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LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

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Anwendung fanden [JOK05]. Bedingt durch andauernde Korrosionsprobleme und Probleme<br />

mit der Wärmeleitung nach Vergrößerung des Hubraums wurde das Kurbelgehäuse ab der<br />

Baureihe 1303 wieder aus Aluminium ausgeführt, was zu einem Einbruch der weltweiten<br />

Magnesiumverwendung führte [BLA04]. Auch die Fertigung von druckgegossenen Leichtmetallfelgen<br />

aus Magnesium bei Porsche für die Modelle 914/916 wurde aufgrund von Korrosionsproblemen<br />

wieder eingestellt. Heute werden Mg-Leichtmetallfelgen geschmiedet, um<br />

bessere Ermüdungs- und Korrosionsbeständigkeit zu erreichen [BLA04]. Erst mit der <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong><br />

von hochreinen Magnesiumlegierungen (HP-Alloys) in den 90er Jahren wurde eine<br />

Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit erzielt und das Interesse der Fahrzeughersteller<br />

an Magnesium-Applikationen erneut geweckt.<br />

Magnesium wird aufgrund seiner guten Gießeigenschaften und seiner relativ schlechten Umformbarkeit<br />

nach wie vor überwiegend im Druckgussverfahren verarbeitet. Anwendungen im<br />

Bereich des Fahrzeugbaus schließen Teile der Außenhaut (Heckklappe, Abdeckungen, Türgriffe),<br />

des Innenraums (Lenksäulenteile, Lenkrad, <strong>Instrumente</strong>nabdeckungen, Türinnengriffe<br />

und Schalter), Strukturteile (<strong>Instrumente</strong>ntafelträger, Türinnenrahmen, Halterahmen) und<br />

Gehäuse ein.<br />

Aufgrund ihres guten Fließverhaltens im Vergleich zu Al- und Zn-Legierungen eignen sich<br />

Magnesium-Gusswerkstoffe insbesondere für großflächige und sehr dünnwandige komplexe<br />

Gussteile. Bereits 1952 wurde die komplette Karosserie eines Sportwagens aus Mg-Blechen<br />

hergestellt [JUC01]. Aktuelle Beispiele für Strukturteile sind druckgegossene Türinnenrahmen<br />

aus Mg-Legierungen, die in der S-Klasse von Mercedes Benz oder der DB9 von Aston<br />

Martin serienmäßig zum Einsatz kommen [KER06]. Die hiermit verbundene Gewichtseinsparung<br />

gegenüber der konventionellen Aluminiumbauweise beträgt rund 1/3. Durch Einsatz<br />

einer großflächigen Verdeckklappe mit 1,5 m Breite aus AM50 HP im BMW 3er Cabrio (Bj.<br />

2002, E46) wurde eine Gewichtseinsparung von 3 kg im Vergleich <strong>zur</strong> Stahlbauweise bei<br />

vergleichbarer Steifigkeit realisiert [HÄN02, mit Abb.].<br />

Aufgrund ihres Korrosionsverhaltens erfüllten Magnesiumlegierungen bis vor wenigen Jahren<br />

nicht die Anforderungen für Sicherheitsteile und ließen sich somit nicht serienmäßig für<br />

Fahrwerksteile einsetzen [HÄN02]. Aus diesem Grund beschäftigten sich zahlreiche Forschungsarbeiten<br />

mit der Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit von Magnesiumlegierungen<br />

z.B. durch Zulegieren von Cer, Ca und seltenen Erden, durch Beschichtungsverfahren<br />

oder durch Oberflächenbehand<strong>lung</strong> [LEI07]. Inzwischen werden auch Sicherheitsbauteile<br />

im Bereich von Cockpit und Lenksäule aus Magnesium-Legierungen gegossen [SCH07.2].<br />

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