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Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

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Wissenschaft und Forschung Kapitel 5<br />

mission Meldungen <strong>der</strong> Stiftung Eurotransplant über Auffälligkeiten im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Umsetzung von Vermittlungsentscheidungen nach.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> einzelnen Prüfungen werden die Verfahrensbeteiligten um Stellungnahme<br />

gebeten. Die abschließende Stellungnahme und Beurteilung wird außer den Verfahrensbeteiligten<br />

erfor<strong>der</strong>lichenfalls auch weiteren Institutionen dann zugeleitet, wenn<br />

dies nach Auffassung <strong>der</strong> Kommission das allgemeine Patienteninteresse erfor<strong>der</strong>t. Die<br />

<strong>Bundesärztekammer</strong> führt die Geschäfte dieses Gremiums.<br />

Zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Transparenz in <strong>der</strong> Transplantationsmedizin wurde wie berichtet ein<br />

verstärkter Austausch mit <strong>der</strong> Gesundheitsministerkonferenz (GMK) angestrebt. Vor<br />

diesem Hintergrund entsendet die GMK seit Juni 2009 einen Län<strong>der</strong>vertreter als Ständigen<br />

Gast in die Prüfungs- und Überwachungskommission.<br />

Innerhalb des Berichtszeitraums hat die Prüfungskommission sechsmal getagt. In <strong>der</strong><br />

dritten Amtsperiode, die bis Juni <strong>2010</strong> andauerte, fanden vier Sitzungen unter dem Vorsitz<br />

von Prof. Dr. Heinz Angstwurm statt. Nach <strong>der</strong> Neukonstituierung für die vierte<br />

Amtsperiode wurde im Herbst <strong>2010</strong> unter dem Vorsitz <strong>der</strong> Vorsitzenden Richterin am<br />

Kammergericht i. R. Anne-Gret Rin<strong>der</strong> einmal getagt. Gemeinsam mit den Sachverständigen<br />

Beratern und <strong>der</strong> Überwachungskommission wurde im November <strong>2010</strong> die Jahresvisitation<br />

<strong>der</strong> Vermittlungsstelle, Stiftung Eurotransplant (ET), in Leiden/NL durchgeführt.<br />

Seit ihrer Einrichtung hat sich die Prüfungskommission mit 114 Vorgängen klärungsbedürftiger<br />

Auffälligkeiten befasst, darunter vier neue Vorgänge im Jahr <strong>2010</strong>. Von den 114<br />

Vorgängen konnten bislang 111 abschließend beurteilt werden. In <strong>der</strong> weit überwiegenden<br />

Zahl <strong>der</strong> Fälle hat es sich nach <strong>der</strong> jeweils einhelligen Beurteilung <strong>der</strong> Prüfungskommission<br />

nicht um Allokationsverstöße, son<strong>der</strong>n um Probleme <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

bzw. <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> transplantationsbeteiligten Institutionen gehandelt.<br />

Auch im Berichtsjahr war festzustellen, dass einige Anträge auf höhere Dringlichkeitseinstufung<br />

zur Transplantation thorakaler Organe von den maßgeblichen Kriterien abwichen.<br />

Die Kommission hat – in Abstimmung mit <strong>der</strong> Ständigen Kommission Organtransplantation<br />

und dem Vorstand <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> – die im Jahr 2007 bis 2008 bekannt<br />

gewordenen Auffälligkeiten in den Anträgen auf eine erhöhte Dringlichkeitseinstufung<br />

thorakaler Organtransplantationen zum Anlass genommen, in enger Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Arbeitsgruppe „Thorakale Organe“ <strong>der</strong> Ständigen Kommission Organtransplantation<br />

und <strong>der</strong> Organkommission „Herz-Lunge“ <strong>der</strong> Deutschen Transplantationsgesellschaft<br />

(DTG) Überprüfungen in Transplantationszentren (TPZ) vorzunehmen. In den<br />

besuchten TPZ sind sämtliche vom jeweiligen Zentrum an ET übermittelten Daten für<br />

die am Visitationstag gültigen High-Urgency-Listungen isolierter Herztransplantationen<br />

überprüft worden. Zur Festlegung <strong>der</strong> Parameter <strong>der</strong> Datenüberprüfung wurde zuvor<br />

ein einheitlicher und insoweit für die Prüfer binden<strong>der</strong> Fragenkatalog erarbeitet. Je<strong>der</strong><br />

Gruppe von Visitatoren gehörte ein Organsachverständiger an, ein Datensachverständiger<br />

sowie ein Mitglied <strong>der</strong> Prüfungskommission.<br />

Insgesamt ergaben die Visitationen in <strong>der</strong> Pilotphase in zwei <strong>der</strong> besuchten acht TPZ geringfügige<br />

Diskrepanzen <strong>der</strong> im Krankenblatt dokumentierten und <strong>der</strong> den Auditoren<br />

übermittelten medizinischen Daten. In <strong>der</strong> zweiten Phase wurden in fünf <strong>der</strong> zehn visi-<br />

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