02.01.2013 Aufrufe

193. Sitzung - Deutscher Bundestag

193. Sitzung - Deutscher Bundestag

193. Sitzung - Deutscher Bundestag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode – <strong>193.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Donnerstag, den 4. Dezember 2008 20801<br />

(A)<br />

Marion Seib<br />

soll. Die Hochschulen sind ein wesentlicher Ankerpunkt Die Hochschulen werden ihren Aufgaben auf Dauer (C)<br />

– darüber sind wir uns einig – für die deutsche For- nur gerecht werden, wenn sie auch mehr Frauen in Forschungslandschaft.<br />

Dennoch müssen die Hochschulen schung und in Lehre einbinden.<br />

eine Einheit zwischen Forschung und Lehre herstellen<br />

und die Qualität hoch halten. Deshalb ist auch die Beteiligung<br />

des Nachwuchses an der Forschung ein wesentli-<br />

(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD –<br />

Cornelia Pieper [FDP]: So ist es!)<br />

cher Eckpfeiler für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.<br />

Das bedeutet für uns Hochschulpolitiker, dass wir<br />

alles dafür tun müssen, die Leistungsfähigkeit der Hochschulen<br />

zu sichern und die Hochschulen für die erhöhte<br />

Zahl von Studienanfängern offen zu halten.<br />

Dass hierfür natürlich die Voraussetzung ist, dass erst<br />

einmal Stellen da sein müssen, versteht sich ja von<br />

selbst. Deshalb ist der notwendige Stellenaufbau eine<br />

weitere Zielsetzung dieses Hochschulpaktes.<br />

Deshalb hat der Hochschulpakt zwei Bausteine. Der<br />

erste Baustein, die Programmlinie Lehre, besteht im Wesentlichen<br />

darin, dass die Länder sich verpflichten, bis<br />

2010 insgesamt mehr als 90 000, nämlich 91 370, zusätzliche<br />

Studienanfänger an den Hochschulen aufzunehmen.<br />

Nach den Zahlen der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz<br />

vom Oktober dieses Jahres gibt es geringe<br />

Schwankungen bei den Studienanfängerzahlen an den<br />

Universitäten. An den Fachhochschulen haben wir über<br />

das gesamte Bundesgebiet im Mittel eine Steigerung der<br />

Studienanfängerzahlen von 8,6 Prozent zu verzeichnen.<br />

Die Länder, die sich rechtzeitig um den Ausbau ihrer<br />

(Cornelia Pieper [FDP]: Berlin macht das Ge- Fachhochschulen gekümmert haben, verzeichnen eine<br />

genteil!)<br />

Steigerung im zweistelligen Bereich, zum Beispiel Bay-<br />

Der Bund stellt hierfür 565 Millionen Euro zur Verfüern<br />

mit 12 Prozent.<br />

gung. Selbstverständlich werden in dieser Vereinbarung<br />

auch die Besonderheiten einzelner Länder berücksichtigt.<br />

Herr Kollege Rossmann hat recht: Wir müssen die<br />

Länder im Auge behalten.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)<br />

(Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: Ja!)<br />

Dies bedeutet, dass wir mit dem Hochschulpakt 2020<br />

die akademische Ausbildung an den Fachhochschulen<br />

weiter verstärken müssen, zumal dort die MINT-Fächer<br />

erheblich gefragt sind. So gibt es auch im Bereich Ma-<br />

Aber der Grundsatz lautet: Wer mehr Studierende aufschinenbau und Bauingenieurwesen eine Steigerung von<br />

nimmt, bekommt auch mehr Geld vom Bund. Dieses 11 Prozent. Das ist ganz respektabel.<br />

(B)<br />

Modell – Geld folgt Studierenden – ist die beste Motivation,<br />

um den Weg für mehr Studierwillige frei zu machen.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das Ziel ist<br />

hoch, und die Fakten sind erfreulich. Bei einer Studienanfängerquote<br />

pro Altersjahrgang von 39,3 Prozent und<br />

einem Ziel von 40 Prozent befinden wir uns auf der Ziel-<br />

(D)<br />

der Abg. Cornelia Pieper [FDP])<br />

geraden.<br />

Weil die Forschung auch die Aufgabe hat, sich im internationalen<br />

Wettbewerb zu profilieren, dürfen Forschungsintensität<br />

und Forschungsexzellenz nicht unter<br />

(Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: So ist es!)<br />

Wir müssen dieses Niveau anschließend auch halten.<br />

einem weiteren Anstieg der Studierendenzahlen leiden.<br />

Deshalb besteht der zweite Baustein darin, eine Vollkos-<br />

(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)<br />

tenfinanzierung von Forschungsprojekten sicherzustel- Ausruhen ist deshalb nicht angesagt. Der doppelte<br />

len. Durch diese Finanzierung von Programmpauschalen Abiturjahrgang 2011 wird von den Hochschulen ebenso<br />

werden eben die notwendigen Zusatzkosten bei den von bewältigt werden müssen wie der Ausbau und die Mo-<br />

der DFG geförderten Projekten gedeckt, und zwar in dernisierung des gesamten Hochschulbaus. Kollege<br />

Sonderforschungsbereichen ebenso wie in Forschungs- Rossmann, Sie haben vorhin ja zutreffend darauf hingezentren<br />

und Graduiertenkollegs. Frau Kollegin Hirsch, wiesen, wie schwierig diese Aufgabe sein wird.<br />

es wäre natürlich sehr schön gewesen, wenn Sie den<br />

Hochschulpakt an dieser Stelle etwas genauer gelesen<br />

hätten.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und<br />

der SPD)<br />

Selbstverständlich sind mit dem Hochschulpakt auch<br />

weitere Zielsetzungen verbunden. Wir erwarten – ich<br />

denke, darin sind wir alle hier im Raum uns einig –, dass<br />

der Anteil von Frauen bei der Besetzung von Professuren<br />

und Stellen weiter erhöht werden muss.<br />

Die wichtigste Aufgabe der Landes- und Bundespolitik<br />

in den nächsten Jahren wird aber sein, die Rahmenbedingungen<br />

so zu verändern, dass möglichst viele Schulabgänger<br />

in den Genuss einer akademischen Ausbildung<br />

kommen.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und<br />

(Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Jawohl!)<br />

der SPD sowie der Abg. Cornelia Pieper<br />

[FDP])<br />

Die soziale Herkunft und das Alter dürfen hierbei natürlich<br />

keine Rolle spielen.<br />

Zwar ist für die Jahre 2005 und 2006 ein positiver Trend<br />

erkennbar, aber dieser Trend muss wesentlich mehr<br />

Schwung erhalten.<br />

(Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: So ist es! –<br />

Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Richtig! –<br />

Cornelia Hirsch [DIE LINKE]: Genau! Keine<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)<br />

Studiengebühren!)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!