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Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

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Ärztliche Berufsausübung Kapitel 4<br />

Erkenntnis, dass es sehr hilfreich sein könne, zur adäquaten Betreuung <strong>der</strong> stationären<br />

Qualitätssicherung – wie von <strong>der</strong> BQS praktiziert – die fachliche Expertise in Form von<br />

festen Fachgruppen zu nutzen. So wurden in allen Leistungsbereichen erneut Fachgruppen<br />

auf ehrenamtlicher Basis eingerichtet – größtenteils personenidentisch mit den alten<br />

BQS-Fachgruppen bis 2009. Dies ist darum so bemerkenswert, da das Konstrukt <strong>der</strong><br />

BQS-Fachgruppen zuvor von Kritikern als schwerfällig und damit überholt deklariert<br />

worden war – diese Argumentation diente vermutlich auch <strong>der</strong> Vergabeentscheidung für<br />

die Institution nach § 137a SGB V. Der Wi<strong>der</strong>spruch, gleichzeitig Fachgruppen auf Ehrenamtsbasis<br />

und Expertenpanels neuer sQS-Verfahren mit Honorierung zu führen,<br />

konnte vom AQUA-Institut argumentativ nie ganz aufgelöst werden.<br />

Während also die Erfüllung <strong>der</strong> Pflichtaufgabe dem Institut als gelungen anzurechnen<br />

ist, muss die Erfüllung <strong>der</strong> Kür, d. h. <strong>der</strong> ersten Konzepte für die sQS, differenzierter betrachtet<br />

werden. So gelang dem AQUA-Institut zum Jahresanfang <strong>2010</strong> <strong>der</strong> Start in die<br />

neue Form <strong>der</strong> Qualitätssicherung eher holprig mit Vorlage eines Methodenpapiers, das<br />

zentrale Fragen <strong>der</strong> sektorenübergreifenden Qualitätssicherung (sQS) nicht o<strong>der</strong> nur<br />

unbefriedigend beantwortete, sodass eine grundlegende Überarbeitung notwendig<br />

wurde.<br />

Die ersten Abschlussberichte für die neuen sektorenübergreifenden Verfahren „Kataraktoperation“<br />

und „Konisation“ präsentierten sich noch überwiegend als Indikatorsammlungen<br />

mit wenig konkreten Umsetzungskonzepten. Allerdings muss dem<br />

AQUA-Institut <strong>der</strong> erhebliche Zeitdruck zugute gehalten werden, unter dem diese Aufgaben<br />

erledigt wurden. Überhaupt bedürfen anscheinend die grundsätzlichen Zeitplanungen<br />

des G-BA einer Anpassung. So wurde zum Beispiel die Überarbeitungsfrist<br />

nach Eingang <strong>der</strong> Stellungnahmen zu einem Vorbericht viel zu knapp gewählt. Um in<br />

diesem Rahmen eingegangene gute Ideen und Vorschläge einarbeiten bzw. entdeckte<br />

Fehler beseitigen zu können, muss dem Institut eine angemessene Frist gewährt werden.<br />

Damit das ehrgeizige Projekt einer wirkungsvollen sektorenübergreifenden Qualitätssicherung<br />

gelingt, müssen – wie oben ausgeführt – noch einige Rahmenbedingungen geschaffen<br />

werden, auf die das AQUA-Institut zum Teil wenig Einfluss hat. Hier sind die<br />

Entscheidungskompetenzen des G-BA einerseits und dessen Projektmanagementkompetenz<br />

an<strong>der</strong>erseits gefor<strong>der</strong>t. Aber auch dem AQUA-Institut selbst ist zu wünschen,<br />

dass es die Herkulesaufgabe bewältigt, in vielen Bereichen gleichzeitig technisches, organisatorisches<br />

und methodisches Neuland <strong>der</strong> sQS zu betreten.<br />

Die <strong>Bundesärztekammer</strong> begleitet die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Qualitätssicherung unter<br />

dem Dach des Gemeinamen Bundesausschusses in ihrer Rolle als gesetzlich nach § 137a<br />

Abs. 3 SGB V zu beteiligende Institution konstruktiv-kritisch im Sinne <strong>der</strong> im Abschnitt<br />

„Gemeinsamer Bundesausschuss – Stellungnahmerecht <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> nach<br />

§ 91 Abs. 5, SGB V“ (siehe S. 216ff.) aufgeführten allgemeinen Prüfkriterien, wobei im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Qualitätssicherung als weiteres Prüfkriterium die adäquate Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Ärztekammern an Qualitätssicherungsmaßnahmen hinzutritt.<br />

Die Stellungnahmen <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> können auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong><br />

(www.bundesaerztekammer.de) nachgelesen werden. Im Berichtsjahr<br />

<strong>2010</strong> betrifft dies Stellungnahmen zu folgenden Themen:<br />

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