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Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI

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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />

über dem Partner, der <strong>in</strong> zwei Fällen mit im geme<strong>in</strong>samen Haushalt wohnte,<br />

beschrieben sie als e<strong>in</strong>e zentrale Herausforderung.<br />

„Ich b<strong>in</strong> dann nach Hause, me<strong>in</strong> Fre<strong>und</strong> hat gefragt, was denn los war, ich habe gesagt,<br />

es passt schon, es ist nur Wasser.“ (F1, 39)<br />

„Es hat ja nicht mal me<strong>in</strong> Fre<strong>und</strong> gemerkt <strong>und</strong> ich me<strong>in</strong>e, der studiert Mediz<strong>in</strong>.“ (F1,<br />

70)<br />

„Und es war auch e<strong>in</strong>e schwierige Zeit mit me<strong>in</strong>em Mann. Und der hatte das auch nicht<br />

bemerkt.“ (F3, 36)<br />

„Das dachte ich auch, fällt ihm das nicht auf oder so, aber ne<strong>in</strong>.“ (F4, 119)<br />

In e<strong>in</strong>em Fall sprach der Partner die Interviewteilnehmer<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>e mögliche<br />

Schwangerschaft an. Nachdem sie diese verne<strong>in</strong>t hatte, gab es ke<strong>in</strong>e<br />

weiteren Nachfragen.<br />

„Aber er hat auch nichts Großartiges mitbekommen. Er hat e<strong>in</strong>mal gefragt bist Du<br />

schwanger <strong>und</strong> ich nee, nee.“ (F5, 99)<br />

Zwei Frauen machten zu diesem Thema ke<strong>in</strong>e Angaben. In e<strong>in</strong>em Fall war<br />

die Schwangerschaft durch e<strong>in</strong>en „One-Night-Stand“ zustande gekommen.<br />

Im anderen Fall hatte die befragte Frau ihren Angaben zufolge die Schwangerschaft<br />

nicht bemerkt <strong>und</strong> aus diesem Gr<strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e Strategien zur Geheimhaltung<br />

entwickelt.<br />

Strategien der Geheimhaltung gegenüber der Familie<br />

Vier der sechs Interviewpartner<strong>in</strong>nen haben ihre Schwangerschaft gegenüber<br />

den Mitgliedern ihrer Familie durch die Vermeidung von persönlichem Kontakt,<br />

Rückzug <strong>und</strong> das Erf<strong>in</strong>den von Ausreden verheimlicht.<br />

„Ne<strong>in</strong>, davor war ich verreist, da haben wir uns sowieso nicht gesehen. Und danach<br />

immer nur phasenweise sehr wenig <strong>und</strong> eher am Anfang der Schwangerschaft. Am Ende<br />

dann nicht mehr, weil sie (Anmerkung der Verfasser<strong>in</strong>: me<strong>in</strong>e Eltern) ja wussten, ich<br />

hab so viele Prüfungen. Da habe ich sie kaum noch gesehen, also wenn, dann haben wir<br />

telefoniert.“ (F1, 72)<br />

„Während dieser Zeit habe ich auch me<strong>in</strong>e Eltern nicht besucht. Eigentlich besuche ich<br />

die regelmäßig, so alle drei, vier Monate, aber während dieser Zeit habe ich auch me<strong>in</strong>e<br />

Eltern nicht besucht.“ (F3, 36)<br />

„Das ist ja das Problem, dass ich mich dann sehr zurückgezogen habe nach <strong>in</strong>nen. Natürlich<br />

haben mich me<strong>in</strong>e Schwiegereltern drauf angesprochen.“ (F3, 74)<br />

„Me<strong>in</strong>e Mutter hatte mich e<strong>in</strong>mal drauf angesprochen <strong>und</strong> hat gesagt, hm, du hast ja<br />

auch wieder zugenommen. Ja, <strong>und</strong> fertig war das Thema. Also ich b<strong>in</strong> da gar nicht drauf<br />

e<strong>in</strong>gegangen.“ (F4, 101)<br />

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