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Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

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Ärztliche Versorgung Kapitel 3<br />

ärzte in Kooperation mit den Krankenhausgremien <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> mit <strong>der</strong> Erstellung<br />

des Positionspapiers beauftragt worden. Vorstand und Plenum <strong>der</strong> Deutschen<br />

Akademie <strong>der</strong> Gebietsärzte hatten sich im Jahr 2009 bereits mehrfach mit Fragen <strong>der</strong> Zukunftsfähigkeit<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> ambulanten fachärztlichen Versorgung befasst. Ende<br />

des Jahres 2009 waren dann vom Vorstand <strong>der</strong> Deutschen Akademie <strong>der</strong> Gebietsärzte<br />

erste Thesen erarbeitet worden. Diese Thesen wurden in einer Sitzung des Ausschusses<br />

„Ambulante Versorgung“ am 22.01.<strong>2010</strong> vorgestellt und beraten. Weiterhin fand am<br />

18.02.<strong>2010</strong> eine ausschussübergreifende Beratung <strong>der</strong> Vorsitzenden und stellvertretenden<br />

Vorsitzenden <strong>der</strong> Deutschen Akademie <strong>der</strong> Gebietsärzte, des Ausschusses „Ambulante<br />

Versorgung“ und des Ausschusses „Krankenhaus“ auf <strong>der</strong> Grundlage einer ersten<br />

Textfassung des Positionspapiers statt. Anregungen aus beiden Sitzungen flossen in die<br />

weitere Ausarbeitung <strong>der</strong> Thesen ein. Abschließend beraten wurde das Papier von <strong>der</strong><br />

Deutschen Akademie <strong>der</strong> Gebietsärzte in ihrer Frühjahrssitzung am 20.02.<strong>2010</strong>.<br />

Nach Ansicht <strong>der</strong> Deutschen Akademie <strong>der</strong> Gebietsärzte trägt die strukturierte Facharztversorgung<br />

mit nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten und stationär tätigen Fachärzten maßgeblich<br />

zur Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens bei. Es müsse daher darum<br />

gehen, an <strong>der</strong> strukturierten Facharztversorgung festzuhalten und sie entsprechend <strong>der</strong><br />

verän<strong>der</strong>ten Anfor<strong>der</strong>ungen weiterzuentwickeln. An die Stelle eines kontraproduktiven<br />

Wettbewerbs zwischen nie<strong>der</strong>gelassenen Fachärzten und Krankenhausfachärzten sollten<br />

eine konstruktive Zusammenarbeit und Synergieeffekte im Interesse <strong>der</strong> Patientenversorgung<br />

treten, auch durch die Umgestaltung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen. Ein wesentliches<br />

Thema stellt dabei die konfliktvermeidende Neuregelung des § 116b SGB V dar.<br />

Weiterhin weist die Akademie in ihrem Positionspapier auf die steigende Bedeutung <strong>der</strong><br />

ambulanten Medizin hin. Gerade <strong>der</strong> medizinisch-technische Fortschritt ermöglicht,<br />

dass zunehmend mehr medizinische Leistungen ambulant erbracht werden. Diese Entwicklung<br />

kommt dem sich wandelnden Versorgungsbedarf mit immer mehr älteren,<br />

multimorbiden und pflegebedürftigen Patienten entgegen, die auf eine wohnortnahe<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> häuslichen Umgebung stattfindende medizinische Versorgung angewiesen<br />

sind und einer kontinuierlichen fachärztlichen Arzt-Patienten-Beziehung bedürfen. Als<br />

wesentliches und entscheidendes Optimierungspotenzial für die Zukunft sieht die Deutsche<br />

Akademie <strong>der</strong> Gebietsärzte die För<strong>der</strong>ung von Kooperation und Vernetzung an. Dabei<br />

sollte die Kooperation medizinisch begründbaren Regularien folgen, die zwischen<br />

den Versorgungsebenen vereinbart werden. (Selbst-)kritisch merkt die Akademie in ihrem<br />

Positionspapier an, dass die Wettbewerbsfähigkeit des in wirtschaftlicher Selbstständigkeit<br />

tätigen Facharztes langfristig nur durch proaktive Kooperationsbereitschaft<br />

gesichert werden kann. Zudem wird die Notwendigkeit einer besseren Koordination und<br />

Steuerung <strong>der</strong> Versorgung gesehen. Die Koordination hat allerdings nach patientenzentrierten<br />

medizinischen Gesichtspunkten zu erfolgen; ausschließlich von ökonomischen<br />

Motiven getriebene Managed-Care-Programme werden abgelehnt. Die Deutsche Akademie<br />

<strong>der</strong> Gebietsärzte for<strong>der</strong>t weiterhin den Erhalt des kooperativen Belegarztwesens, die<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten in <strong>der</strong> ambulanten fachärztlichen Versorgung,<br />

die Schaffung angemessener Zulassungskriterien für neue, ambulant erbringbare<br />

Leistungen sowie die gemeinsame Bewältigung regionaler Versorgungsengpässe durch<br />

eine sektorenübergreifende Versorgungsplanung.<br />

Nach Abschluss <strong>der</strong> Beratungen in <strong>der</strong> Deutschen Akademie <strong>der</strong> Gebietsärzte befassten<br />

sich Ausschuss und Ständige Konferenz „Krankenhaus“ am 22.03.<strong>2010</strong> mit den dargestellten<br />

Positionen zur Zukunft <strong>der</strong> fachärztlichen Versorgung. Im Anschluss hieran<br />

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