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LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

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Bei einem druckgegossenen Zylinderkurbelgehäuse aus Aluminium für einen 1,0-l-Motor<br />

beträgt die Gewichtseinsparung im Vergleich <strong>zur</strong> Graugussvariante rund 50% [FRI02].<br />

Da jedoch in vielen Fällen die Gewichtseinsparung bei Aluminium-Zylinderkurbelgehäusen<br />

gegenüber Komponenten aus Gusseisen mit Ausgleichmassen und Dämpfungsmassen erkauft<br />

wird, entscheidet in letzter Instanz erst der Motorenvergleich über den Effizienzvorsprung<br />

der jeweiligen Variante.<br />

Aluminiumgusslegierungen kommen in vielen Fahrzeugbereichen bereits standardmäßig<br />

zum Einsatz, so z.B. im Druckgussverfahren gefertigte Komponenten für Getriebegehäuse,<br />

Kolben und Zylinderkurbelgehäuse oder im Sand- und Kokillenguss gefertigte Felgen und<br />

Zylinderköpfe.<br />

Die Werkstoffforschung und Legierungsentwick<strong>lung</strong> von Aluminum-Gusswerkstoffen konzentriert<br />

sich derzeit stark auf die Aspekte Warmfestigkeit, Duktilität und zyklische Werkstoffeigenschaften.<br />

So wurden bereits vor Jahren Legierungen auf AlSiMg-Basis durch Zulegieren<br />

von Kupfer und Nickel für Anwendungen modifiziert, bei denen Warmfestigkeit und<br />

Kriechbeständigkeit im Temperaturbereich zwischen 150 und 200°C gefordert sind (Al-<br />

Si7MgCu). Auch der Werkstoff AlCu5Mn sowie mit Scandium und Zirkonium dotierte Legierungsvarianten<br />

auf AlMg-Basis wurden für den Einsatz in thermisch beanspruchten Baugruppen<br />

entwickelt [LEN04]. Eine neuere <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> ist die Druck- und Kokillengusslegierung<br />

Thermodur-30 (AlMg3Si1MnCr) mit konstanter Dehngrenze bis 180°C und einer Bruchdehnung<br />

von 5-10%. Diese Legierung zeichnet sich gleichzeitig durch gute Warmfestigkeit,<br />

hohe Duktilität und hohe Korrosionsbeständigkeit aus.<br />

Speziell für den Aluminium-Druckguss wurden in jüngster Zeit Werkstoffe mit verbesserter<br />

Duktilität und Bruchzähigkeit entwickelt (Castasil-37, AlSi9Mn, Magsimal/Maxalloy,<br />

AlMg5Si2Mn). Porenarme Druckgusstücke aus Castasil 37 sind schweißbar und erreichen<br />

im Gusszustand eine Bruchdehnung von 10-14% durch ein langzeitveredeltes feinkörniges<br />

Eutektikum sowie durch eine Begrenzung des Magnesiumgehaltes <strong>zur</strong> Verbesserung der<br />

Alterungsbeständigkeit. Hierdurch kann auf eine Wärmebehand<strong>lung</strong> mit Lösungsglühen verzichtet<br />

werden. Druckgussteile aus Magsimal-59 erreichen je nach Wanddicke bis zu 18%<br />

Bruchdehnung im Gusszustand und bis zu 20% nach Weichglühen und werden deshalb für<br />

Sicherheitsteile in der Automobilindustrie in zunehmenden Maße eingesetzt. Der Eisengehalt<br />

in den wärmebehandelbaren Druckgusslegierungen ist i. d. R. sehr niedrig gehalten (maximal<br />

0,2%), zusätzlich enthalten diese Werkstoffe mehr Mangan <strong>zur</strong> Kompensation des Resteisengehalts<br />

[ARF08, LEN04]. Die Verarbeitung dieser Legierungen erfordert <strong>zur</strong> Vermeidung<br />

von Oxidation und Ankleben eine wesentlich sauberere Arbeitsweise und einen höhe-<br />

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