Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI
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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />
sonen waren, mit denen die betroffenen Frauen über ihre Lebenssituationen<br />
redeten. Dies wurde durch die Aussagen der <strong>in</strong>terviewten Frauen, die e<strong>in</strong><br />
Angebot zur anonymen K<strong>in</strong>desabgabe genutzt hatten, bestätigt. Sie sprachen<br />
teilweise von e<strong>in</strong>er großen Erleichterung, ihre Ängste <strong>und</strong> Emotionen<br />
mitteilen zu können, nachdem sie mit den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen Kontakt aufgenommen<br />
hatten. In zwei Fällen fand die Kontaktaufnahme kurz vor, <strong>in</strong> vier<br />
Fällen nach der <strong>Geburt</strong> statt.<br />
Mediz<strong>in</strong>ische Versorgung<br />
Die späte Meldung der Frauen wurde von den Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen der Jugendämter<br />
<strong>und</strong> Träger als typisch beschrieben. Im Rahmen der anonymen<br />
<strong>Geburt</strong>, die zwei Interviewpartner<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Anspruch genommen hatten,<br />
bestand die Möglichkeit, e<strong>in</strong>e pränatalen Vorsorgeuntersuchung sowie e<strong>in</strong>e<br />
adäquate mediz<strong>in</strong>ische Versorgung während <strong>und</strong> nach der Entb<strong>in</strong>dung<br />
durchzuführen. Die vier Frauen, die ihre K<strong>in</strong>der ohne Unterstützung zu<br />
Hause auf die Welt gebracht hatten, erhielten weder e<strong>in</strong>e Schwangerschaftsvorsorge<br />
noch mediz<strong>in</strong>ische Hilfe bei der <strong>Geburt</strong>. Die mangelnde mediz<strong>in</strong>ische<br />
Versorgung der Frauen <strong>und</strong> K<strong>in</strong>der vor, während <strong>und</strong> nach e<strong>in</strong>er Entb<strong>in</strong>dung,<br />
die ohne Unterstützung mit dem Ziel der Nutzung e<strong>in</strong>er Babyklappe<br />
oder der anonymen Übergabe durchgeführt worden war, wurde von<br />
Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>iger Träger <strong>und</strong> Jugendämter wiederholt scharf kritisiert.<br />
Aufgabe der Anonymität<br />
Die Personenstandsdaten aller sechs Interviewpartner<strong>in</strong>nen wurden nach<br />
der anonymen Abgabe der K<strong>in</strong>der bekannt, d.h. fünf Frauen gaben die<br />
Anonymität auf, im sechsten Fall wurden die Personendaten durch e<strong>in</strong>en<br />
Zufall bekannt. Zwei Frauen wurden im häuslichen Umfeld von Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />
e<strong>in</strong>es Trägers aufgesucht, dem offensichtlich Daten über die<br />
Frauen bekannt waren. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Frauen die Anonymität<br />
noch nicht aufgegeben.<br />
Der Zeitrahmen, <strong>in</strong> dem die <strong>in</strong>terviewten Frauen die Anonymität aufgaben,<br />
lag zwischen der sofortigen Aufgabe im Rahmen e<strong>in</strong>er anonymen <strong>Geburt</strong><br />
<strong>und</strong> acht Monaten nach der Entb<strong>in</strong>dung. Die Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen der<br />
Träger <strong>und</strong> Jugendämter beschrieben, dass die zeitnahe Aufgabe der Anonymität<br />
nach der <strong>Geburt</strong> häufiger vorkommt <strong>und</strong> sich die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
e<strong>in</strong>er nachträglichen Meldung der Mutter mit fortschreitender Zeit verr<strong>in</strong>gert.<br />
Die Unterstützungsangebote, die die befragten Frauen nach der anonymen<br />
Abgabe ihrer K<strong>in</strong>der bzw. der Aufgabe der Anonymität erhielten, waren<br />
sehr unterschiedlich <strong>und</strong> <strong>in</strong> hohem Maße vom Professionalisierungsgrad<br />
der Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen, dem Selbstbild, der Zielsetzung sowie dem zugr<strong>und</strong>e<br />
liegendem Konzept der Träger abhängig. Für Frauen, die sich gezwungen<br />
sehen, e<strong>in</strong> Angebot zur anonymen K<strong>in</strong>desabgabe zu nutzen, wäre e<strong>in</strong>e<br />
ergebnissoffene, engmaschige, langfristige <strong>und</strong> parteiliche Beratung <strong>und</strong><br />
Begleitung, die von professionellen Fachkräften durchgeführt wird, nach<br />
Me<strong>in</strong>ung der Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen der Jugendämter <strong>und</strong> e<strong>in</strong>iger Träger wünschenswert<br />
<strong>und</strong> notwendig. Die Frage, <strong>in</strong>wieweit e<strong>in</strong>e Frau, die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
subjektiv als unlösbar ersche<strong>in</strong>enden Situation bef<strong>in</strong>det, e<strong>in</strong> solches Beratungsangebot<br />
annehmen kann bzw. will, wurde <strong>in</strong> den Interviews mit Mit-<br />
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