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Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

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Nachdem die 2005 veröffentlichte Gesamtnovelle <strong>der</strong> Richtlinien 2007 in einer ersten<br />

Richtlinienanpassung (Än<strong>der</strong>ungen und Ergänzungen 2007) in wenigen Punkten im Interesse<br />

einer guten Praktikabilität geän<strong>der</strong>t und ergänzt worden war, wurden im Rahmen<br />

<strong>der</strong> zweiten Richtlinienanpassung nach einer systematischen Prüfung <strong>der</strong> Richtlinien<br />

weitere notwendige Än<strong>der</strong>ungen vorgenommen. Diese ergeben sich insbeson<strong>der</strong>e<br />

aus einzelnen Diskrepanzen zwischen Regelungen <strong>der</strong> Richtlinien und den Querschnitts-Leitlinien<br />

Hämotherapie <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> bei Vorgaben zur Bestrahlung<br />

von Blutprodukten und zur Anwendung CMV-negativer Blutprodukte sowie aus einem<br />

Gutachten <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie<br />

(DGTI) zum Spendevolumen und <strong>der</strong> Spendefrequenz im Rahmen einer<br />

Plasmapherese. Zusätzlich wurden deklaratorische Verweise auf arzneimittelrechtliche<br />

Regelungen nach Verabschiedung <strong>der</strong> 15. AMG-Novelle an die verän<strong>der</strong>te Rechtslage angepasst.<br />

Die Formulierung zum Blutspendeausschluss homo- und bisexueller Männer<br />

wurde redaktionell überarbeitet, um den diskriminierenden Anschein <strong>der</strong> bisherigen<br />

Fassung zu entkräften.<br />

Nach Auswertung <strong>der</strong> Stellungnahmen aus den Fachkreisen und Beratung in den Gremien<br />

des Wissenschaftlichen Beirats wurde die Richtlinienanpassung im April <strong>2010</strong><br />

vom Vorstand <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> verabschiedet. Die Richtlinienän<strong>der</strong>ung wurde<br />

im Bundesanzeiger am 09.07.<strong>2010</strong> bekannt gemacht und trat am Folgetag in Kraft<br />

(BAnz. Nr. 101a, Jahrgang 62). Diese Neuauflage <strong>der</strong> Richtlinien ist auch im Deutschen<br />

Ärzte-Verlag als Buch erschienen (ISBN-Nr. 978-3-7691-1294-8).<br />

Blutspendeausschluss von homo- und bisexuellen Männern<br />

Der dauerhafte Ausschluss von homo- und bisexuellen Männern (bzw. Männern, die Sexualverkehr<br />

mit Männern haben [MSM]) von <strong>der</strong> Blutspende wurde von den an <strong>der</strong><br />

Richtlinienanpassung beteiligten Gremien kontrovers diskutiert. Der Wissenschaftliche<br />

Beirat sah 2009 das Erfor<strong>der</strong>nis eines begründenden Papiers, in dem sowohl auf die Notwendigkeit<br />

des Dauerausschlusses von MSM von <strong>der</strong> Blutspende als auch auf den Umgang<br />

<strong>der</strong> Blutspendedienste mit heterosexuellen Sexualkontakten als mögliches Risiko<br />

einer Übertragung von Infektionskrankheiten durch Blutprodukte eingegangen wird.<br />

Dementsprechend wurden Erläuterungen zum „Blutspendeausschluss von Männern,<br />

die Sexualverkehr mit Männern haben (MSN)“ im Arbeitskreis unter Beteiligung des<br />

Paul-Ehrlich-Instituts konsentiert (http://www.bundesaerztekammer.de/haemotherapie).<br />

Der Vorstand des Wissenschaftlichen Beirats befürwortete ausdrücklich eine Veröffentlichung<br />

dieser Erläuterungen im Internetauftritt <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong>.<br />

<strong>Bundesärztekammer</strong> und PEI sind gemeinsam <strong>der</strong> Auffassung, dass unabhängig von<br />

<strong>der</strong> vorliegenden kurzfristig notwendigen Richtlinienanpassung bei <strong>der</strong> weiteren Überarbeitung<br />

<strong>der</strong> Richtlinien die Thematik „Blutspendeausschluss von Männern, die Sexualverkehr<br />

mit Männern haben (MSM)“ erneut bewertet werden muss. Insofern wird <strong>der</strong><br />

nunmehr vorliegende Richtlinientext zu dieser Thematik einvernehmlich als vorläufige<br />

Fassung bewertet. In <strong>der</strong> Folge besteht mit dem PEI Einvernehmen, dass ein ergebnisoffener<br />

Beratungsprozess unter Berücksichtigung europäischer und internationaler Daten<br />

zur Erarbeitung einer langfristig tragfähigen Lösung zum Ausschluss von Personen, <strong>der</strong>en<br />

Sexualverhalten ein gegenüber <strong>der</strong> Allgemeinbevölkerung deutlich erhöhtes Übertragungsrisiko<br />

für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten birgt, kurz-<br />

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