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LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

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höheren <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>saufwand erfordern und eine umfassende Erprobung vor der Freigabe<br />

für den Serieneinsatz durchlaufen müssen. Hilfe bei der Auswahl der in Frage kommenden<br />

Substitutionswerkstoffe bieten Material-Property-Charts, Werkstoffdatenbanken und Informationen<br />

der Werkstoffhersteller. Oftmals überschneiden sich die Anwendungsbereiche von<br />

Werkstoffgruppen in Bezug auf einzelne oder auch mehrere Werkstoffparameter, so dass<br />

mögliche Substitutionswerkstoffe direkt aus den Material-Property-Charts zu entnehmen<br />

sind. Zudem werden die Grenzen der Anwendungsbereiche von Werkstoffgruppen durch<br />

neue Werkstoffentwick<strong>lung</strong>en und –optimierungen ständig weiter ausgedehnt, so dass der<br />

Hersteller eines <strong>Produkt</strong>s eine regelmäßige Überprüfung von <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Substitutionswerkstoffen<br />

vornehmen muss. Insbesondere die intensive <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>stätigkeit auf<br />

dem Gebiet der Polymer- und Verbundwerkstoffe spielt dabei für den Werkstoffleichtbau eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Beim Werkstoffleichtbau durch Werkstoffsubstitution ist ein erhöhtes <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>srisiko allein<br />

dadurch gegeben, dass die <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> neuer Werkstoffvarianten und deren Erprobung<br />

eine wesentlich stärkere Beteiligung von Seiten des Konstrukteurs erfordert und damit das<br />

<strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>srisiko in Richtung zum Kunden hin verschiebt. Häufig erfordert die <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong><br />

und Erprobung neuer Werkstoffe die Beteiligung bzw. den Aufbau einer eigenen <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>sabtei<strong>lung</strong><br />

auf Seiten des Kunden. Zu den entsprechend höheren <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>skosten<br />

kommen ebenso deutlich höhere Material- und Fertigungskosten, die für Leichtbauwerkstoffe<br />

im Vergleich zu herkömmlichen Konstruktionswerkstoffen veranschlagt werden müssen (siehe<br />

hierzu auch Kap. 8)<br />

3.2 Konstruktiver Leichtbau (Strukturleichtbau)<br />

Ist aufgrund von <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>svorgaben und technischen Randbedingungen keine weitere<br />

Optimierung der Tragfähigkeit einer Konstruktion durch die Methoden des Werkstoffleichtbaus<br />

möglich oder wurden diese Möglichkeiten bereits ausgereizt, ohne das gewünschte<br />

Resultat erreicht wurde, so lässt sich eine weitere Nutzlastoptimierung i. d. R. nur über einen<br />

konstruktionsseitigen Leichtbauansatz realisieren.<br />

Hierbei steht eine möglichst umfassende Analyse der Belastungssituation im Vordergrund.<br />

Bei komplexen Bauteilen oder Baugruppen ist eine separate Betrachtung der Belastungsvertei<strong>lung</strong><br />

in einzelnen Bauteilsegmenten zulässig. Sind die auftretenden Belastungen bekannt,<br />

so lassen sich mit Hilfe von Methoden der Festigkeitslehre unterschiedliche Lösungsvorschläge<br />

für Teilprobleme rechnerisch ermitteln und anhand ihrer relevanten Kennwerte miteinander<br />

vergleichen. So kann z.B. bei auf Biegung beanspruchten Teilsegmenten durch<br />

sinnvoll gewählte Versteifungen Material eingespart werden.<br />

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