05.12.2012 Aufrufe

Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI

Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI

Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />

„Wir sollten auch nicht vergessen, dass mediz<strong>in</strong>ische E<strong>in</strong>richtungen eigentlich ideale<br />

Voraussetzungen für diese Frauen bilden. Dass die Ämter noch viel verstärkter mit<br />

mediz<strong>in</strong>ischen E<strong>in</strong>richtungen zusammenarbeiten sollten. […] Wissen Sie ich sehe diese<br />

ganzen E<strong>in</strong>richtungen, wie e<strong>in</strong> Netz, dass die Frauen auffangen soll. Und wenn ich jetzt<br />

noch so e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Ste<strong>in</strong>chen oder so e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Faden dazwischen setze - wie die<br />

Babyklappe <strong>und</strong> die anonymen <strong>Geburt</strong> - dann ist e<strong>in</strong>e Stelle dort noch e<strong>in</strong> bisschen dichter<br />

<strong>und</strong> vielleicht fällt dann wieder e<strong>in</strong>e nicht durch. Und genauso sehen wir das. […]<br />

Jede Frau braucht e<strong>in</strong> anderes Angebot. Und je mehr Angebote wir machen desto besser<br />

ist es, denn normalerweise würde doch jede Frau gerne <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Krankenhaus gehen <strong>und</strong><br />

sich helfen lassen <strong>und</strong> nicht ihr K<strong>in</strong>d alle<strong>in</strong>e auf die Welt br<strong>in</strong>gen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em U-<br />

Bahnschacht vielleicht oder im Keller am Dachboden. Oder bei McDonald’s am Klo,<br />

oder im Bauhaus - wie das alles schon gewesen ist. Sondern die möchte doch Hilfe haben.<br />

Aber weil sie es nicht kann, müssen wir anderen Möglichkeiten auch anbieten, nicht<br />

anstelle von oder weil die so schlecht s<strong>in</strong>d. Das stimmt ja alles nicht. Und wenn, jeder<br />

weiß heute, wenn ich Not habe gehe ich <strong>in</strong>s nächste Krankenhaus, die helfen mir. Dann<br />

wäre das e<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>e Sache - mehr will ich gar nicht.“ (A7, 173)<br />

„Irgendwie ist diese Babyklappe <strong>in</strong> vollkommenen falschen Vorstellungen. Da heißt es<br />

immer, Angebot <strong>und</strong> das wird abgelegt <strong>und</strong> damit ist fertig. Damit ist es gar nicht fertig,<br />

sondern im Gr<strong>und</strong>e genommen ist ja das eigentlich Interessante an der Babyklappe das<br />

Angebot der Hilfe, das damit verb<strong>und</strong>en ist. Und <strong>in</strong>sofern ist es auch vollkommen richtig,<br />

darauf <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Beratung abzustellen. Denn ansonsten s<strong>in</strong>d wir wirklich <strong>in</strong><br />

dem Konzept, sollen sie das doch <strong>und</strong> dann wird es irgendwo… Dann bekommen sie<br />

irgendwelche Adoptiveltern <strong>und</strong> fertig ist das. Das ist ja nicht das, was eigentlich der<br />

S<strong>in</strong>n dieser Babyklappe ist, jedenfalls nicht so wie wir es vertreten <strong>und</strong> wie man es ja<br />

eigentlich auch vertreten sollte. Eigentlich ist es ja wirklich zunächst mal das Hilfsangebot<br />

an die Mütter, was damit verb<strong>und</strong>en ist. Insofern ist diese Babyklappe me<strong>in</strong>es Erachtens<br />

noch immer nicht genügend <strong>in</strong> der allgeme<strong>in</strong>en Bevölkerung angenommen, was<br />

das eigentlich bedeutet. Ja <strong>und</strong> darauf baut das eigentlich auf <strong>und</strong> wenn es halt nicht<br />

geht, dass die Mütter das ausnutzen <strong>und</strong> das K<strong>in</strong>d wieder zurücknehmen, dann muss<br />

man aber trotzdem das Beste dann daraus machen. Zu versuchen, es daraus zu machen.“<br />

(A6, 24)<br />

Um zu verh<strong>in</strong>dern, dass Mädchen <strong>und</strong> Frauen überhaupt <strong>in</strong> für sie belastende<br />

<strong>und</strong> subjektiv als ausweglos empf<strong>und</strong>ene Situationen geraten, wurde<br />

<strong>in</strong> mehreren Interviews e<strong>in</strong>e verstärkte <strong>und</strong> ganzheitliche Aufklärung über<br />

Sexualität <strong>und</strong> Verhütung gefordert.<br />

„[…] Was ich wichtig, sehr wichtig f<strong>in</strong>de, ist halt, dass ganz viel auch mit Jugendlichen<br />

gearbeitet wird, Schulklassenarbeit. Ich habe das ja auch <strong>in</strong> der Schwangerenberatung<br />

immer wieder, dass die jungen Mädchen kommen, ich b<strong>in</strong> trotz Pille schwanger geworden<br />

oder ja, ich habe irgendwie nicht verhütet. Dass man da doch e<strong>in</strong>en Schwerpunkt drauf<br />

legt, auch <strong>in</strong> der Schule, Arbeit mit Schulen, dass da dann auch eben positiv vielleicht<br />

e<strong>in</strong>e Veränderung, dass die Frauen e<strong>in</strong> bisschen besser mit sich umgehen, lernen, auch<br />

für sich e<strong>in</strong> bisschen besser sorgen <strong>und</strong> eben auch, wenn sie denn dann Geschlechtsverkehr<br />

haben, dann auch an Verhütung denken. Und dass dann auch die Männer da mit e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden, dass Männer halt auch die Möglichkeit haben oder auch daran denken,<br />

dass sie verhüten müssen. […]“ (A17, 209)<br />

228

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!