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Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

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Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens – das<br />

Son<strong>der</strong>gutachten des SVR 2009<br />

Im Mai 2009 legte <strong>der</strong> Sachverständigenrat zur Begutachtung <strong>der</strong> Entwicklung im Gesundheitswesen<br />

sein Son<strong>der</strong>gutachten zum Thema „Koordination und Integration – Gesundheitsversorgung<br />

in einer Gesellschaft des längeren Lebens“ vor. Mit <strong>der</strong> Erstellung<br />

dieses Gutachtens war <strong>der</strong> Sachverständigenrat im November 2007 von <strong>der</strong> Bundesministerin<br />

für Gesundheit, Ulla Schmidt, beauftragt worden. Das Gutachten wurde von<br />

Prof. Dr. Matthias Schrappe, Direktor des Instituts für Patientensicherheit <strong>der</strong> Rheinischen<br />

Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn und Mitglied des Sachverständigenrates, in<br />

<strong>der</strong> Frühjahrssitzung vor allem unter <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen, die sich<br />

durch den demografischen Wandel ergeben, vorgestellt. Nach Ansicht des Sachverständigenrates<br />

erfor<strong>der</strong>n die mit dem absehbaren demografischen Wandel einhergehenden<br />

Verschiebungen des Morbiditätsspektrums zielgerichtete Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> bisherigen<br />

Versorgungsstrukturen. Neben <strong>der</strong> Akutversorgung <strong>der</strong> Bevölkerung besteht künftig die<br />

wohl wichtigste Aufgabe in einer adäquaten Versorgung von chronisch und mehrfach erkrankten<br />

Patienten. Zudem bildet die flächendeckende Sicherstellung einer qualitativ<br />

hochwertigen Versorgung, insbeson<strong>der</strong>e in strukturschwachen Regionen, eine zentrale<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesundheitspolitik. Von daher for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Sachverständigenrat,<br />

die populationsorientierte Versorgung sowohl unter generationenspezifischen als auch<br />

unter regionalen Aspekten zu beleuchten.<br />

Das von ihm vorgeschlagene Zukunftskonzept sieht eine koordinierte, generationenspezifische<br />

und nach regionalen Gegebenheiten und Bedürfnissen differenzierte Gesundheitsversorgung<br />

vor. Insbeson<strong>der</strong>e die Schnittstelle zwischen ambulantem und stationärem<br />

Sektor rückt in quantitativer und qualitativer Hinsicht in den Mittelpunkt von Reformbestrebungen.<br />

Dabei stellen nie<strong>der</strong>gelassene Fachärzte ein wichtiges Bindeglied<br />

zwischen <strong>der</strong> Primärversorgung durch Hausärzte und <strong>der</strong> hoch spezialisierten stationären<br />

Behandlung dar. Gerade in <strong>der</strong> Neuorganisation <strong>der</strong> fachärztlichen Sekundärversorgung<br />

wird das entscheidende medizinische und ökonomische Verän<strong>der</strong>ungspotenzial<br />

gesehen. Nach Ansicht des Sachverständigenrates bedarf es, um einen funktionsgerechten<br />

und fairen Wettbewerb zwischen den Fachärzten und den Krankenhäusern zu realisieren,<br />

einer Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> ordnungspolitischen Rahmenbedingungen, d. h. insbeson<strong>der</strong>e<br />

einer Vereinheitlichung <strong>der</strong> Qualitätsstandards, <strong>der</strong> Vergütung einschließlich <strong>der</strong><br />

Investitionsfinanzierung sowie <strong>der</strong> Genehmigung neuer Behandlungsmethoden.<br />

Die Akademie setzte sich in ihrer Frühjahrssitzung sowohl mit den Aussagen und<br />

Schlussfolgerungen als auch mit <strong>der</strong>en wissenschaftlicher Begründbarkeit kritisch auseinan<strong>der</strong>.<br />

Zugleich zeigten die Ausführungen von Professor Schrappe Übereinstimmungen<br />

zwischen den Überlegungen des Sachverständigenrates und <strong>der</strong> Deutschen Akademie<br />

<strong>der</strong> Gebietsärzte zur Zukunft <strong>der</strong> fachärztlichen Versorgung auf.<br />

Zukunft <strong>der</strong> fachärztlichen Versorgung<br />

Der 112. Deutsche Ärztetag 2009 in Mainz hatte den Beschluss gefasst, die <strong>Bundesärztekammer</strong><br />

zu bitten, ein Positionspapier zur Zukunft <strong>der</strong> fachärztlichen Versorgung zu erarbeiten.<br />

Dabei sah <strong>der</strong> Beschluss vor, dass das Positionspapier insbeson<strong>der</strong>e die Qualität<br />

und Sicherstellung <strong>der</strong> wohnortnahen fachärztlichen Versorgung in den Mittelpunkt<br />

stellt. Vom Vorstand <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> war die Deutsche Akademie <strong>der</strong> Gebiets-<br />

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