LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
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Trends die hier gesetzt werden, werden heute schneller denn je in die nächsten Generationen<br />
von Personenkraftwagen, <strong>Produkt</strong>ionsanlagen oder Konsumgütern übernommen.<br />
Mit der Verabschiedung der „Richtlinie <strong>zur</strong> Einbeziehung des Luftverkehrs in das EU-<br />
Emissionshandelssystem“ durch das Europäische Parlament und den Europarat im Juli 2008<br />
wurde die Teilnahme aller Luftfahrtgesellschaften, die auf Flughäfen innerhalb Europas starten<br />
oder landen am EU-Emissionshandelssystem von 2012 an obligatorisch. Die Richtlinie<br />
sieht ein Reduktionsziel für den Ausstoß von Kohlendioxid, Stickoxiden, Wasserdampf sowie<br />
Sulfat- und Rußpartikeln der gewerblichen Luftfahrt von zunächst 3% gegenüber den Durchschnittswerten<br />
von 2004 bis 2006 für das Jahr 2012 und ab 2013 von 5% vor. Obwohl zunächst<br />
85% der Zertifikate <strong>zur</strong> kostenlosen Vertei<strong>lung</strong> vorgesehen sind, beziffern Kritiker die<br />
Mehrkosten für die Luftfahrtgesellschaften auf 15 Mrd. €, von denen die Gesellschaften zunächst<br />
beabsichtigen, sie an die Kunden weiterzugeben. Die EU hofft, dass durch die Umsetzung<br />
der Richtlinie bis Ende 2009 mittelfristig ein Wettbewerb um die effizientesten Antriebstechnologien<br />
in der zivilen Luftfahrt und damit um die niedrigsten Kosten und Ticketpreise<br />
in Gang gebracht wird und hofft auf Investitionen in grüne Technologien wie Getriebe-<br />
Fans (Geared Turbofans), regenerative Treibstoffe oder Brennstoffzellen als Zusatzenergiequellen<br />
für die Bordstromversorgung. Gleichzeitig arbeitet sie daran, ein weltweites Emissionshandelsabkommen<br />
für die Luftfahrt zu erreichen.<br />
Dass die derzeitig vereinbarten Einsparziele nur der Anfang sein können, wird selbst von<br />
Vertretern der Luftfahrtindustrie offen zugegeben. Um den Treibhauseffekt zu stoppen und<br />
den Temperaturanstieg auf der Erdoberfläche auf im Mittel 2°C zu begrenzen, müssten die<br />
Emissionen der kommerziellen Luftfahrt weltweit bis 2020 um 50% gesenkt werden. Dieses<br />
Ziel hat sich die Luftfahrtindustrie selbst gesetzt, und eine Umsetzung scheint dringend nötig<br />
angesichts des erwarteten Flottenausbaus von derzeit 14.000 auf 25.000 Verkehrsflugzeuge<br />
im Jahr 2020. Der International Air Travel Association (IATA) fordert daher sogar, bis 2050<br />
gänzlich emissionsfreie Technologien <strong>zur</strong> Marktreife zu entwickeln. [JOH08]<br />
Die Technologien hierfür liegen heute bereits in den Schubladen der NASA, wo intensiv an<br />
Hochtemperatur-Supraleiter-(HTS-)Triebwerken geforscht wird. Diese Elektrotriebwerke auf<br />
Basis von Kupferoxid-Verbindungen weisen einen extrem hohen Wirkungsgrad auf und<br />
könnten in Kombination mit einer Wasserstoffturbine oder Brennstoffzellen emissionsfrei mit<br />
Energie versorgt werden. [DIL07]<br />
Auch von Seiten der Airlines werden die Forderungen nach „sauberen“ Technologien lauter.<br />
So stellte EasyJet kürzlich sein Konzept für die übernächste Generation von kleinen Passagierflugzeugen<br />
vor, deren CO2-Ausstoß nur noch die Hälfte der heute aktuellsten und sau-<br />
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