LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
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lech" sind namhafte <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>spartner wie die Salzgitter Magnesium-Technologie GmbH<br />
und die VW AG beteiligt, die das starke Interesse der Industrie an einer Ausweitung der Applikationsmöglichkeiten<br />
belegen [BMB08].<br />
Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Magnesium-Lithium-Legierungen zeigen das Potential<br />
der leichtesten metallischen Konstruktionswerkstoffe auf [LEI07, LEI08]. Durch das Zulegieren<br />
von Lithium werden Plastizität, Korrosionsbeständigkeit und Duktilität gesteigert und<br />
die Dichte reduziert. Über weitere Legierungselemente wie Aluminium und die damit mögliche<br />
Ausscheidungshärtung werden Zugfestigkeiten von über 200 MPa bei einer Dehnung<br />
von 30% erreicht. Hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit, der Kriechfestigkeit und insbesondere<br />
der Herstel<strong>lung</strong> von Blockmetall bestehen aber weiterhin Probleme, die noch nicht<br />
abschließend gelöst wurden. Bereits in den 60er Jahren wurden Mg-Li-Legierungen in der<br />
amerikanischen und russischen Luft- und Raumfahrttechnik sowie der Rüstungsindustrie<br />
erfolgreich eingesetzt. Bisher existieren jedoch keine Anwendungsbeispiele für Gussteile aus<br />
diesen Werkstoffen [INF06]. Ein Interesse an der Weiterentwick<strong>lung</strong> dieser Legierungen besteht<br />
nicht nur von Seiten der Gießereiindustrie, sondern insbesondere auch aus der Blechbearbeitung<br />
und von Seiten der Endabnehmer aus der Automobilindustrie [BMB08].<br />
Für Anwendungen im Motorenbereich, bei denen Warmfestigkeit und Kriechbeständigkeit<br />
gefordert sind, hat sich der Werkstoff AM-HP2 inzwischen etabliert. Diese Mg-<br />
Druckgusslegierung zeichnet sich durch gute Gießbarkeit und verbesserte Kriecheigenschaften<br />
im Temperaturbereich von 150 bis 200 °C aus [LEI08].<br />
Metallische Schäume und Schwämme<br />
Seit den 90er Jahren werden die Eigenschaften von offen- und geschlossenporigen Schaumbzw.<br />
Schwammstrukturen intensiv erforscht. Heute eröffnet sich dieser Werkstoffkategorie<br />
ein begrenzter Anwendungsbereich, insbesondere für crashrelevante Bauteile.<br />
In einem Verbundprojekt zwischen Materialforschungsinstituten und Experimentalchirurgie<br />
wird derzeit die Anwendbarkeit offenporiger Schwammstrukturen aus Titanaluminid<br />
(Ti6Al7Nb) und deren biologische Wirkung auf das menschliche Immunsystem untersucht.<br />
Die Herstel<strong>lung</strong> der Schwammstrukturen erfolgt hierbei im Feingussverfahren mit Hilfe von<br />
Rapid-Prototyping Wachspattern, welche direkt aus einem CAD-Datensatz erstellt werden<br />
[HAG09].<br />
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