />
Konstruktionsaufgaben [ASH07]<br />
Sind die Materialanforderungen bekannt, so besteht der nächste Schritt darin, diese in entsprechende<br />
Werkstoffparameter zu übersetzen. Dabei macht es durchaus Sinn, Bewertungskriterien<br />
für die Werkstoffauswahl von Geometriefaktoren zu entkoppeln, auch wenn<br />
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