Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI
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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />
E<strong>in</strong>e Interviewpartner<strong>in</strong>, die ihre gesamte Schwangerschaft nach eigenen<br />
Aussagen nicht bemerkt hatte, beschrieb den <strong>Geburt</strong>svorgang folgendermaßen.<br />
„Ich b<strong>in</strong> normal auf Toilette gegangen, irgendwie alle halbe St<strong>und</strong>e, weil er da wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
auf me<strong>in</strong>er Blase lag. […] Und dann b<strong>in</strong> ich wieder <strong>in</strong>s Bett gegangen, aber<br />
Bauchschmerzen oder so hatte ich jetzt ke<strong>in</strong>e. Und dann - die nächste halbe St<strong>und</strong>e.<br />
Und so g<strong>in</strong>g das dann von zehn an bis dann halt die <strong>Geburt</strong> losg<strong>in</strong>g. Dreiviertel E<strong>in</strong>s ist<br />
es dann losgegangen. Um fünf nach E<strong>in</strong>s war er dann da. Also, g<strong>in</strong>g relativ schnell.“<br />
(F2, 30)<br />
„Ja, <strong>und</strong> dann... ist er halt auf die Welt gekommen. Ich hab ihn ja alle<strong>in</strong> auf die Welt<br />
gebracht. Auf der Toilette bei mir zuhause. Und, ja, da war ich schon geschockt. Als ich<br />
dann das K<strong>in</strong>d da... gesehen habe. Da wusste ich jetzt auch nicht, was ich jetzt machen<br />
soll. Es war mitten <strong>in</strong> der Nacht. Ich hab ja für das K<strong>in</strong>d gar nichts gehabt, ke<strong>in</strong>e Kleidung,<br />
nix zum Essen. Und da war ich schon geschw<strong>in</strong>d überrascht. […] Ich hab ihn<br />
halt raus <strong>und</strong> dann hab ich ihn auf e<strong>in</strong> Handtuch <strong>und</strong> ich wusste gar nicht was los ist.“<br />
(F2, 28-32)<br />
„Und dann hab ich das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Handtücher e<strong>in</strong>gewickelt. Ich hab mich davor noch<br />
kurz abgeduscht <strong>und</strong> dann war das K<strong>in</strong>d glaub ich so viertel nach zwei oder so, war er<br />
dann <strong>in</strong> der Klappe.“ (F2, 70)<br />
E<strong>in</strong>e weitere befragte Frau, die im Haus ihrer Eltern lebte, beschreibt die<br />
<strong>Geburt</strong>ssituation, die sehr stark mit der Angst entdeckt zu werden verb<strong>und</strong>en<br />
war, wie im Folgenden dargestellt.<br />
„Dann g<strong>in</strong>g das so die Nacht über <strong>und</strong> dann wurde es halt zum Morgen immer schlimmer.<br />
Me<strong>in</strong>e Eltern g<strong>in</strong>gen dann zur Arbeit ganz früh <strong>und</strong> dann habe ich mir das schon<br />
gedacht, dann dachte ich mir, naja, lässt dir erst mal e<strong>in</strong> heißes Bad e<strong>in</strong> <strong>und</strong> so, hilft<br />
vielleicht so e<strong>in</strong> bisschen, geht auch vielleicht wieder weg oder so. Und naja, dann wurde<br />
es immer schlimmer <strong>und</strong> gegen Mittag war es dann auch schon soweit. […]“ (F4, 91)<br />
„Hauptsache K<strong>in</strong>d raus <strong>und</strong> me<strong>in</strong>e Eltern s<strong>in</strong>d nicht da <strong>und</strong> hoffentlich kl<strong>in</strong>gelt jetzt<br />
ke<strong>in</strong>er oder me<strong>in</strong>e Nachbarn oder so. Weil ich dachte, was machst du jetzt <strong>und</strong> wenn es<br />
so weh tut, dann musst du ja noch schreien oder so. Da dachte ich, wenn me<strong>in</strong>e Nachbarn<br />
gerade da s<strong>in</strong>d, die kommen auch öfter mal <strong>und</strong> wollen irgendwas <strong>und</strong> dann stehen<br />
die vor der Tür <strong>und</strong> hören mich da. Also ich musste es mir verkneifen, weil ich dachte es<br />
darf mich ke<strong>in</strong>er hören.“ (F4, 370 -376)<br />
„Also ich musste dann nachher das ganze Badezimmer sauber machen, weil ich hatte<br />
dann ja geschlafen. Und dann dachte ich, jetzt machst du alles schön sauber, weil alles<br />
blutig war <strong>und</strong> die ganzen Handtücher <strong>und</strong> erst mal alles verschw<strong>in</strong>den lassen. Und da<br />
g<strong>in</strong>g es mir eigentlich ganz gut.“ (F4, 123)<br />
E<strong>in</strong>e dritte Interviewteilnehmer<strong>in</strong>, die bereits Mutter zweier wesentlich älteren<br />
K<strong>in</strong>der war <strong>und</strong> auf die Erfahrungen der vorhergehenden <strong>Geburt</strong>en<br />
zurückgreifen konnte, beschrieb ihr Erleben des <strong>Geburt</strong>svorgangs wie <strong>in</strong><br />
den folgenden Absätzen dargestellt.<br />
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