10.12.2012 Aufrufe

Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dass von Krankenhausärzten nahezu durchweg die telematischen Anwendungen positiver<br />

gesehen werden, liegt auf <strong>der</strong> Hand. Dort sind die eingewiesenen Patienten in <strong>der</strong><br />

Regel unbekannt; es liegen keine Behandlungsdaten vor; es sei denn, <strong>der</strong> Patient war<br />

schon einmal zu einem früheren Zeitpunkt in dieser Klinik. Bei einer stationären Aufnahme<br />

ist es für die behandelnden Ärzte von hohem Nutzen, auf einen Notfalldatensatz<br />

o<strong>der</strong> sogar auf eine elektronische Patientenakte des Patienten zugreifen zu können. Die<br />

geringere Zustimmung zu diesen Anwendungen seitens <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte ist<br />

deshalb sachlich nachvollziehbar, da sie sich nach dem Nutzen für die eigene Patientenbehandlung<br />

ausrichtet. Dieser wird aus <strong>der</strong>en Sicht geringer eingeschätzt, da im nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Bereich, insbeson<strong>der</strong>e im Rahmen <strong>der</strong> hausärztlichen Versorgung, Vorerkrankungen<br />

des Patienten aufgrund einer engen Patient-Arzt-Beziehung bekannt sind.<br />

Dies ist eine nicht zu unterschätzende Erkenntnis. Denn insbeson<strong>der</strong>e die hausärztlich<br />

tätigen Ärztinnen und Ärzte werden diese Anwendungen anlegen und pflegen. Die<br />

Nutznießer sind neben den Patienten ihre Kollegen in den Kliniken.<br />

Zu den gewonnenen Erkenntnissen gehört auch, dass Befürchtungen im Zusammenhang<br />

mit dem Einsatz von Telematik bestehen. Auch wenn aus Sicht <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong><br />

Ärzte die Vorteile <strong>der</strong> Telematik und <strong>der</strong> Telemedizin grundsätzlich überwiegen, bestehen<br />

in erheblichen Teilen <strong>der</strong> Ärzteschaft durchaus auch Bedenken bzw. wird <strong>der</strong> konkrete<br />

Nutzen im Hinblick auf eine generelle Verbesserung <strong>der</strong> Behandlungsmöglichkei-<br />

Differenziertes Urteil über den Einsatz <strong>der</strong> Telematik<br />

Einstufung <strong>der</strong> jeweiligen Aussage auf einer Skala von<br />

5 (= stimme voll und ganz zu) bis 1 (= stimme überhaupt nicht zu)<br />

Stimme voll und ganz zu Stimme überhaut nicht zu<br />

Positive Erwartungen<br />

Die integrierte fachüber-<br />

5 4 3 2 1<br />

greifende Versorgung wird<br />

wesentlich erleichtert<br />

Die Behandlungsmöglich-<br />

22 % 34 % 22 % 13 % 9 %<br />

keiten von Patienten werden<br />

deutlich verbessert<br />

12 % 34 % 22 % 20 % 12 %<br />

Der Verwaltungsaufwand<br />

für Ärzte sinkt<br />

Die Kosten im Gesundheitswesen<br />

sinken<br />

Negative Erwartungen<br />

Der Schutz von Patientendaten<br />

ist nicht ausreichend<br />

gewährleistet<br />

Der Einsatz ist mit hohen<br />

Kosten für die Ärzte<br />

verbunden<br />

Das Verhältnis zwischen<br />

Patient und Arzt leidet<br />

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhaus- und nie<strong>der</strong>gelassene Ärzte<br />

Quelle: IfD-Umfrage 5283, April <strong>2010</strong><br />

Abbildung 3: Umfrage – Erwartungen an den Telematikeinsatz<br />

352<br />

8 % 12 % 19 % 23 % 38 %<br />

7 % 16 % 23 % 20 % 34 %<br />

33 % 22 % 21 % 17 % 7 %<br />

30 % 28 % 28 % 11 % 3<br />

14 % 22 % 22 % 23 % 19 %

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!