10.12.2012 Aufrufe

Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

eine Million Beschäftigten dar. In vielen Regionen und Kommunen sind Kliniken <strong>der</strong><br />

größte regionale Arbeitgeber. We<strong>der</strong> die wirtschaftliche Entwicklung des Jahres <strong>2010</strong><br />

noch die Schätzungen für das Jahr 2011 haben den Stellenwert <strong>der</strong> stationären Versorgung<br />

für die Sicherung einer hoch qualitativen Gesundheitsversorgung wie auch für den<br />

Arbeitsmarkt verringert.<br />

Den Krankenhäusern kommen neben ihren Aufgaben <strong>der</strong> Krankenversorgung bedeutsame<br />

Funktionen <strong>der</strong> Forschung und Entwicklung sowie <strong>der</strong> Aus-, Weiter- und Fortbildung<br />

von Ärztinnen und Ärzten und weiterer Gesundheitsberufe zu. Die zukünftige<br />

Entwicklung <strong>der</strong> stationären Versorgung in Deutschland wird darüber hinaus auch einen<br />

entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung <strong>der</strong> ärztlichen Berufsausübung<br />

und des zukünftigen Arztbildes haben.<br />

Die intensiv geführte Debatte zur Neugestaltung des ordnungspolitischen Rahmens <strong>der</strong><br />

Krankenhausfinanzierung und -versorgung mit dem Krankenhausfinanzierungsreformgesetz<br />

2009 und dem GKV-Finanzierungsgesetz <strong>2010</strong> hat die Rahmenbedingungen im<br />

Berichtsjahr maßgeblich beeinflusst.<br />

Aktuelle Lage und Zielstellung <strong>2010</strong><br />

Die stationäre Versorgung befindet sich, bedingt durch eine große Bandbreite in <strong>der</strong> finanziellen<br />

Situation <strong>der</strong> deutschen Kliniken sowie den steigenden Behandlungsbedarf<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung, in einer entscheidenden und sehr dynamischen Umbruchphase.<br />

In den insgesamt 2.084 Krankenhäusern Deutschlands standen Ende 2009 insgesamt<br />

503.300 Betten für die stationäre Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung zur Verfügung – damit nahezu<br />

gleich viele wie im Vorjahr. Die Zahl <strong>der</strong> aufgestellten Betten stieg im Vergleich<br />

zum Vorjahr leicht um 60. Der Rückgang <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Häuser hat sich damit deutlich<br />

verlangsamt – bei <strong>der</strong> Bettenzahl zeigt sich sogar eine leicht gegenläufige Entwicklung.<br />

Bezogen auf die Bevölkerung Deutschlands entspricht dies einer Bettendichte von 615<br />

Betten je 100.000 Einwohner. Die durchschnittliche Bettenauslastung stieg gegenüber<br />

dem Vorjahr leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 77,5 Prozent. 17,8 Millionen Patienten<br />

wurden 2009 vollstationär im Krankenhaus behandelt (+ 1,7 Prozent im Vergleich zum<br />

Vorjahr).<br />

Bei Einführung <strong>der</strong> bundeseinheitlichen Krankenhausstatistik 1991 lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

Krankenhäuser in privater Trägerschaft noch bei 14,8 Prozent, seit Jahren steigt er kontinuierlich<br />

an und hat sich bis zum Jahr 2009 auf 32,0 Prozent mehr als verdoppelt. Der<br />

Anteil öffentlicher Krankenhäuser ist im gleichen Zeitraum von 46,0 Prozent auf<br />

31,1 Prozent zurückgegangen. Der Anteil freigemeinnütziger Krankenhäuser hat sich<br />

demgegenüber nur geringfügig verän<strong>der</strong>t und liegt bei 36,9 Prozent (1991:39,1 Prozent).<br />

Die durchschnittlichen Behandlungskosten je Fall lagen bei 3.610 Euro. Zeitgleich sind<br />

u. a. die durchschnittlichen Aufwendungen für Sachkosten und Energie trotz verschiedenster<br />

Einsparbemühungen <strong>der</strong> Kliniken – im Vergleich zum Vorjahr – weiter bzw. wie<strong>der</strong><br />

gestiegen. Die ökonomisch erfor<strong>der</strong>lichen Kompensationen werden bei gleichzeitig<br />

verschärftem Wettbewerb zwischen den Kliniken sowohl durch erlösorientierte Leistungsintensivierung<br />

als auch durch Einschnitte, insbeson<strong>der</strong>e im Bereich <strong>der</strong> Personalbudgets,<br />

u. a. durch fehlende Nachbesetzungen von frei werdenden Stellen, Umstrukturierungen<br />

und Notlagetarifverträge angestrebt. Die Individualität <strong>der</strong> Patientenbetreu-<br />

106

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!