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Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI

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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />

me, kann der Spender identifiziert werden. E<strong>in</strong>e weitere Besonderheit besteht<br />

dar<strong>in</strong>, dass Hebammen auch lesbische Paare <strong>und</strong> alle<strong>in</strong>stehende Frauen<br />

behandeln dürfen; dies ist Ärzten nicht möglich (vgl. ebd., S. 26f.).<br />

Österreich <strong>und</strong> Schweiz<br />

In beiden Ländern gibt es e<strong>in</strong> Fortpflanzungsmediz<strong>in</strong>gesetz, <strong>in</strong> der Schweiz<br />

seit 1998, <strong>in</strong> Österreich bereits seit 1992. In beiden Fällen werden die Akten<br />

an zentraler Stelle (<strong>in</strong> Österreich im Krankenhaus bzw. anschließend beim<br />

Landeshauptmann; <strong>in</strong> der Schweiz beim Eidgenössischen Amt für<br />

Zivilstandswesen) aufbewahrt. In Österreich können donogen gezeugte<br />

K<strong>in</strong>der bereits mit 14 Jahren die Akten e<strong>in</strong>sehen, <strong>in</strong> der Schweiz ist dies erst<br />

mit der Volljährigkeit möglich (vgl. ebd.). In der Schweiz ist zudem die<br />

Höchstzahl der DI pro Spender geregelt.<br />

Großbritannien<br />

Großbritannien regelte bereits 1990 mit dem Human Fertilisation and<br />

Embryology Act die DI. Anders als <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, wo ausschließlich die<br />

Samenspende erlaubt ist, gestattet Großbritannien auch die Eizellspende.<br />

Ähnlich wie <strong>in</strong> Schweden geht die juristische Vaterschaft auf den Partner/Ehemann<br />

über, sofern die Samenspende <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mediz<strong>in</strong>ischen E<strong>in</strong>richtung<br />

erfolgte. Im Unterschied zu anderen EU-Ländern wird die Beratung<br />

der Eltern ausschließlich von Psychologen oder Sozialpädagogen<br />

durchgeführt; die Teilnahme an der Beratung ist nicht verpflichtend. Durch<br />

den E<strong>in</strong>satz ausgebildeten Personals soll sichergestellt werden, dass <strong>in</strong>sbesondere<br />

langfristige Folgen für die Familienbildung <strong>und</strong> die Entwicklung<br />

des K<strong>in</strong>des bedacht werden. Im Jahr 2004 wurde mit dem United K<strong>in</strong>gdom<br />

Donor L<strong>in</strong>k e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung geschaffen, über die auf freiwilliger Basis<br />

Kontakt zwischen Spendern <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dern sowie ihren möglichen Halbgeschwistern<br />

hergestellt werden kann. Da bis zum Jahr 2005 <strong>in</strong> Großbritannien<br />

für den Spender e<strong>in</strong>e Anonymitätspflicht bestand, ist diese Plattform<br />

speziell für Spender <strong>und</strong> vor 2005 donogen gezeugte K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>teressant.<br />

Auch <strong>in</strong> Großbritannien ist unbekannt, wie viele K<strong>in</strong>der donogen gezeugt<br />

wurden.<br />

USA<br />

In den USA wurden Vere<strong>in</strong>barungen, die die DI betreffen, durch die jeweiligen<br />

B<strong>und</strong>esstaaten festgelegt. Des Weiteren gab es zahlreiche Gr<strong>und</strong>satzurteile,<br />

die die DI regeln (vgl. ebd., S. 31). So gibt es z.B. Übere<strong>in</strong>kommen,<br />

die die Zahl der Befruchtungen pro Spender def<strong>in</strong>ieren. Dabei handelt es<br />

sich nur um Empfehlungen, die rechtlich nicht b<strong>in</strong>dend s<strong>in</strong>d. Insbesondere<br />

<strong>in</strong> den USA besteht e<strong>in</strong> großer Markt an kommerziellen Samenbanken, aber<br />

auch Möglichkeiten der Leihmutterschaft.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die <strong>in</strong>ternationalen Regelungen,<br />

die die assistierten Reproduktionstechniken betreffen, sehr unterschiedlich<br />

s<strong>in</strong>d. Dennoch kann e<strong>in</strong> Trend zur Deanonymisierung der Spender<br />

festgestellt werden, der mit e<strong>in</strong>er stärkeren Berücksichtigung der Bedeutung<br />

der Kenntnis der eigenen Herkunft e<strong>in</strong>her geht. Gleichzeitig wird ei-<br />

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