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Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI

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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />

wären. Drei E<strong>in</strong>richtungen gelang es schließlich Interviewpartner<strong>in</strong>nen zu<br />

vermitteln. Insgesamt konnten im Verlaufe des Projektes mit sechs Frauen<br />

Interviews geführt werden. In e<strong>in</strong>em Fall kontaktierte e<strong>in</strong> Jugendamtsmitarbeiter<br />

e<strong>in</strong>e Frau, die sich umgehend bei den Projektmitarbeiter<strong>in</strong>nen meldet<br />

<strong>und</strong> durch das H<strong>in</strong>terlassen persönlicher Daten erreichbar war. Die Term<strong>in</strong>absprache<br />

gestaltete sich komplikationslos, das Interview fand bei der<br />

Frau statt, die zu diesem Zeitpunkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Maßnahme des Jugendamtes<br />

untergebracht war. In den anderen fünf Fällen wurden die Term<strong>in</strong>absprachen<br />

mit den Klient<strong>in</strong>nen durch die Beratungsstelle bzw. den Träger getroffen.<br />

Vier der Frauen wurden von e<strong>in</strong>em Träger vermittelt, sie kamen aus<br />

dem gesamten B<strong>und</strong>esgebiet. In diesen vier Fällen war e<strong>in</strong>e dritte Person bei<br />

dem Interview anwesend, die aber nicht <strong>in</strong> den Gesprächsverlauf e<strong>in</strong>griff <strong>und</strong><br />

sich neutral verhielt. Aus methodischen Gründen sollten die Berater<strong>in</strong>nen/Betreuer<strong>in</strong>nen<br />

nicht ihre Deutung des Falles e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> wurden vor den Interviews, bei denen dritte Personen anwesend waren,<br />

Regeln def<strong>in</strong>iert, die sich auf deren Verhalten <strong>in</strong> den Interviewsituationen bezogen.<br />

Dabei wurde festgehalten, dass sich die dritte anwesende Person mit<br />

Wortmeldungen zurückhielt <strong>und</strong> die Gesprächsführung der Interviewpartner<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> den Interviewer<strong>in</strong>nen überließ. In zwei Fällen fanden die Interviews alle<strong>in</strong>e<br />

mit den Frauen statt. Diesen war jedoch vorher angeboten worden, beim Gespräch<br />

von der Berater<strong>in</strong> begleitet zu werden, falls sie dies wünschten.<br />

Bis auf e<strong>in</strong> Interview, welches bei e<strong>in</strong>er Klient<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung der Jugendhilfe<br />

stattfand, wurden die fünf übrigen <strong>in</strong> der jeweiligen Beratungsstelle<br />

geführt.<br />

Im Vorfeld der Interviews waren die Frauen von den Projektmitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

bzw. durch Informationen, die durch die Berater<strong>in</strong>nen vermittelt wurden,<br />

über den Interviewanlass <strong>und</strong> -verlauf aufgeklärt worden. Zu Beg<strong>in</strong>n des Interviews<br />

wurde den Betroffenen nochmals erläutert, zu welchem Zweck die Gespräche<br />

geführt werden sollten. Zudem wurden sie darüber <strong>in</strong>formiert, dass die<br />

Teilnahme freiwillig <strong>und</strong> anonym erfolgen sollte <strong>und</strong> dass sie jederzeit die Möglichkeit<br />

hätten, e<strong>in</strong>e Pause zu machen, e<strong>in</strong>e Frage nicht zu beantworten oder<br />

das Interview abzubrechen. Die Frauen erhielten e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Aufwandsentschädigung.<br />

Die Interviews waren themenzentriert angelegt, d.h. die anonyme Abgabe<br />

oder anonyme <strong>Geburt</strong> des K<strong>in</strong>des stand im Fokus des Gespräches. Sie wurden<br />

mit Hilfe e<strong>in</strong>es Leitfadens durchgeführt, der e<strong>in</strong>e offene, flexible Gesprächsführung<br />

ermöglichte. Zu Beg<strong>in</strong>n der Interviews wurden die Frauen gebeten,<br />

von ihrer aktuelle Lebenssituation zu berichten. Im Anschluss wurden sie aufgefordert,<br />

falls sich dies nicht von selbst aus dem Erzählfluss ergab, über den<br />

Zeitraum vor der Nutzung des Angebotes zur anonymen K<strong>in</strong>desabgabe zu<br />

berichten <strong>und</strong> darzustellen, welche Motive für sie ausschlaggebend für die<br />

Wahl des Angebotes waren. Der <strong>Geburt</strong>sverlauf <strong>und</strong> die folgende Abgabe des<br />

K<strong>in</strong>des bzw. der weitere Verlauf ergaben sich aus den Erzählungen <strong>und</strong> wurden<br />

anschließend erläutert. Die Interviews mündeten <strong>in</strong> den Wünschen <strong>und</strong><br />

Vorstellungen, die die Interviewpartner<strong>in</strong>nen bzgl. ihrer Zukunft hatten <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>er retrospektiven Betrachtung der eigenen Handlungen. Abschließend hatten<br />

die Frauen die Möglichkeit, Themen die ihnen wichtig waren, anzusprechen<br />

oder ausführend zu erläutern.<br />

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