Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI
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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />
sowas gibt, erreicht es nicht. Denn die s<strong>in</strong>d nicht an den Orten, wo so etwas aushängen<br />
würde. Und das ist das Problem.“ (F1, 158)<br />
„Und da wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn man gerade so Mutter-K<strong>in</strong>d-<br />
E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong> bisschen hervorhebt <strong>und</strong> das e<strong>in</strong>fach mehr publik macht. Also es liegt ja<br />
immer <strong>in</strong> jeder Bäckerei, immer liegt irgendwo e<strong>in</strong> Zettel über alles aus. Aber so über<br />
Mutter-K<strong>in</strong>d-Wohnheime oder so was, dass da e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e Hilfe da ist oder die Notruf-<br />
Telefonnummer oder so, dass man das irgendwie bekannt macht. Weil man sieht das ja<br />
nirgends.“ (F5, 337)<br />
E<strong>in</strong>e befragte Frau hätte sich Unterstützung <strong>und</strong> fachliche Beratung bezüglich<br />
f<strong>in</strong>anzieller Belange gewünscht.<br />
„Also, ich muss ehrlich sagen, am Anfang, wo ich dann noch beim Jugendamt war,<br />
ke<strong>in</strong>er hat irgendwie offen mit mir gesprochen, was an Geld ist oder was ich beantragen<br />
könnte. Das war für mich... ich hab mich gefreut me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d zu bekommen, aber ich<br />
wusste nicht wie es weitergeht. Ähm, dann b<strong>in</strong> ich zu e<strong>in</strong>er Beratungsstelle gegangen <strong>und</strong><br />
hab gesagt, ich hab ke<strong>in</strong>e Ahnung. Und die haben dann mit mir das<br />
Erstausttattungsgeld beantragt, was ich bekommen hab. Also, <strong>in</strong> der H<strong>in</strong>sicht, was so<br />
Geld oder was <strong>in</strong> der Richtung angeht, da war ich dann schon enttäuscht vom Jugendamt.<br />
Weil, da hab ich gar nichts gewusst. Was ich bekomme, was ich beantragen könnte.<br />
Also, da h<strong>in</strong>g ich <strong>in</strong> der Luft <strong>und</strong> wusste nicht, wie <strong>und</strong> was.“ (F2, 190)<br />
Bewertung des eigenen Handelns<br />
Fünf der sechs <strong>in</strong>terviewten Frauen beschrieben, wie sie rückblickend ihr<br />
Verhalten bewerten würden. Drei von ihnen waren ambivalent, was ihre<br />
Vorgehensweise betraf oder formulierten, dass sie aus ihrer heutigen Perspektive<br />
viele Entscheidungen nicht mehr nachvollziehen könnten.<br />
„Ja gut, jetzt im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, wenn man das schon erlebt hat, sagt man, bist du blöd.<br />
Du hättest e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>gehen können, das e<strong>in</strong>fach sagen können <strong>und</strong> dann wäre vielleicht<br />
der Stress am Anfang nicht so gewesen. Aber damals waren das ganz realistische, ganz,<br />
ganz, ganz starke Ängste. Das war e<strong>in</strong>fach, ich glaube, man kann da auch überhaupt<br />
nicht mehr realistisch denken, muss ich ganz ehrlich sagen. Das ist dann e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
so grob dr<strong>in</strong>, man handelt dann auch <strong>in</strong>st<strong>in</strong>ktiv, was nicht unbed<strong>in</strong>gt richtig se<strong>in</strong><br />
muss. […] Also das war e<strong>in</strong>fach, ich weiß nicht, die Situation… Jetzt im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />
war das natürlich ke<strong>in</strong> logisches Verhalten, aber für mich war das damals e<strong>in</strong>fach alles<br />
logisch. Ich habe für mich richtig gehandelt. Jetzt f<strong>in</strong>de ich auch vieles nicht nachvollziehbar.“<br />
(F1, 134)<br />
„Und jetzt im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> denke ich schon ganz anders darüber. Ich denke e<strong>in</strong>fach so,<br />
ich hätte es sagen sollen. Auch als ich es spät erfahren habe, ich hätte e<strong>in</strong>fach nach Hause<br />
gehen sollen <strong>und</strong> sagen sollen, ich b<strong>in</strong> schwanger. Ich kriege e<strong>in</strong> zweites K<strong>in</strong>d. Da<br />
hätte man sich viel sparen können.“ (F3, 100)<br />
„Ich denke mal, ich hätte <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie das nicht verheimlicht, wenn me<strong>in</strong> Mann zu<br />
mir stünde. Also wenn ich gewusst hätte zu dieser Zeit me<strong>in</strong> Mann steht h<strong>in</strong>ter mir, ich<br />
hätte das irgendwie auch mit me<strong>in</strong>en Eltern h<strong>in</strong>gekriegt. Ich weiß nicht, ich denke im<br />
Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> so. Und klar, man kann es nicht mehr rückgängig machen.“ (F3, 142)<br />
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