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LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

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8.5 Wirtschaftlichkeitsaspekte<br />

Erfahrungen haben gezeigt, dass der „Einkauf“ beim Automobilhersteller häufig in einem<br />

laufenden Bauteilentwick<strong>lung</strong>sprozess möglichst lange offen lassen will, welche Gießerei<br />

den Auftrag für die Serienfertigung bekommt. Dagegen sind die „<strong>Entwick</strong>ler“ bei den Automobilherstellern<br />

erfahrungsgemäß eher geneigt, früher im <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>sprozess feste Partnerschaften<br />

zu Gießereien einzugehen, um deren Unterstützung intensiver nutzen zu können.<br />

Die Gießerei, die frei gefahrene <strong>Produkt</strong>e/Prototypen mit entwickelt hat, hat in der Regel<br />

Vorteile bei der Vergabe des Auftrags für die Serienfertigung, da der <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>saufwand<br />

für das Freifahren von Prototypen bei einem Wettbewerber, der später in den Prozess eintritt,<br />

zusätzliche Kosten beim OEM verursacht und die Zeitspanne bis <strong>zur</strong> Serienreife u. U.<br />

deutlich verlängert.<br />

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Bereitschaft der Gussabnehmer/Automobilhersteller<br />

höhere Preise für leichtere Bauteile zu zahlen, bauteilspezifisch ist.<br />

Je nach Dringlichkeit der Gewichtseinsparung schwankt die Vergütungsbereitschaft zwischen<br />

2 und 6 €/kg Gewichtsminderung. Soll beispielsweise bei einem PKW-Modell aus<br />

Gründen der Fahrsicherheit und des Fahrkomforts unbedingt eine Optimierung der Gewichtsvertei<strong>lung</strong><br />

erfolgen, die sonst nur durch zusätzliche Ausgleichsmassen realisiert werden<br />

kann, so kann in diesem Fall der Benefit, den der Automobilhersteller zu zahlen bereit<br />

ist, überdurchschnittlich hoch sein.<br />

Um die <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>skosten und –risiken bei besonders innovativen und daher auch mit erhöhten<br />

Risiken behafteten <strong>Produkt</strong>en zumindest teilweise abzufangen, nutzen viele Gießereien<br />

die Möglichkeiten einer öffentlichen Förderung im Rahmen von Forschungs- und Innovationsprogrammen<br />

des Bundes, der Länder und der Industrie. Hierbei wird in der Regel nur<br />

eine Teilförderung, d.h. ein Zuschuss zu den Gesamtkosten des <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>sprojektes gewährt,<br />

wobei gleichzeitig gefordert wird, dass die Ergebnisse veröffentlicht werden und der<br />

Allgemeinheit <strong>zur</strong> Verfügung gestellt werden. Dies kann im Einzelfall im Konflikt mit den Interessen<br />

des Gussabnehmers stehen. Andererseits genügt der Wissensvorsprung, der sich<br />

aus der Projektlaufzeit ergibt, in der Regel schon, um sich einen deutlichen Wettbewerbsvorteil<br />

über mehrere Jahre hinaus zu sichern. Über die Beteiligung an Forschungs- und Innovationsnetzwerken<br />

besteht zudem die Möglichkeit, neue Lieferantenbeziehungen aufzubauen<br />

und vom gemeinsam erarbeiteten Know-How mit zu profitieren. Einen Überblick über aktuelle<br />

Förderprogramme bieten unter anderem die untenstehenden Internetadressen. Aktuelle<br />

Industrie- und Verbundforschungsprojekte im Bereich Gießereitechnologie werden in den<br />

Fachausschüssen und Arbeitskreisen des BDG vorgestellt. Hierüber besteht auch die Möglichkeit<br />

einer direkten Teilnahme an Forschungsprojekten.<br />

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