LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
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sungsweg sicher detaillierte Berechnungen der Systemzuverlässigkeit und der obligatorische<br />
Festigkeitsnachweis stehen müssen, die auf absoluten, empirisch ermittelten Werkstoffkennwerten<br />
beruhen, so stellen die Leichtbaukennzahlen eine nützliche Hilfe während des<br />
gesamten Lösungsfindungsprozesses dar, die eine schnelle Beurtei<strong>lung</strong> verschiedener Lösungsvorschläge<br />
unter Leichtbaugesichtspunkten ermöglichen. Die mangelnde Verfügbarkeit<br />
von Leichtbaukennzahlen und ihre mangelnde Akzeptanz bedingen sich jedoch gegenseitig.<br />
Für den Bereich des Bauwesens wurde von Frei Otto et al. das tragfähigkeitsbezogene<br />
Eigengewicht BIC (auch spezifische Tragmasse) als Bewertungskriterium eingeführt. Die<br />
Tragfähigkeit einer Konstruktion wird hierbei als werkstoffunabhängiger Kennwert für Kraftund<br />
Massentransport als <strong>Produkt</strong> von aufgebrachter Last und Übertragungsstrecke definiert<br />
und wird vom SFB64 in Abgrenzung zu den Begriffen Tragfähigkeit, Kraftstrecke oder Tragleistung<br />
schlichtweg als „Tra“ bezeichnet. Wird die Masse der Konstruktion bzw. deren Eigengewicht<br />
auf die Tragfähigkeit bezogen, spricht man vom sogenannten „BIC“:<br />
Tra = F * s (2-7)<br />
BIC = m / Tra (2-8)<br />
Dieser Ansatz wird von Frei Otto in Form des BIC/λ-Diagramms weiterverfolgt, in welchem<br />
das tragfähigkeitsbezogene Eigengewicht auf einen Formfaktor λ für biegebeanspruchte<br />
Strukturen bezogen wird, der für die Praxis bei Gusskonstruktionen nicht allgemein anwend-<br />
bar ist. Das Bewertungskonzept nach BIC und λ hat sich daher außerhalb des Bauwesens<br />
nicht durchgesetzt.<br />
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