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Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI

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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />

„Na klar. Wie gesagt, wir haben halt e<strong>in</strong> bisschen Angst, wenn man das e<strong>in</strong>fach nur den<br />

Schulen überlässt, dass die dieses Angebot Babykorb <strong>und</strong> anonyme <strong>Geburt</strong> zu positiv darstellen.<br />

Dann wird mehr oder weniger den Mädels vermittelt. Ja, wenn mal was ist, dann<br />

könnt ihr das K<strong>in</strong>d dort abgeben, das ist ja genau das, was wir nicht wollen. Wir wollen ja<br />

das Gegenteil erreichen. Und e<strong>in</strong>e Befürchtung haben wir halt dann auch an der Stelle.“<br />

(J12, 220)<br />

Aus Sicht der Träger wurde die Berichterstattung nach der Ablage e<strong>in</strong>es<br />

K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> der Babyklappe positiv bewertet. Darüber h<strong>in</strong>aus ergab sich<br />

durch diese Berichterstattung die Möglichkeit noch über die weiteren Hilfsangebote<br />

des Trägers der Babyklappe zu berichten.<br />

„Ja, weil oft das noch e<strong>in</strong>mal verknüpft wird mit dem Angebot, sich auch zu melden <strong>und</strong> die<br />

Daten vertraulich behandelt werden. So. Und das wäre ja auch noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Chance,<br />

<strong>und</strong> ich weiß, <strong>in</strong> den ersten Jahren war es ja so, da s<strong>in</strong>d wir ja kaum an Daten gekommen,<br />

weil alle ganz geheim für sich da herumgewurstelt haben <strong>und</strong> nie gesagt haben, wir hatten e<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Klappe, das kam dann immer so h<strong>in</strong>ten herum raus. Das hat sich ja verändert<br />

auch. Also, die Presse nimmt es dann offensiver auf <strong>und</strong> verb<strong>in</strong>det es oft ja eben auch noch<br />

e<strong>in</strong>mal wirklich mit dem Angebot an die Frauen, sich doch zu melden, weil sie anonym<br />

vertraulich erst e<strong>in</strong>mal beraten werden kann.“ (A3, 165)<br />

„E<strong>in</strong>mal haben wir es gemacht für die Mutter, dass sie dann doch weiß, ja, das K<strong>in</strong>d ist gut<br />

versorgt. Und zum anderen auch, dass die Öffentlichkeit weiß, das K<strong>in</strong>d wird gut versorgt<br />

<strong>und</strong> dass diese Arbeit läuft, weil wir denken, das ist schon auch wichtig für die Akzeptanz,<br />

dass die Leute sehen, das klappt auch <strong>und</strong> das ist nicht nur irgendwas, ja, ja, das hat es mal<br />

gegeben, aber da hat man ja dann nie mehr was von gehört so ungefähr. Dass wir im Allgeme<strong>in</strong>en<br />

schon gucken, dass wir so m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal im Jahr mit der Presse irgendwelche<br />

Kontakte haben <strong>und</strong> irgendwas berichten über unsere Arbeit.“ (A20, 217)<br />

5.1.7 Beratungssett<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Qualifizierung der Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

Nachdem die bestehenden Kooperationen untersucht wurden, lag e<strong>in</strong> weiterer<br />

Fokus auf den Unterstützungsmaßnahmen, von denen das Angebot<br />

der anonymen K<strong>in</strong>desabgabe flankiert wurde. Von Interesse ist zudem, welche<br />

Berufsgruppen im Rahmen der anonymen K<strong>in</strong>desabgabe beschäftigt<br />

waren. H<strong>in</strong>weise über den Professionalisierungsgrad ergaben sich auch aus<br />

den qualitativen Interviews, die darüber h<strong>in</strong>aus der Frage nachg<strong>in</strong>gen wie<br />

sich die Beratungsprozesse gestalteten.<br />

Ergebnisse der TRÄGERBEFRAGUNG zu <strong>Babyklappen</strong><br />

Die Träger der <strong>Babyklappen</strong> wurden befragt, welche weiteren (Hilfs)Maßnahmen<br />

sie selbst oder e<strong>in</strong>er ihrer Kooperationspartner anboten. Diese<br />

Unterstützungsmaßnahmen betrafen nur die anonyme K<strong>in</strong>desabgabe, d.h.<br />

es wurde untersucht, welche weiteren Angebote zusätzlich zur Babyklappe<br />

bestanden, um Frauen, die anonym blieben, Hilfe anzubieten. Dabei zeigte<br />

sich, dass neun Träger ke<strong>in</strong> weiteres Hilfsangebot vorhielten <strong>und</strong> ausschließlich<br />

e<strong>in</strong>e Babyklappe betrieben. Die Mehrheit der <strong>in</strong>sgesamt 60 Betreiber<br />

e<strong>in</strong>er Babyklappe bot weitere (Hilfs)Möglichkeiten im Rahmen anonymer<br />

K<strong>in</strong>desabgabe an. Zwölf Träger boten neben der Babyklappe e<strong>in</strong>e<br />

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