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Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

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schwerpunkt gemacht, um Deutschland als Wirtschaftsnation in Zeiten <strong>der</strong> Globalisierung<br />

besser zu positionieren. Bildung und Qualifizierung sollen als Kernelemente von<br />

Zukunftsvorsorge begriffen und das deutsche Aus- und Weiterbildungssystem in Qualität<br />

und Wirkungsbreite grundlegend verbessert werden. Die Koalitionsvereinbarung<br />

vom Oktober 2009 hebt insbeson<strong>der</strong>e für die duale Berufsbildung die Weiterentwicklung<br />

von Rahmenbedingungen bei gleichzeitiger Flexibilisierung und Modularisierung<br />

hervor. Das Berufeprinzip soll allerdings gewahrt werden. Durch vergleichende Kompetenzmessung<br />

soll die Ausrichtung auf den internationalen Wettbewerb unterstützt<br />

werden. (Weitere Informationen unter www.freie-berufe.de/Ausbildungspakt bzw. www.<br />

bundesaerztekammer.de > Ambulante Versorgung > Arzthelferin/Medizinische Fachangestellte<br />

> Ausbildung/Fortbildung.)<br />

10.1.2 Deutscher Qualifikationsrahmen<br />

Seit 2005 stellen die europäischen Entwicklungen im Bildungsbereich ein wichtiges Themenfeld<br />

dar, das die <strong>Bundesärztekammer</strong>, teilweise gemeinsam mit dem Bundesverband<br />

<strong>der</strong> Freien Berufe, intensiv begleitet. Im Mittelpunkt stand zunächst <strong>der</strong> Europäische<br />

Qualifikationsrahmen (EQR), <strong>der</strong> durch die Empfehlung <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />

vom April 2008 abschließend beraten wurde. Der EQR soll im Sinne eines Metarahmens<br />

für nationale Qualifikationsrahmen die Vergleichbarkeit von Abschlüssen und Qualifikationen<br />

in <strong>der</strong> allgemeinen, <strong>der</strong> hochschulischen sowie <strong>der</strong> beruflichen Bildung in allen<br />

Mitgliedstaaten ermöglichen. In Deutschland wurde im Januar 2007 auf Bundesebene –<br />

unter Beteiligung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), <strong>der</strong> Kultusministerkonferenz<br />

(KMK) und <strong>der</strong> Sozialpartner – mit <strong>der</strong> Erarbeitung eines Deutschen<br />

Qualifikationsrahmens (DQR) auf Basis des EQR begonnen. Er stellt eine nationale<br />

bildungsübergreifende Matrix zur Einordnung von Qualifikationen anhand von<br />

Lernergebnissen dar und dient als Instrument zur Vergleichbarkeit von Qualifikationen<br />

sowie zur Verbesserung <strong>der</strong> Durchlässigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung.<br />

In <strong>der</strong> ersten Phase erfolgte auf <strong>der</strong> Grundlage konsentierter Ziele und Leitlinien, übergeordneter<br />

Kompetenzkategorien, Terminologien und Niveaustufen zunächst bis Februar<br />

2009 die Erarbeitung eines achtstufigen Modells für den DQR mit Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Lernergebnisse (Outcome) für die einzelnen Niveaustufen in vier „Säulen“: Fachkompetenz,<br />

unterglie<strong>der</strong>t nach Wissen und Fertigkeiten, Personale Kompetenz, unterglie<strong>der</strong>t<br />

nach Sozialkompetenz und Selbstkompetenz. Der DQR beschränkt sich zunächst<br />

auf die formalen Qualifikationen; erst zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch<br />

Ergebnisse des informellen Lernens berücksichtigt werden.<br />

In <strong>der</strong> zweiten Phase des DQR-Prozesses (2009/<strong>2010</strong>) wurde in vier Arbeitsgruppen die<br />

Praktikabilität und Passung <strong>der</strong> vorgegebenen Niveaustufen mit den Systemen <strong>der</strong> schulischen,<br />

<strong>der</strong> allgemeinen, <strong>der</strong> beruflichen und <strong>der</strong> Hochschulausbildung geprüft sowie<br />

eine exemplarische Zuordnung bestehen<strong>der</strong> Abschlüsse in die Niveaustufen vorgenommen.<br />

Die vier Arbeitsgruppen deckten die Bereiche Handel, Metall/Elektro, IT und Gesundheit<br />

ab. Neben <strong>der</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Handhabbarkeit <strong>der</strong> DQR-Matrix und ggf. ihrer<br />

Weiterentwicklung war bzw. ist die Erarbeitung eines Handbuchs intendiert. Die Arbeitsgruppen<br />

waren mit von BMBF und KMK persönlich benannten Sachverständigen<br />

besetzt. In <strong>der</strong> Arbeitsgruppe Gesundheit waren u. a. Vertreter verschiedener Län<strong>der</strong>ministerien,<br />

des Bundesministeriums für Gesundheit, <strong>der</strong> Vereinten Dienstleistungsge-<br />

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