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Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

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Fachberufe im Gesundheitswesen Kapitel 10<br />

Die Perspektive aus medizinischer Sicht stellte Prof. Dr. Bärbel-Maria Kurth (Leiterin <strong>der</strong><br />

Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung am Robert Koch-Institut<br />

Berlin) unter dem Thema „Prognosen <strong>der</strong> Morbiditätsentwicklung und Anfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Gesundheitsversorgung“ vor. Prof. Kurth ging am Beispiel <strong>der</strong> Krebserkrankungen<br />

exemplarisch auf die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> zukünftigen Versorgung auf Basis <strong>der</strong> Daten<br />

des Bundeskrebsregisters beim Robert Koch-Institut ein. Die Daten zeigten eine Zunahme<br />

von Patienten, eine rückläufige Mortalität und damit aufgrund <strong>der</strong> Bevölkerungsstrukturdaten<br />

eine absolute Zunahme des Versorgungsbedarfes. Hinzuzuziehen sei <strong>der</strong><br />

Rückgang <strong>der</strong> Geburtenrate bei gleichzeitiger Verlängerung <strong>der</strong> Lebenszeit. Nach Prof.<br />

Kurth wird es wegen des Alterungsprozesses zwar nicht zu einem proportionalen Anstieg<br />

<strong>der</strong> Krankheits- und Behin<strong>der</strong>ungslast kommen, wohl aber zu einer strukturellen<br />

Verän<strong>der</strong>ung bei den Anfor<strong>der</strong>ungen an das Gesundheitswesen und zu einem vermehrten<br />

Bedarf an Ärzten und an<strong>der</strong>en Gesundheitsberufen.<br />

Gemeinsam mit Verbänden aus <strong>der</strong> Fachberufekonferenz entwickelte die <strong>Bundesärztekammer</strong><br />

seit Dezember 2009 das Konzept einer interprofessionellen Fortbildung, in<br />

Fortsetzung des Interdisziplinären Zentralkongresses für die Fachberufe im Gesundheitswesen<br />

(IZFG), <strong>der</strong> seit 1971 in Augsburg durchgeführt wurde (siehe Kapitel 2.3.3,<br />

S. 65). Die Veranstaltung wurde zum Thema „Schlaganfallpatienten“ erfolgreich am<br />

24.04.<strong>2010</strong> in den Räumen <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> durchgeführt. Die nächste Fachberufekonferenz<br />

findet am 23.03.2011 statt. (Weitere Informationen unter www. bundes<br />

aerztekammer.de > Institutionen > Gremien > Konferenz <strong>der</strong> Fachberufe im Gesundheitswesen.)<br />

10.3.2 Stärkere Einbeziehung nichtärztlicher Heilberufe in die medizinische<br />

Versorgung<br />

Der 111. Deutsche Ärztetag 2008 in Ulm hat sich sowohl in den gesundheitspolitischen<br />

Leitsätzen (Ulmer Papier) als auch in einem eigenen Tagesordnungspunkt „Arztbild <strong>der</strong><br />

Zukunft und Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Gesundheitsberufen“ mit einer stärkeren<br />

Einbeziehung nichtärztlicher Heilberufe in die medizinische Versorgung befasst. Dies<br />

stellte auch im Berichtsjahr die Grundlage <strong>der</strong> Arbeit in <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> dar.<br />

Durch die Entschließung des 113. Deutschen Ärztetages <strong>2010</strong> in Dresden „Kooperation<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsberufe rechtssicher weiterentwickeln“ wurde insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Weg <strong>der</strong><br />

Fortentwicklung des Delegationsprinzips unterstrichen.<br />

Das Ulmer Papier stellt fest:<br />

• „Der steigende Versorgungsbedarf macht eine stärkere Einbeziehung nichtärztlicher<br />

Gesundheitsberufe sinnvoll. Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Bildung multiprofessioneller Teams<br />

und berufsgruppenübergreifen<strong>der</strong> Versorgungskonzepte muss die Synergie <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Kompetenzen stehen.<br />

• Der Schutzgedanke, <strong>der</strong> <strong>der</strong> ärztlichen Letztverantwortung für Diagnostik und Therapie<br />

und dem Rechtsanspruch <strong>der</strong> Patienten auf Facharztstandard in <strong>der</strong> medizinischen<br />

Versorgung innewohnt, darf nicht untergraben werden.<br />

• Zur Sicherstellung <strong>der</strong> ärztlichen Versorgung hat die deutsche Ärzteschaft eigene<br />

Vorschläge für arztunterstützende und arztentlastende Maßnahmen sowie Positionen<br />

zur Delegationsfähigkeit ärztlicher Leistungen entwickelt.“<br />

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