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LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

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2.8 Leichtbaukennzahlen<br />

Um einen schnellen Vergleich unterschiedlicher Werkstoffalternativen oder Konstruktionslösungen<br />

zu ermöglichen, wurden verschiedene Systeme von Leichtbaukennzahlen vorgeschlagen.<br />

Bei der normierten Gütekennzahl nach Conen wird eine massebezogene Werkstoffeigenschaft<br />

in Bezug zu einem Referenzwerkstoff beurteilt. Es handelt sich um eine Verhältniskennzahl,<br />

welche angibt, um wie viel leichter ein Bauteil aus einem Alternativwerkstoff im<br />

Vergleich zu einem Bauteil mit identischer Geometrie und Belastungswiderstand aus dem<br />

Referenzwerkstoff ist. Im Interesse einer leichtbaugerechten Konstruktionslösung ist ein<br />

möglichst hoher Wert für die normierte Gütekennzahl anzustreben. Als Belastungskenngrößen<br />

wurden statische Zug- und Druckfestigkeit, Längssteifigkeit (Zug, Druck), Torsionsschubsteifigkeit,<br />

Knicksteifigkeit von Stäben, Beulsteifigkeit und Biegesteifigkeit von Platten,<br />

elastisches Arbeitsaufnahmevermögen, Schlagzähigkeit und Schwingfestigkeit berücksichtigt.<br />

Leider existiert in der Praxis noch kein Werkstoffkatalog, der die Vielzahl unterschiedlicher<br />

Werkstoffe und Werkstoffvarianten ausreichend berücksichtigt und einen detaillierten<br />

Vergleich unterschiedlicher Werkstoffe ermöglichen würde.<br />

Einen anderen Ansatz verfolgt die Leichtbaukennzahl LBK (manchmal auch mit M bezeichnet),<br />

die das Verhältnis aus Gesamtlast FG und Eigenlast FE einer Konstruktion wiedergibt.<br />

LBK = FG / FE<br />

(2-6)<br />

Auch hier wird ein möglichst hoher Wert angestrebt, bei dem die Eigenlast im Vergleich <strong>zur</strong><br />

Nutzlast gering ausfällt. Es handelt sich um eine Kennzahl <strong>zur</strong> Bewertung unterschiedlicher<br />

Konstruktionslösungen, bei denen die Werkstoffbelegung als Teil der Gesamtlösung in die<br />

Beurtei<strong>lung</strong> mit einbezogen wird. Die LBK ist jeweils auf einen Beanspruchungsfall (Lastfall)<br />

bezogen, z.B. auf statische Zugbelastung, dynamische Durchbiegung oder auf die Eigenfrequenz<br />

schwingender Systeme.<br />

Leichtbaukennzahlen stehen in der Kritik, den komplexen Zusammenhängen zwischen physikalischen<br />

und mechanischen Randbedingungen, den entsprechenden massebezogenen<br />

Materialeigenschaften und den sich aus einer Überbeanspruchung ergebenden möglichen<br />

Schädigungsverläufen und deren Implikationen auf die Sicherheit und Zuverlässigkeit von<br />

Gesamtsystemen nicht in ausreichender Weise gerecht zu werden [SOB07]. Auch wenn im<br />

Anschluss an die Entscheidung für einen grundsätzlichen konstruktionstechnischen Lö-<br />

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