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Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

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ungen <strong>der</strong> Verwaltungsverfahrensgesetze, <strong>der</strong> Kammergesetze und <strong>der</strong> Verabschiedung<br />

<strong>der</strong> Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung geschaffenen Strukturen<br />

hielt die Rechtsabteilung es für sinnvoll, im Rahmen eines ersten Arbeitstreffens mit<br />

Vertretern <strong>der</strong> Landesärztekammern, <strong>der</strong> Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände<br />

und <strong>der</strong> Bundespsychotherapeutenkammer (Vertreter <strong>der</strong> Bundeszahnärztekammer<br />

und <strong>der</strong> Bundestierärztekammer waren verhin<strong>der</strong>t) die aus <strong>der</strong> Dienstleistungsrichtlinie<br />

resultierenden Än<strong>der</strong>ungen trotz Ausschluss des Gesundheitswesens und <strong>der</strong><br />

Gesundheitsdienstleistungen vom Anwendungsbereich <strong>der</strong> Richtlininie zu analysieren.<br />

Das Treffen hat sich insbeson<strong>der</strong>e auf die Figur des „Einheitlichen Ansprechpartners“<br />

gemäß Art. 6 bis 8 <strong>der</strong> Dienstleistungsrichtlinie (die „Einheitliche Stelle“ gemäß<br />

§§ 71a ff. Verwaltungsverfahrensgesetz), ihre IT-Umsetzung, die damit verbundenen Informationspflichten<br />

und ihre strukturelle Übertragbarkeit auf die Gesundheitsberufe<br />

konzentriert. Gegenwärtig ist <strong>der</strong> mit dem Einheitlichen Ansprechpartner verbundene<br />

Aufwand nicht darstellbar. Die Teilnehmer waren daher <strong>der</strong> Auffassung, dass zunächst<br />

<strong>der</strong> Praxistest abgewartet werden sollte. Die praktischen Erfahrungen könnten im Wege<br />

einer Bestandsaufnahme bei den Rechtsanwälten und den Tierärzten zu einem späteren<br />

Zeitpunkt abgefragt werden. Bis dahin sollten die Entwicklungen in den Län<strong>der</strong>n beobachtet<br />

werden.<br />

4.3 Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen<br />

Die Ständige Konferenz <strong>der</strong> Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen fand am<br />

7./8. Juni <strong>2010</strong> in Dierhagen statt. Der Vorsitzende <strong>der</strong> Ständigen Konferenz, Dr. Andreas<br />

Crusius, stellte die Statistik 2009 vor. Die Teilnehmer waren damit einverstanden,<br />

dass die Statistik in einer bundesweiten Pressekonferenz wie bereits in den Vorjahren<br />

wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Presse und <strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentiert wird. In <strong>der</strong> Pressekonferenz am 23.<br />

Juni <strong>2010</strong> wurde in diesem Jahr neben <strong>der</strong> Statistik das Thema „Fehlerhäufigkeiten und<br />

Fehlerursachen in <strong>der</strong> Medizin“ vorgestellt.<br />

Die Teilnehmer <strong>der</strong> Ständigen Konferenz befassten sich dann mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

Prämien <strong>der</strong> Haftpflichtversicherer. Vertreter <strong>der</strong> Versicherungswirtschaft legten sowohl<br />

in <strong>der</strong> Vorabendveranstaltung als auch in <strong>der</strong> Ständigen Konferenz ausführlich dar, dass<br />

umfangreiche Untersuchungen <strong>der</strong> Arzthaftpflichtschäden durch den Gesamtverband<br />

<strong>der</strong> Versicherungswirtschaft (GDV) erfolgt sind. Der Anstoß hierzu kam durch Studien<br />

<strong>der</strong> Rückversicherer zu <strong>der</strong> Situation in Europa. Auch in Deutschland ist <strong>der</strong> Aufwand<br />

für schwere Personenschäden in den letzten 20 Jahren überproportional angestiegen. Erwerbsschäden<br />

sowie Pflegekosten werden zunehmend von <strong>der</strong> Rechtsprechung anerkannt<br />

und führen zu höheren Entschädigungssummen, insbeson<strong>der</strong>e bei Geburtsschäden.<br />

Dies hat dazu geführt, dass die Prämienstrukturen durch die Versicherer angepasst<br />

wurden.<br />

Die Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen sind aus Sicht <strong>der</strong> Haftpflichtversicherer<br />

ein wichtiger und anerkannter Partner bei <strong>der</strong> Regulierung von Arzthaftpflichtschäden.<br />

Die Versicherer schätzen dabei, dass es sich um eine von allen Seiten akzeptierte<br />

Einrichtung handelt. Interessant ist ein Vergleich <strong>der</strong> statistischen Auswertungen<br />

<strong>der</strong> Zahlen <strong>der</strong> Haftpflichtversicherer mit den Daten <strong>der</strong> Gutachterkommissionen und<br />

Schlichtungsstellen. Die Haftpflichtversicherer bearbeiten ca. 18.500 Arzthaftpflichtfälle<br />

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