Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland Fallzahlen - DJI
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Abschlussbericht „<strong>Anonyme</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>und</strong> <strong>Babyklappen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“<br />
auch übergangen. Dies h<strong>in</strong>g z. B. damit zusammen, dass e<strong>in</strong>ige Jugendämter<br />
erst nach der Eröffnung des Angebotes zur anonymen K<strong>in</strong>desabgabe <strong>in</strong>formiert<br />
wurden. Zudem wurde e<strong>in</strong> unzureichender Informationsstand über<br />
die anonyme Abgabe bzw. <strong>Geburt</strong> e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des bemängelt. Die größtenteils<br />
kritische Sichtweise der Jugendämter auf die Angebote der anonymen K<strong>in</strong>desabgabe<br />
konkretisierte sich h<strong>in</strong>sichtlich des geäußerten Regelungsbedarfs<br />
der anonymen <strong>Geburt</strong> bzw. der Babyklappe. Die Mitarbeiter-/<strong>in</strong>nen bemängelten<br />
die fehlende Rechtsgr<strong>und</strong>lage, sie betrachteten die Angebote als<br />
nicht legal. Die Träger bewerteten mit wenigen Ausnahmen die Zusammenarbeit<br />
mit dem Jugendamt <strong>und</strong> anderen Institutionen durchweg positiv.<br />
Vielfach s<strong>in</strong>d persönliche Beziehungen zwischen den Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen für<br />
e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit entscheidend.<br />
Bezüglich bestehender Kooperationen <strong>und</strong> der schriftlichen Fixierung<br />
dieser Vere<strong>in</strong>barung zeigen sich zu der Studie von Kuhn Unterschiede.<br />
Zwar gab auch bei Kuhn die große Mehrheit der Betreiber an, dass das Jugendamt<br />
vor der Eröffnung der Babyklappe <strong>in</strong>formiert wurde, allerd<strong>in</strong>gs<br />
ergab diese Studie, dass deutlich mehr Kooperationsverträge bestanden. In<br />
60 % der Fälle wurde vor der Eröffnung der E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong> Kooperationsvertrag<br />
abgeschlossen (vgl. Kuhn 2005, S. 292f.). Auffällig ist an dieser<br />
Stelle, dass die Bedeutung schriftlicher Kooperationsverträge aufgr<strong>und</strong> des<br />
sich darstellenden Konfliktpotenzials bei ausschließlich mündlichen Absprachen<br />
relativ hoch e<strong>in</strong>zuschätzen ist, sich die Anzahl der abgeschlossenen<br />
Kooperationsverträge aber nicht wesentlich erhöht hat.<br />
Die Motivlage bei der Gründung der Angebote erfolgte nach unterschiedlichen<br />
Zielsetzungen: Verh<strong>in</strong>derung der Tötung <strong>und</strong> Aussetzung von<br />
Neugeborenen, aber auch die Schaffung e<strong>in</strong>es Angebotes <strong>und</strong> der Hilfe für<br />
Frauen <strong>in</strong> Notsituationen war allen Trägern unabhängig von der Trägerzugehörigkeit<br />
gleich wichtig. Die Träger anonymer <strong>Geburt</strong> nannten zusätzlich<br />
den Ges<strong>und</strong>heitsschutz für Mutter <strong>und</strong> K<strong>in</strong>d. Diese Motive deuten auch auf<br />
die avisierten Zielgruppen der Angebote h<strong>in</strong>. Die E<strong>in</strong>richtungen versuchten<br />
die Frauen dazu zu bewegen, sich frühzeitig zu melden. Ihr Ziel war die<br />
Begleitung der Schwangerschaft <strong>und</strong> dauerhafte Hilfestellung. Zudem war<br />
ihnen auch die mediz<strong>in</strong>ische Versorgung wichtig. Kuhn untersuchte diesen<br />
Aspekt ebenfalls. Nach ihrer Studie standen bei der E<strong>in</strong>richtung der <strong>Babyklappen</strong><br />
die Verh<strong>in</strong>derung von Neonatiziden <strong>und</strong> die Vermeidung von Aussetzungen<br />
im Vordergr<strong>und</strong>. Auf diese beiden Kategorien entfielen 52 % der<br />
Antworten (vgl. Kuhn 2005, S. 303). Im Vergleich zu den oben genannten<br />
fachlichen Ausrichtungen der Träger zeigt sich erneut die Vielfalt der Ziele<br />
<strong>und</strong> Motive, die zum e<strong>in</strong>en rechtlich nicht abgesichert ist, zum anderen zu<br />
ideologischen Konflikten führen kann.<br />
In der vorliegenden Studie des <strong>DJI</strong> zeigte sich e<strong>in</strong> widersprüchlicher Bef<strong>und</strong>,<br />
der den Aspekt des öffentlichen bzw. politischen Drucks betraf. Dieser<br />
wurde <strong>in</strong> der schriftlichen Befragung deutlich schwächer bewertet als die<br />
oben genannten Motive, die zur Gründung des Angebotes geführt hatten.<br />
In der qualitativen Befragung ergaben sich demgegenüber H<strong>in</strong>weise, dass<br />
öffentlicher oder politischer Druck ausschlaggebend für die Gründung war.<br />
Dieser resultierte oftmals aus dem F<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es toten Säugl<strong>in</strong>gs bzw. der<br />
Aussetzung e<strong>in</strong>es Neugeborenen <strong>und</strong> der emotionalisierenden Berichterstat-<br />
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