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Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI

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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />

6 Nutzer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>es Angebotes zur anonymen<br />

K<strong>in</strong>desabgabe: Ergebnisse der qualitativen<br />

Befragung<br />

Im folgenden empirischen Ergebnissteil werden die Informationen, welche<br />

durch sechs Interviews mit Frauen, die das Angebot der anonymen <strong>Geburt</strong>,<br />

der anonymen Übergabe oder e<strong>in</strong>e Babyklappe genutzt haben, gewonnen<br />

werden konnten, differenziert dargestellt. 140 Bei der Art der Darstellung<br />

handelt es sich um e<strong>in</strong>e deskriptive, themenbezogene Inhaltsanalyse der<br />

Interviewpassagen der Frauen. Die Aussagen werden nicht <strong>in</strong>terpretiert. Die<br />

Ergebnisse werden aus zwei Gründen gesondert dargestellt <strong>und</strong> nicht <strong>in</strong> die<br />

Bef<strong>und</strong>e des ersten Moduls <strong>in</strong>tegriert. Zum e<strong>in</strong>en war das Design der Studie<br />

auf zwei Module ausgelegt, wobei die Interviews mit Frauen, die e<strong>in</strong> Angebot<br />

der anonymen K<strong>in</strong>desabgabe genutzt haben, als Zusatzmodul angelegt<br />

waren. Zum anderen ist es durch diese Art der Darstellung möglich, die<br />

Lebenssituationen <strong>und</strong> Motive der Frauen sowie die Fallverläufe im Kontext<br />

darzustellen.<br />

Die Interviewpartner<strong>in</strong>nen 141 kamen aus dem ganzen B<strong>und</strong>esgebiet <strong>und</strong><br />

wurden von zwei Trägern sowie e<strong>in</strong>em Jugendamt vermittelt. In e<strong>in</strong>em Fall<br />

nahm die Interviewpartner<strong>in</strong>, nach dem sie durch die betreuende Person<br />

angefragt wurde, persönlich Kontakt zu den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen des Projektes<br />

auf. Das Gespräch mit ihr fand <strong>in</strong> der Jugendhilfee<strong>in</strong>richtung, <strong>in</strong> der sie<br />

zum Zeitpunkt des Interviews untergebracht war, statt. In den anderen fünf<br />

Fällen erhielten die Berater<strong>in</strong>nen Informationen über die Studie, die sie den<br />

Frauen im Zuge der Interviewanfrage zukommen ließen. Diese fünf Interviews<br />

wurden <strong>in</strong> den Räumen der jeweiligen Beratungsstellen geführt. Bei<br />

vier Interviews war e<strong>in</strong>e dritte Personen anwesend, die sich jedoch nicht <strong>in</strong><br />

den Gesprächsablauf e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen durfte <strong>und</strong> neutral zu verhalten hatte.<br />

Nach der Transkription der Interviews wurden diese mit Hilfe des computergestützten<br />

qualitativen Daten- <strong>und</strong> Textanalyseprogramms MAXQDA<br />

ausgewertet. Das Codesystem 142 wurde im Rahmen mehrerer Workshops<br />

mit Mitarbeiter<strong>in</strong>nen des <strong>DJI</strong> entwickelt <strong>und</strong> wiederholt überarbeitet, um<br />

auf diese Art <strong>und</strong> Weise Intersubjektivität bei der Analyse zu gewährleisten.<br />

Von den sechs Interviewpartner<strong>in</strong>nen entbanden vier Frauen ihre K<strong>in</strong>der<br />

ohne Unterstützung zu Hause. Im Anschluss daran brachten drei Frauen<br />

die Neugeborenen zu e<strong>in</strong>er Babyklappe, die vierte nutzte die Möglichkeit<br />

der anonymen Übergabe. Die zwei verbleibenden Interviewteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

hatten sich für e<strong>in</strong>e anonyme <strong>Geburt</strong> entschieden. In e<strong>in</strong>em der Fälle der<br />

anonymen <strong>Geburt</strong> hatte die Mutter zu ke<strong>in</strong>em Zeitpunkt den Wunsch, ihr<br />

K<strong>in</strong>d anonym abzugeben. Vielmehr wollte sie die <strong>Geburt</strong> vor ihrem sozia-<br />

140 Die Interviews mit den Frauen wurden mit e<strong>in</strong>em F gekennzeichnet. Die sechs Interviews<br />

wurden durchnummeriert. Im Anschluss an jedes Zitat f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Zeilenangabe, so dass<br />

die Quelle immer belegt ist.<br />

141 E<strong>in</strong>e kurze Übersicht über biografische Daten der Interviewteilnehmer<strong>in</strong>nen ermöglicht die<br />

Tabelle 30 im Anhang.<br />

142 Der MAXQDA-Codebaum f<strong>in</strong>den sich im Anhang.<br />

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