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Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesärztekammer (komplett)

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Ausblick<br />

Die H1N1-Influenza-Pandemie von 2009 hat alle mit <strong>der</strong> Pandemie befassten Institutionen<br />

und Personen auf allen Ebenen vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen gestellt, obwohl sie<br />

im Vergleich zu früheren Pandemien nicht sehr schwerwiegend verlief. Die Fachkräfte<br />

in <strong>der</strong> medizinischen Versorgung, im öffentlichen Gesundheitsdienst und in den Bundesbehörden<br />

waren durch ihr Engagement in <strong>der</strong> Lage, gewisse planerische, strukturelle<br />

und kommunikative Herausfor<strong>der</strong>ungen und Defizite zu kompensieren.<br />

Aber es wurde deutlich, dass diese Kompensationsmechanismen bei einer an<strong>der</strong>s gearteten<br />

epidemiologischen Lage leicht an ihre Kapazitätsgrenzen geraten können. Es hat<br />

sich gezeigt, dass ein wirksamer und verträglicher Pandemieimpfstoff wenige Monate<br />

nach dem Auftreten eines neuen Influenzavirus verfügbar sein kann, wenngleich zu Beginn<br />

mit Knappheit zu rechnen ist. Auch die Organisation <strong>der</strong> Verteilung des Impfstoffes<br />

und die Einbeziehung <strong>der</strong> Ärzteschaft müssen unter Nutzung bestehen<strong>der</strong> Strukturen<br />

vereinfacht werden. Das Geflecht von Zuständigkeiten ist in Deutschland <strong>der</strong>art<br />

komplex, dass die Verhandlungs- und Entscheidungsprozesse in Bezug auf Impflogistik<br />

und Impfkostenerstattung auch für Situationen wie im Herbst 2009 vorbereitet sein<br />

müssen.<br />

Allgemein müssen Kenntnis und Verständnis <strong>der</strong> Ärzteschaft und <strong>der</strong> Öffentlichkeit bezüglich<br />

<strong>der</strong> Ziele, des Nutzens und <strong>der</strong> Risiken von Impfungen und Infektionsschutzmaßnahmen<br />

geför<strong>der</strong>t werden. Kommunikation über getroffene und geplante Entscheidungen<br />

und Maßnahmen müssen transparenter und vorausschauen<strong>der</strong> betrieben werden.<br />

Die Ärzteschaft muss auch mit einer Sprache sprechen. Wichtig ist, aus dieser<br />

Pandemie zu lernen und danach die Maßnahmenplanung auszurichten, um im Rahmen<br />

einer nächsten Pandemie das Vertrauen <strong>der</strong> Bevölkerung aufrechtzuerhalten und<br />

<strong>der</strong>en Gesundheit wirksam zu sichern.<br />

3.9 Notfall- und Katastrophenmedizin<br />

Die <strong>Bundesärztekammer</strong> begleitet die Themen Notfall- und Katastrophenmedizin sowie<br />

gesundheitlicher Bevölkerungsschutz unter zahlreichen Gesichtspunkten, von denen<br />

hier nur eine Auswahl beispielhaft erwähnt werden kann. Der Ausschuss „Notfall-/Katastrophenmedizin<br />

und Sanitätsdienst“ berät den Vorstand <strong>der</strong> <strong>Bundesärztekammer</strong> in allen<br />

entsprechenden Fachfragen.<br />

3.9.1 Reanimationsempfehlungen<br />

Nachdem Mitte Oktober <strong>2010</strong> die neuen Wie<strong>der</strong>belebungsleitlinien auf internationaler<br />

(International Liaison Committee on Resuscitation, ILCOR) sowie auf europäischer<br />

Ebene (European Resuscitation Council (ERC), Guidelines for Resuscitation <strong>2010</strong>) veröffentlich<br />

wurden, hat <strong>der</strong> Deutsche Beirat für Erste Hilfe und Wie<strong>der</strong>belebung am<br />

10.11.<strong>2010</strong>, wie in den letzten zwei Jahrzehnten in Deutschland üblich, den Nationalen<br />

Reanimationskonsens beschlossen. Die Leitlinien des ERC <strong>2010</strong>, Stand 18.10.<strong>2010</strong>, bilden<br />

die Grundlage für die Reanimation in Deutschland (Deutsche Fassung: http://<br />

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