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Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI

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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />

ben, die e<strong>in</strong>e Kooperation <strong>in</strong> den unten geschilderten Fällen dr<strong>in</strong>glicher<br />

machten.<br />

„Wir haben dann im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, aber wirklich erst im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, also da gab es die<br />

Klappe, sage ich mal, e<strong>in</strong> halbes Jahr oder so, dann wurden halt konkrete Absprachen getroffen<br />

<strong>und</strong> dann eben halt auch festgelegt, wie wir me<strong>in</strong>en, auch aus Jugendamtssicht, ja, wie es<br />

laufen soll. Also, unsere Stellung eben klar gemacht, dass wir eben die Adoptionsvermittlung<br />

betreiben <strong>und</strong> auch es dabei natürlich bleibt <strong>und</strong> dass die Aufgabe des Trägers im Gr<strong>und</strong>e<br />

genommen endet mit Abgabe des K<strong>in</strong>des im Krankenhaus. So, hat natürlich, wie Sie vorh<strong>in</strong><br />

sagten, dass es dann möglich ist, dass es halt doch nicht ganz so anonym ist, dass es irgendwie<br />

Kontakte gibt zur abgebenden Mutter. Okay, gut, das ist halt.“ (J4, 55)<br />

„Das war nicht mehr zu verh<strong>in</strong>dern, die Klappe war e<strong>in</strong>gerichtet <strong>und</strong> dann haben wir aber<br />

mit der Kl<strong>in</strong>ik e<strong>in</strong>e Abmachung getroffen, also e<strong>in</strong>e mündliche Abmachung, es liegt auch<br />

ke<strong>in</strong>e schriftliche Vere<strong>in</strong>barung vor, aber an diese mündliche Abmachung hat man sich bis<br />

heute gehalten, dass es also e<strong>in</strong> Ablaufverfahren gibt, sobald e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Klappe liegt,<br />

werden wir, das Jugendamt <strong>und</strong> die Vorm<strong>und</strong>schaft gleichzeitig <strong>in</strong>formiert, per Fax.“ (J2,<br />

28)<br />

E<strong>in</strong> Jugendamtsmitarbeiter beschrieb die Zusammenarbeit als sehr schwierig<br />

<strong>und</strong> gab an, dass zwischenzeitlich an e<strong>in</strong>er politischen Lösung gearbeitet werden<br />

musste.<br />

„Wir haben <strong>in</strong> jeden E<strong>in</strong>zelfall, natürlich wenn wir etwas erfahren haben, oftmals nur aus<br />

der Presse erfahren haben, das wieder e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Babyklappe abgelegt wurde, dann hat<br />

der damals zuständige Kollege immer nachgefragt <strong>und</strong> hat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen Auskunft bekommen,<br />

<strong>in</strong> anderen nicht. Also das war dann immer auch so e<strong>in</strong>e Frage, wie geht man<br />

damit um, auf der Arbeitsebene. Das ist dann nicht, sagen wir mal, auf die politische Ebene<br />

gegangen.“ (J1, 120)<br />

„Wir haben zwar oft versucht mit dem Träger darüber zu sprechen <strong>und</strong> es gibt e<strong>in</strong>en<br />

Gr<strong>und</strong>dissens, zum<strong>in</strong>dest wird das so abgearbeitet, sage ich mal. Der Träger hat Sorge, dass<br />

durch die E<strong>in</strong>schaltung des öffentlichen Trägers die Interessen e<strong>in</strong>er Mutter im H<strong>in</strong>blick von<br />

Artikel 6 Gr<strong>und</strong>gesetz nicht <strong>in</strong> dem Maße <strong>in</strong> den Blick genommen wird, wie es se<strong>in</strong> müsste.“<br />

(J1, 141)<br />

Bei anderen Jugendämtern f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Annäherung statt, die die Zusammenarbeit<br />

erleichtert.<br />

„Von der Kooperation, wir haben schon regelmäßig Teamgespräche mit dem Träger. Es<br />

bleiben aber da trotzdem auch viele Wünsche, die ich habe, nicht berücksichtigt.“ (J9, 92)<br />

Die Träger bewerteten die Zusammenarbeit oftmals positiv, wie sich bereits<br />

die Bef<strong>und</strong>e der schriftlichen Befragung zeigten. Zum Teil bestehen mittlerweile<br />

enge persönliche Beziehungen, die die Zusammenarbeit zwischen Jugendamt<br />

<strong>und</strong> Träger entscheidend mitbestimmen.<br />

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