Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI
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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />
� <strong>Babyklappen</strong> (Anzahl der Angebote, Name des Trägers, Kooperationsvertrag<br />
<strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Inhalte, Zeitraum, <strong>in</strong> dem Information über <strong>in</strong> Babyklappe<br />
gelegtes K<strong>in</strong>d erfolgt, rechtlicher Regelungsbedarf)<br />
� <strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> (Anzahl der Angebote, Name des Trägers, Kooperationsvertrag<br />
<strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Inhalte, Zeitraum, <strong>in</strong> dem Information über <strong>in</strong><br />
anonym geborenes K<strong>in</strong>d erfolgt, rechtlicher Regelungsbedarf)<br />
� <strong>Anonyme</strong> Übergabe (Anzahl der Angebote, Name des Trägers, Kooperationsvertrag<br />
<strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Inhalte, Zeitraum, <strong>in</strong> dem Information über anonym<br />
übergebenes K<strong>in</strong>d erfolgt, rechtlicher Regelungsbedarf)<br />
Bei der Konzeption der Studie wurde die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Befragung der<br />
Standesämter erwogen, um valide Daten über die Zahl anonym geborener<br />
K<strong>in</strong>der, anonym übergebener <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>Babyklappen</strong> gelegter K<strong>in</strong>der zu erhalten.<br />
Dieses Vorhaben wurde nach Beg<strong>in</strong>n des Projektes im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
Sitzung des Wissenschaftlichen Beirates diskutiert. Im Anschluss wurden<br />
bei den zuständigen B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterien (BMI <strong>und</strong> BMJ) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Amtsgericht<br />
Informationen zu diesem Vorgehen e<strong>in</strong>geholt. Nach Aussagen der<br />
Behörden ist die Abfrage dieser Daten über die Standesämter nicht möglich,<br />
da <strong>in</strong> diesen E<strong>in</strong>richtungen ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Software zur Verfügung<br />
steht, über die relevante Daten abgerufen werden könnten. E<strong>in</strong>e weitere<br />
Option <strong>Fallzahlen</strong> zu anonym geborenen/abgegebenen K<strong>in</strong>dern zu erheben,<br />
lag <strong>in</strong> der Abfrage bei den Familiengerichten. Diese Möglichkeit der<br />
Datenerhebung schied ebenfalls aus. E<strong>in</strong>e b<strong>und</strong>esweite, manuelle Durchsicht<br />
sämtlicher Adoptionsunterlagen für den Zeitraum 1999 bis 2009 wäre<br />
hierfür notwendig gewesen, wofür e<strong>in</strong> immenser Zeit- bzw. Arbeitsaufwand<br />
vonnöten gewesen wäre.<br />
Im Rahmen des Projektes wurde diskutiert, ob zusätzlich zu den beiden<br />
Träger- <strong>und</strong> Jugendamtsbefragungen e<strong>in</strong>e dritte Befragung aller Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen<br />
durchgeführt werden sollte. Die folgenden<br />
Gründe führten dazu, dass diese Beratungsstellen nicht zusätzlich befragt<br />
wurden. Lediglich die Schwangerschaftsberatungsstellen wurden <strong>in</strong> Rahmen<br />
der Trägerbefragung befragt, <strong>in</strong>soweit sie e<strong>in</strong> Angebot zur anonymen <strong>Geburt</strong><br />
vorhielten.<br />
E<strong>in</strong> Punkt, der gegen e<strong>in</strong>e Erhebung bei allen Schwangerschafts-<br />
(konflikt)beratungsstellen sprach, war die Annahme, dass e<strong>in</strong> Großteil der<br />
Frauen, die später e<strong>in</strong> Angebot zur anonymen K<strong>in</strong>desabgabe nutzen, ihre<br />
Schwangerschaft nicht zu Beg<strong>in</strong>n, sondern erst zu e<strong>in</strong>em fortgeschrittenem<br />
Zeitpunkt oder bei E<strong>in</strong>treten der <strong>Geburt</strong> wahrnehmen. Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen<br />
werden i.d.R. mit Beratungsanfragen zum<br />
Schwangerschaftsabbruch oder aber z.B. f<strong>in</strong>anziellen oder materiellen Hilfen<br />
assoziiert. Es ist daher fraglich, ob die Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen<br />
für Frauen, die ihre Schwangerschaft nach dem dritten<br />
Monat feststellen, als Beratungs<strong>in</strong>stanz unter den bislang gegebenen Umständen<br />
<strong>in</strong> Frage kommen. Zudem kommt bei Frauen, die später die anonyme<br />
Abgabe des K<strong>in</strong>des nutzen, häufig h<strong>in</strong>zu, dass <strong>in</strong> mehr oder weniger<br />
hohem Maße Verdrängungsmechanismen auftreten, die e<strong>in</strong>e aktive Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit der Schwangerschaft erschweren bzw. unmöglich machen.<br />
Die Frauen nehmen sich häufig nicht als schwanger wahr <strong>und</strong> wenden<br />
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