LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
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6.2.1 Kriterien für die Auswahl des Gießverfahrens<br />
Inzwischen existiert eine Vielzahl von Gießverfahren, die z. T. recht unterschiedliche Anforderungen<br />
an die Gießgeometrien stellen, den Kreis der verwendbaren Werkstoffe einschränken<br />
und sich auch in Bezug auf das Prozessergebnis stark unterscheiden.<br />
Die verfügbaren Gießverfahren<br />
• Sandgießverfahren (Schwerkraft-, Niederdruck-, Grünsand-, Kernpaket-,)<br />
• Druckgießverfahren (Warmkammer, Kaltkammer, Vakuumdruckguss, Thixocasting)<br />
• Kokillengießverfahren (Schwerkraft-, Niederdruck-, Gegendruck-, Kipp-)<br />
• Schleuder- und Schleuderformguss<br />
• Squeeze-Casting (indirekt/ direkt)<br />
• Lost-Foam (Vollformgießen)<br />
• Feingießen (Wachsausschmelzverfahren)<br />
• Genaugießverfahren (Gipsformgießen)<br />
lassen sich hinsichtlich<br />
• vergießbaren Werkstoffen<br />
• darstellbaren Geometrien und Oberflächengüten<br />
• erreichbaren Maß-, Form- und Oberflächentoleranzen<br />
• <strong>Produkt</strong>qualität (Porosität, Schweißbarkeit, Bearbeitbarkeit, Dauerfestigkeitsverhalten<br />
etc.)<br />
• erreichbarer Taktzeiten/ Anlagenverfügbarkeit<br />
• Investitionskosten<br />
• Fertigungskosten<br />
differenzieren. Zusätzlich existiert eine Vielzahl von Verfahrensvarianten oder Sondergießverfahren<br />
(Verbundguss, Gradientenguss), die einem oder mehreren der vorgenannten<br />
Gießverfahren zuzuordnen sind.<br />
Eine wichtige Rolle spielt die Geometrieabhängigkeit des Gießverfahrens. Geometrien mit<br />
hinterschneidungsfreien Innenkonturen lassen sich i. d. R. gut im Druckgießverfahren abbilden.<br />
Je nach Werkstoff lassen sich im Druckgussverfahren sehr geringe Wandstärken von<br />
bis zu 0,3 mm (Zn-Superloy), 0,5 mm (Magnesium) bzw. 1-2 mm (AlSi-Legierungen) realisieren,<br />
was dieses Verfahren für das Gießen ultradünnwandiger Leichtbaukomponenten prädestiniert.<br />
Die gießbare Werkstoffpalette ist jedoch aufgrund der Gießtemperatur, der Legierungszusammensetzung<br />
und des damit verbundenen Lösungsangriffs auf die Form auf die<br />
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