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Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI

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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />

K<strong>in</strong>d tot <strong>in</strong> der Babyklappe aufgef<strong>und</strong>en wurde. 110 Zu 224 K<strong>in</strong>der liegen<br />

Angaben darüber vor, auf welche Art <strong>und</strong> Weise sie abgenabelt wurden.<br />

Der Großteil der K<strong>in</strong>der (Anzahl der K<strong>in</strong>der: 170; 76 %) 111 war nicht professionell<br />

abgenabelt worden. Bei 51 K<strong>in</strong>dern (22,8 %) 112 war ersichtlich,<br />

dass sie durch e<strong>in</strong>e Fachkraft, also professionell abgenabelt worden waren.<br />

In drei Fällen war jeweils e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d (1,3%) <strong>in</strong> die Babyklappe des Trägers<br />

gelegt worden, das gar nicht abgenabelt worden waren. Der allgeme<strong>in</strong>e Versorgungszustand<br />

wurde für 227 K<strong>in</strong>der angegeben. In 120 Fällen<br />

(52,9 %) 113 wurde dieser als ausreichend bezeichnet, d. h. die K<strong>in</strong>der waren<br />

angezogen oder <strong>in</strong> Handtücher gewickelt. In weiteren 84 Fällen (37 %) 114<br />

wurde der Versorgungszustand als sehr gut (gewaschen, angemessen gekleidet)<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> 23 Fällen (10,1 %) 115 als mangelhaft, die K<strong>in</strong>der waren ungewaschen<br />

oder unbekleidet, beschrieben. Insgesamt wurden m<strong>in</strong>destens fünf<br />

K<strong>in</strong>der mit Beh<strong>in</strong>derungen <strong>in</strong> die <strong>Babyklappen</strong> gelegt wurden. In weiteren<br />

vier Fällen gaben drei Träger an, dass nachträglich, d. h. zu e<strong>in</strong>em späteren<br />

Zeitpunkt, Beh<strong>in</strong>derungen diagnostiziert wurden.<br />

E<strong>in</strong> Großteil der Träger dokumentierte den Zeitpunkt zu dem das K<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Babyklappe gelegt wurde. Diese Angaben liegen für 201 von 278<br />

K<strong>in</strong>dern vor. Der größte Teil der K<strong>in</strong>der (Anzahl der K<strong>in</strong>der: 76, 37,8 %) 116<br />

wurde tagsüber <strong>in</strong> die Babyklappe gelegt, jeweils etwa e<strong>in</strong> Viertel <strong>in</strong> den<br />

Abendst<strong>und</strong>en (Anzahl der K<strong>in</strong>der: 51, 25,4 %) 117 oder <strong>in</strong> der Nacht (Anzahl<br />

der K<strong>in</strong>der: 49, 24,4 %) 118 <strong>und</strong> weitere 25 K<strong>in</strong>der (2,4 %) 119 <strong>in</strong> den<br />

frühen Morgenst<strong>und</strong>en.<br />

Im Durchschnitt wurde der Alarm, der e<strong>in</strong>e befugte Person über die Abgabe<br />

e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des <strong>in</strong>formiert, nach 1,5 M<strong>in</strong>uten ausgelöst, d. h. nachdem<br />

das K<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gelegt <strong>und</strong> die Klappe geschlossen wurde. Die durchschnittliche<br />

Abweichung betrug etwa 1,6 M<strong>in</strong>uten. Bei 20 <strong>Babyklappen</strong> wurde der<br />

Alarm unmittelbar nach dem Schließen der Klappe ausgelöst. Die längste<br />

Dauer zwischen der Ablage des K<strong>in</strong>des <strong>und</strong> dem Auslösen des Alarmes<br />

betrug sieben M<strong>in</strong>uten. 120<br />

Anschließend wurde das K<strong>in</strong>d ärztlich untersucht. Die Zeit, die vom<br />

Auslösen des Alarmes bis zur ersten ärztlichen Untersuchung vergangen<br />

war, betrug im Mittel etwas mehr als zwölf M<strong>in</strong>uten. Die Standardabweichung<br />

betrug <strong>in</strong> diesem Fall etwa 13 M<strong>in</strong>uten. Die Spannweite betrug 60<br />

110 Nach Recherchen <strong>und</strong> Aussagen <strong>in</strong> den qualitativen Interviews mit den MitarbeiterInnen der<br />

200<br />

Träger der <strong>Babyklappen</strong> liegt diese Zahl aber bei m<strong>in</strong>destens vier K<strong>in</strong>dern. Auf diese Angabe<br />

beruft sich auch der Deutsche Ethikrat (Deutscher Ethikrat 2009, S. 18).<br />

111 Diese Angaben beziehen sich auf die Aussagen von 33 Trägern.<br />

112 Diese Angaben beziehen sich auf die Aussagen von 21 Trägern.<br />

113 Diese Angaben beziehen sich auf die Aussagen von 29 Trägern.<br />

114 Diese Angaben beziehen sich auf die Aussagen von 28 Trägern.<br />

115 Diese Angaben beziehen sich auf die Aussagen von zwölf Trägern.<br />

116 Diese Angaben beziehen sich auf die Aussagen von 20 Trägern.<br />

117 Diese Angaben beziehen sich auf die Aussagen von 28 Trägern.<br />

118 Diese Angaben beziehen sich auf die Aussagen von 20 Trägern.<br />

119 Diese Angaben beziehen sich auf die Aussagen von 16 Trägern.<br />

120 Diese Frage wurde von 53 Trägern von <strong>Babyklappen</strong> beantwortet, sieben beantworteten diese<br />

Frage nicht.

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