LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
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en Aufwand, um die angestrebten Werkstoffeigenschaften sicher zu erreichen. Schweißbare<br />
Druckgusslegierungen werden u. a. für bei Verbundschweißkonstruktionen für Fahrzeugtüren<br />
eingesetzt [VDI02].<br />
Bei in Großserie gefertigten Motorblöcken aus Aluminium dominieren aus Kostengründen<br />
inzwischen druckgegossene Motorblöcke. AlSi-Legierungen, die erhöhte Anteile an Kupfer<br />
und Nickel besitzen, zeichnen sich durch eine verbesserte thermische Stabilität gegenüber<br />
Standardwerkstoffen aus und haben sich im Bereich der Kolbenfertigung bewährt („Thermodur“-Legierungen)<br />
[ROT07, STE99]. Aber auch die klassischen Kolbenwerkstoffe auf AlSi-<br />
Basis mit nah- oder übereutektischer Zusammensetzung werden beständig weiterentwickelt<br />
und an die steigenden Anforderungen der Verbrennungsmotoren angepasst [REI05].<br />
Aluminiumschäume werden seit ihrer Wiederentdeckung Anfang der 90er Jahre inzwischen<br />
im industriellen Maßstab hergestellt. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Anwendungen,<br />
bei denen der Metallschaum im Verbund mit anderen Bauteilelementen (z.B. Bleche,<br />
Hohlprofile, Gussteile) eingesetzt wird. Die so entstehenden Verbundkörper werden in<br />
ebene oder komplex geformte Sandwichstrukturen und 3-dimensionale Formkörper eingeteilt<br />
[BAU07].<br />
Der Einsatz von Aluminium-Schäumen im Fahrzeugbau hat trotz der inzwischen gut untersuchten<br />
Eigenschaften nur vereinzelt Einzug gefunden [KLA07]. Durch Forschungsprojekte<br />
und Weiterentwick<strong>lung</strong> der Herstel<strong>lung</strong>sverfahren von Aluminiumschaum gewinnt dieses<br />
Leichtbaukonzept weiter an Bedeutung (induktives Aufschäumen, Aluminiumpulvergemische,<br />
etc.). Ziel des Fertigungsvorgangs ist ein stabiler, homogener und geschlossenporiger<br />
Schaum. Die Dichte des Aluminiumschaums beträgt etwa 0,25 g/cm³, eine Reduzierung von<br />
ca. 90 % im Vergleich zu Aluminiumlegierungen. Das charakteristische Merkmal des<br />
Schaums ist das Druckdeformationsverhalten. Durch das gute Energieabsorptionvermögen<br />
eignet sich diese Werkstoffentwick<strong>lung</strong> besonders gut für Komponenten des Insassen- und<br />
Fahrzeugschutzes (crashrelevante Bauteile). Für den Audi Q7 fertigt die Firma Alulight,<br />
Ranshofen (Österreich), einen Halter für das Gepäck-Trennnetz zwischen Insassen und Kofferraum.<br />
Bei einem Crash wird ein in einem Halteprofil gelagertes Aluminiumschaumröhrchen<br />
über einen Dorn auf Druck belastet und so die kinetische Energie in Deformationsenergie<br />
umgewandelt [HAN07].<br />
Einfach geformte Aluminium-Gussteile für Karosserie und Antriebsstrang, die keine komplexen<br />
Innenkonturen enthalten, stehen in Konkurrenz zu Aluminium-Schmiedeteilen, welche z.<br />
T. überlegene Materialeigenschaften aufweisen.<br />
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