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Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

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Ärztliche Berufsausübung Kapitel 4<br />

stand und wissenschaftlicher Evidenz geschuldetes Konzept unter ausdrücklicher Einbeziehung<br />

<strong>der</strong> Bereiche <strong>der</strong> Prävention und <strong>der</strong> Rehabilitation.<br />

Nationale Versorgungsleitlinien bestehen in <strong>der</strong> Regel aus mehreren Komponenten, wobei<br />

die Leitlinien im engeren Sinne einerseits als Kurzfassung mit Darlegung <strong>der</strong> konsentierten<br />

Versorgungseckpunkte und -empfehlungen, <strong>der</strong> Empfehlungsgrade sowie<br />

<strong>der</strong> zugrunde liegenden Quellen und an<strong>der</strong>erseits als Langfassung mit zusätzlichen Evidenzgraden<br />

sowie Querverweisen zu den Quellen vorliegen. Darüber hinaus gibt es Patientenversionen<br />

als laienverständliche Begleitinformationen, Praxishilfen in Form kurzer<br />

Informationen (Kitteltaschenversionen, Checklisten, Praxishilfen) für medizinisches<br />

Personal bzw. Ärzte und schließlich Methodenberichte mit Angaben zur Methodik <strong>der</strong><br />

Erstellung <strong>der</strong> jeweiligen Leitlinie.<br />

Unabhängig von den einzelnen Versorgungsleitlinien informiert ein grundsätzlicher<br />

Methodenreport für das gesamte NVL-Programm über Hintergründe, Ziele und Verfahrensweisen.<br />

Im Methodenreport verankert ist auch eine systematische Vorgehensweise<br />

bei <strong>der</strong> Einbeziehung von Patienten in das Programm für NVL, nachdem Patienten erstmals<br />

bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> NVL Asthma erfolgreich einbezogen worden waren und damit<br />

seit 2005 am NVL-Programm regelmäßig beteiligt sind. Der Methodenreport wird<br />

unter Einbeziehung <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> regelmäßig weiterentwickelt<br />

und ist seit <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte <strong>2010</strong> in seiner vierten Auflage verfügbar.<br />

Die Versorgungsleitlinien des NVL-Programms gehören mittlerweile zu den meistverbreiteten<br />

deutschsprachigen Leitlinien. Für die <strong>Bundesärztekammer</strong> und die Kassenärztliche<br />

Bundesvereinigung ist das Ärztliche Zentrum für Qualität in <strong>der</strong> Medizin<br />

(ÄZQ) mit <strong>der</strong> operativen Durchführung und Koordination des Programms betraut.<br />

Hervorzuheben für den Berichtszeitraum ist die im Oktober <strong>2010</strong> vom Vorstand <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong><br />

beschlossene und im November <strong>2010</strong> erschienene NVL Kreuzschmerz.<br />

Die hohe Prävalenz und Komplexität dieses Krankheitsbildes sorgten bei gleichzeitig wenig<br />

befriedigen<strong>der</strong> Studienlage für intensive Diskussionen. Trotz nicht selten divergenter<br />

Positionen <strong>der</strong> zahlreichen Beteiligten gelang die Verabschiedung einer Leitlinie, die eine<br />

Vielzahl etablierter Behandlungsmethoden auch durchaus kritisch beleuchtet.<br />

Eine ausführlichere Erläuterung des Programms für Nationale Versorgungsleitlinien inklusive<br />

einer aktuellen Übersicht über alle verfügbaren und in <strong>der</strong> Entwicklung befindlichen<br />

Nationalen Versorgungsleitlinien findet sich im Kapitel 4.5 des vorliegenden <strong>Tätigkeitsbericht</strong>s<br />

sowie im Internet unter www.azq.de und www.versorgungsleitlinien.de).<br />

Ein differenzierter Überblick ist außerdem in <strong>der</strong> Schwerpunktausgabe „15 Jahre ÄZQ“<br />

<strong>der</strong> Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen nachzulesen<br />

(Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. <strong>2010</strong>;104[7]).<br />

Health Technologie Assessment (HTA)<br />

Die in den 1960er Jahren in den USA entstandene Forschung über die Technikfolgenabschätzung<br />

(Technologie Assessment – TA) analysiert Trends in Wissenschaft und Technik,<br />

um nach Einschätzung <strong>der</strong> gesellschaftlichen Auswirkungen politische Handlungsempfehlungen<br />

geben zu können.<br />

HTAs bewerten medizinische Technologien, Prozeduren, Hilfsmittel und auch Organisationsstrukturen<br />

auf ihre Wirksamkeit, Sicherheit und Kosten unter Berücksichtigung<br />

sozialer, rechtlicher und ethischer Aspekte.<br />

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