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Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

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Situation des hausärztlichen Nachwuchses<br />

Die Sicherstellung <strong>der</strong> hausärztlichen Versorgung in Deutschland kann nur gelingen,<br />

wenn sich genügend Medizinstudierende und junge Ärzte für eine Weiterbildung im<br />

Fachgebiet Allgemeinmedizin und eine hausärztliche Tätigkeit interessieren. Dies ist allerdings<br />

<strong>der</strong>zeit nicht <strong>der</strong> Fall. Hausärztlicher Nachwuchs fehlt, und die bereits heute in<br />

einigen Regionen zu verzeichnenden Wie<strong>der</strong>besetzungsprobleme von Hausarztsitzen<br />

dürften sich weiter ausdehnen und verschärfen. Die Ursachen hierfür aus Sicht des<br />

hausärztlichen Nachwuchses zu erfahren, war das zentrale Anliegen in <strong>der</strong> Frühjahrssitzung<br />

<strong>2010</strong>. Dr. Verena Dicke, JADe-Sprecherin Regionalgruppen, stellte eine Situationsbeschreibung<br />

aus Sicht <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft „Junge Allgemeinmedizin Deutschland“<br />

(JADe) vor. Bei <strong>der</strong> JADe handelt es sich um eine Arbeitsgemeinschaft junger<br />

Ärzte in Weiterbildung für Allgemeinmedizin bzw. junger Fachärzte dieses Fachs innerhalb<br />

<strong>der</strong> Sektion Weiterbildung <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und<br />

Familienmedizin (DEGAM). Gegründet wurde die JADe auf dem 42. DEGAM-Kongress<br />

2008 in Berlin. Der Vortrag machte deutlich, dass trotz erreichter Verbesserungen (siehe<br />

u. a. För<strong>der</strong>programm Allgemeinmedizin) aus Sicht des hausärztlichen Nachwuchses<br />

noch weiteres Verbesserungspotenzial besteht, um die Weiterbildung im Fachgebiet Allgemeinmedizin<br />

attraktiver zu gestalten. Zugleich wurde deutlich, dass die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Weiterbildungssituation nur einen Mosaikstein darstellt. Zur nachhaltigen Sicherstellung<br />

<strong>der</strong> hausärztlichen Versorgung bedarf es vielmehr eines Maßnahmenbündels,<br />

das von <strong>der</strong> frühzeitigen Befassung mit <strong>der</strong> hausärztlichen Medizin im Studium bis hin<br />

zur Intensivierung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungsberatung und zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung<br />

durch die Kommunen reichen muss. Entscheidend für die Gewinnung hausärztlichen<br />

Nachwuchses ist dabei insbeson<strong>der</strong>e auch die positive Darstellung <strong>der</strong> hausärztlichen<br />

Tätigkeit durch die Hausärzte selbst.<br />

För<strong>der</strong>programm Allgemeinmedizin<br />

Ärztliche Versorgung Kapitel 3<br />

Zum 01.01.<strong>2010</strong> ist die neue „Vereinbarung zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Weiterbildung in <strong>der</strong> Allgemeinmedizin<br />

in <strong>der</strong> ambulanten und stationären Versorgung“ auf <strong>der</strong> Grundlage des<br />

im Rahmen des GKV-OrgWG zum 01.01.2009 geän<strong>der</strong>ten Artikels 8 des GKV-Solidaritätsstärkungsgesetzes<br />

(GKV-SolG) in Kraft getreten. Neben <strong>der</strong> deutlichen Erhöhung <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>beträge sieht das neue För<strong>der</strong>programm u. a. die Einrichtung von Koordinierungsstellen<br />

auf Landesebene vor. Die Aufgabenbeschreibung für die Koordinierungsstellen<br />

orientiert sich an dem 2008 von <strong>Bundesärztekammer</strong> und Kassenärztlicher Bundesvereinigung<br />

verabschiedeten „Handlungskonzept zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

zum Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin“. Die Vereinbarung sieht vor, dass die<br />

Koordinierungsstellen unter Beteiligung <strong>der</strong> Landesärztekammern bis zum 30.06.<strong>2010</strong><br />

in den Län<strong>der</strong>n eingerichtet werden. Da sich die Verhandlungen auf Landesebene<br />

schwieriger und zeitaufwändiger als erwartet gestalteten, konnten nur in wenigen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

bis zu diesem Zeitpunkt Koordinierungsstellen eingerichtet werden. Ende<br />

<strong>2010</strong> sind die Verhandlungen in den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n zu einem Abschluss gekommen.<br />

Dabei zeigt sich, dass die „Vereinbarung zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Weiterbildung in<br />

<strong>der</strong> Allgemeinmedizin in <strong>der</strong> ambulanten und stationären Versorgung“ unterschiedlich<br />

umgesetzt wird. Die Landesärztekammern sind in den meisten Län<strong>der</strong>n an den Koordinierungsstellen<br />

beteiligt; vier Koordinierungsstellen wurden bei <strong>der</strong> jeweiligen Ärztekammer<br />

angesiedelt.<br />

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