19.11.2012 Aufrufe

LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Im Bereich des Motors und der Motorumgebung finden Magnesium-Gusswerkstoffe Anwendung<br />

bei Zylinderkurbelgehäusen, die als Verbundgussteile gefertigt werden. Auf diesem<br />

Gebiet haben insbesondere die Fahrzeughersteller BMW und Audi intensive <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>sarbeit<br />

geleistet. Die Herstel<strong>lung</strong> der Verbundkurbelgehäuse erfolgt bei beiden Herstellern im<br />

Druckgussverfahren, wobei ein sprühbeschichtetes Al-Insert (AlSi17Cu4) in die Druckgussform<br />

eingelegt und mit einer Magnesiumlegierung (meist MRI 153 M) umgossen wird<br />

[SCH05]. Durch die Ausführung als Verbundgussteil wird gegenüber der Monometall-<br />

Bauweise aus Aluminium eine zusätzliche Gewichtsersparnis von 10 kg erreicht [WOL03].<br />

Anwendung finden die neuen ZKG in Serie bei Achtzylinder-Motoren von BMW und im 1,8-l-<br />

4-Zylinder-Turbomotor von Audi/VW, der in unterschiedlichen Fahrzeugen des Konzerns<br />

verbaut wird (Serienleistungen 110-165 kW).<br />

Magnesiumlegierungen mit Faser- oder Partikelverstärkung <strong>zur</strong> Verbesserung von Steifigkeit,<br />

Ermüdungs- und Warmfestigkeit werden derzeit intensiv erforscht, sind jedoch noch<br />

nicht serienmäßig im Einsatz. Als Verstärkungsmaterialien werden Carbonfasern und SiC-<br />

Fasern eingesetzt [LEI07, LEI08]. Untersuchungen an thixotrop vergossenen Magnesiumlegierungen<br />

des Typs MRI230D und an mit Kurzfasern verstärkten Standard-Gusswerkstoffen<br />

AZ91 und AE42 zeigten deutliche Verbesserungen der mechanischen Eigenschaften, insbesondere<br />

der Ermüdungs- und der Zugfestigkeit bei Raumtemperatur oder leicht erhöhten<br />

Temperaturen bis 50°C [MYR06, ATA57].<br />

In der Luftfahrt wird Magnesium als Leichtbauwerkstoff hauptsächlich in Form von Hohlprofilen<br />

und Blechen eingesetzt, Magnesium-Gussteile finden in Form von Armlehnen, Flugzeugpedalen<br />

und Gehäusebauteilen ihre Anwendung [WEI07]. Die extremen Leichtbauanforderungen<br />

lassen Kompromisse hinsichtlich Korrosionsbeständigkeit und Steifigkeit insofern zu,<br />

als dass der hohe Kostenaufwand, der zum Ausgleich dieser werkstoffbedingten Nachteile<br />

erforderlich ist, hier eher in Kauf genommen wird.<br />

In jüngster Zeit wurde die Magnesium-Sekundärlegierung AZC 1231 entwickelt, die künftig<br />

das Recycling von kupferhaltigen Magnesiumgussteilen ermöglicht. Vorteile dieser neuen<br />

Legierung sind unter anderem die gute Gießbarkeit und Korrosionsbeständigkeit bei geringeren<br />

Kosten. Nachteilig wirkt sich hier die geringere Duktilität aus, was die möglichen Ansatzgebiete<br />

einschränkt [SCH07.1]. Mit weiteren <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>en im Bereich des Recyclings von<br />

Magnesiumlegierungen wird für die kommenden Jahre gerechnet.<br />

Seit 2001 fördert die Bundesregierung über das BMBF im Rahmen der Hightech-Strategie<br />

die <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> von Leichtbauwerkstoffen und Konstruktionen aus Magnesium mit insgesamt<br />

fast 10 Mio. Euro. An dem Verbundprojekt "Ultra-Leichtbauteile aus Magnesiumfein-<br />

119

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!