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Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI

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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />

„Und ja, dann habe ich zum Telefon gegriffen <strong>und</strong> habe angerufen, da g<strong>in</strong>g die Mitarbeiter<strong>in</strong><br />

ran, dann habe ich ihr die Geschichte erzählt <strong>und</strong> habe ihr me<strong>in</strong>e Handy-Nummer<br />

gegeben […].“ (F3, 46)<br />

„Und ich habe e<strong>in</strong> paarmal angerufen <strong>und</strong> zufällig war sie immer dran <strong>und</strong> wir haben<br />

gesprochen, wir haben mite<strong>in</strong>ander telefoniert. Sie hat mir erklärt, wie das abläuft. Sie<br />

hat mir viel Mut gemacht <strong>und</strong> sie war auch bei der <strong>Geburt</strong>, wie gesagt, dabei.“ (F3, 32)<br />

Für die zwei Interviewteilnehmer<strong>in</strong>nen, die sich für das Angebot der anonymen<br />

<strong>Geburt</strong> entschieden hatten, bestand vor der <strong>Geburt</strong> die Möglichkeit,<br />

<strong>in</strong> den kooperierenden Kl<strong>in</strong>iken Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu<br />

lassen. Von e<strong>in</strong>er Frau wurde dies nicht genutzt.<br />

„Die haben zu mir gesagt ich soll das machen, aber ich habe gesagt, ich will nicht. Ich<br />

kann nicht.“ (F1, 65)<br />

Die zweite befragte Frau war vor der <strong>Geburt</strong>, die später <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anderen<br />

Kl<strong>in</strong>ik erfolgte, zu drei Untersuchungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren Krankenhaus.<br />

„Ich war da zum Vorgespräch, da wurde ich auch untersucht vom Arzt <strong>und</strong> der hat<br />

gesagt, es ist bald soweit. Das war kurz vor der Entb<strong>in</strong>dung, weiß ich. Und dann hat<br />

er, das war dann kurz vor Silvester, e<strong>in</strong> Tag vor Silvester war ich auch dort, da wurde<br />

ich untersucht auch nochmal, genau, am 30. b<strong>in</strong> ich da h<strong>in</strong>gegangen, um künstliche Wehen<br />

e<strong>in</strong>zuleiten, weil ich schon über dem Term<strong>in</strong> war. Da hat er gesagt, er möchte künstliche<br />

Wehen e<strong>in</strong>leiten <strong>und</strong> ich soll am 30. dah<strong>in</strong> gehen.“ (F3, 189)<br />

Von den vier Interviewpartner<strong>in</strong>nen, die später die Babyklappe bzw. das<br />

Angebot der anonymen Übergabe nutzen, war ke<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong>er vorgeburtliche<br />

Untersuchung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Praxis oder Kl<strong>in</strong>ik vorstellig geworden.<br />

„Beim Arzt war ich nicht. Deswegen wusste ich nicht, wann kommt das. Es könnte ja<br />

täglich soweit se<strong>in</strong>.“ (F4, 83)<br />

E<strong>in</strong>e Frau hatte wiederholt Untersuchungsterm<strong>in</strong>e bei e<strong>in</strong>em Gynäkologen<br />

vere<strong>in</strong>bart, diese später aber nicht wahrgenommen.<br />

„Ich habe zweimal e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> ausgemacht beim Frauenarzt <strong>und</strong> habe ihn dann jedes<br />

Mal platzen lassen.“ (F5, 61)<br />

Für e<strong>in</strong>e Frau bestand die Option e<strong>in</strong>er mediz<strong>in</strong>ischen Untersuchung zu<br />

ke<strong>in</strong>em Zeitpunkt, da sie die gesamte Schwangerschaft nicht realisiert hatte.<br />

6.5.2 <strong>Geburt</strong>svorbereitungen<br />

Zwei Interviewpartner<strong>in</strong>nen gaben an, dass sie sich gezielt über den Vorgang<br />

der <strong>Geburt</strong> <strong>in</strong>formiert hatten. E<strong>in</strong>e Frau nutzte dazu das Internet, die<br />

andere griff auf Pr<strong>in</strong>tmedien zurück.<br />

„Also das Problem ist, ich habe schon e<strong>in</strong>gegeben so Sachen, ich wusste ja nicht, wie es<br />

ist wenn man schwanger ist. Und ich wusste auch nicht, wie e<strong>in</strong>e <strong>Geburt</strong> abläuft. Wir<br />

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