LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
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Werkzeugmaschinenindustrie<br />
Der Werkzeugmaschinenbau trug mit einem Umsatz von 14,18 Mrd. Euro in 2008 einen Anteil<br />
von 6,9 % zum Gesamtumsatz des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus bei<br />
[VDMA09]. Mehr als die Hälfte des Umsatzes im Werkzeugmaschinenbau entfallen auf die<br />
<strong>Produkt</strong>sparte “Spanende und abtragende Werkzeuge“, bei denen ein Großteil der Massen<br />
unbeweglich ist. Hier verfolgen Leichtbauansätze in der Regel das Ziel einer Kostenoptimierung<br />
durch Materialeinsparung. Beispielsweise werden seit einigen Jahren bionische Methoden<br />
für die Optimierung von Großmaschinenbetten genutzt, um strukturell gering beanspruchte<br />
Bauteilbereiche zu verschlanken. Ziel ist ein Optimum von Steifigkeit und Dämpfung<br />
es bei geringst möglichem Materialeinsatz.<br />
Abbildung 1-12: links Topologie-Optimierungsvorschlag, rechts fertige Konstruktion<br />
eines Maschinengehäuses [Heidenreich & Harbeck AG]<br />
Für bewegliche Massen wie z.B. Presswerkzeuge, Roboterarme und mobile Arbeitsmaschinen<br />
spielt Leichtbau eine noch wesentlich größere Rolle. Laut einer Untersuchung des Instituts<br />
für <strong>Produkt</strong>ionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) an der TU<br />
Darmstadt machen Stromkosten bis zu 20 % der Lebenszykluskosten von Werkzeugmaschinen<br />
aus [KUT09]. Durch den prognostizierten Preisanstieg am Strommarkt und die EU Energieeffizienzrichtlinie<br />
ist der Druck auf die Hersteller von Werkzeugmaschinen deutlich gestiegen.<br />
Zur Erhöhung der Energieeffizienz wird daher intensiv an Energierückgewinnungssystemen,<br />
Standby-Funktionen und Übersetzungsoptimierung gearbeitet.<br />
Für Anwendungsbereiche mit geringen Lastanforderungen wurden in verschiedenen Forschungsprojekten<br />
Leichtbau-Roboterarme entwickelt, deren Eigengewichts-Nutzlast-<br />
Verhältnis bei unter 1 liegt. Bei diesen Konstruktionen wurden die Metallgehäuse, die typi-<br />
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