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193. Sitzung - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode – <strong>193.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Donnerstag, den 4. Dezember 2008 20703<br />

(A)<br />

Frank Schwabe<br />

eine starke Bundesregierung, die starke und klare Sidung wird weiteres Vertrauen geschaffen, und sie wird (C)<br />

gnale an die Weltgemeinschaft sendet. Die Welt schaut von der CDU/CSU-<strong>Bundestag</strong>sfraktion nachdrücklich<br />

auch auf die deutsche Bundeskanzlerin, die in der ent- unterstützt. Dazu gehört auch, dass der Selbstbehalt des<br />

scheidenden Phase ihrer wahrhaft historischen Aufgabe einzelnen Bürgers von 10 Prozent wegfallen wird.<br />

gerecht werden muss.<br />

Der Entwurf der Richtlinie enthielt aber eine nicht ak-<br />

Der Deutsche <strong>Bundestag</strong> unterstützt sie dabei, aber er zeptable Bestimmung. Der Schutz sollte auf Privatperso-<br />

verpflichtet sie auch mit seiner klaren Haltung für einen nen begrenzt werden. Damit wäre ein großer Teil des<br />

engagierten, ambitionierten und konsequenten Klima- Mittelstandes aus dem Schutzbereich, der mit dieser<br />

schutz.<br />

Richtlinie verbunden ist, herausgedrängt worden. Der<br />

Vielen Dank.<br />

Mittelstand als tragende Säule wäre schwer beschädigt<br />

worden.<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />

der LINKEN)<br />

Erst die Beharrlichkeit der Bundesregierung hat dazu<br />

geführt, dass auch die Einlagen von mittelständischen<br />

Betrieben geschützt bleiben. Das ist ein wichtiger Erfolg<br />

für die Unternehmen und die Sicherung der Arbeitsplätze<br />

in Deutschland.<br />

Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt:<br />

Für die CDU/CSU-Fraktion spricht nun der Kollege<br />

Klaus-Peter Flosbach.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU –<br />

Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das ist ein<br />

Lichtblick in der Debatte!)<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)<br />

Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU):<br />

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Der Europäische Rat wird sich in wenigen Tagen mit der<br />

Sicherheit von Einlagen bei Banken und Sparkassen beschäftigen.<br />

Beachten Sie bitte, dass die gesetzliche Einlagensicherung<br />

nur eine Basisabsicherung ist; denn die deutschen<br />

Kreditinstitute gehen weit über diese Regelungen<br />

hinaus. Jede Säule unseres Bankensystems hat einen eigenen,<br />

ergänzenden Sicherungsfonds. Der Einlagenund<br />

Sicherungsfonds des Bundesverbands deutscher<br />

Banken garantiert auch bei Kleinstbanken Einlagen von<br />

bis zu 1,5 Millionen Euro je Anleger. Die Sparkassen sowie<br />

die Raiffeisenbanken und Volksbanken gehen sogar<br />

Seit 1994 gibt es eine Richtlinie, durch die die Sicher- noch weiter und garantieren die vollständige Absicheheit<br />

von Einlagen geregelt wird. Nach den Turbulenzen rung aller Einlagen ihrer Kunden.<br />

(B)<br />

an den Finanzmärkten ist es jetzt aber unsere politische<br />

Aufgabe, den Änderungen Rechnung zu tragen und<br />

dementsprechend die Änderungen dieser Richtlinie vorzunehmen,<br />

damit das Vertrauen in die Finanzmärkte<br />

wieder gestärkt wird.<br />

Ist deshalb eine europäische Lösung möglicherweise<br />

überflüssig? Nein, in der europäischen Regelung wird<br />

genau definiert, was mindestens abzusichern ist, wann<br />

der Anspruch festgestellt werden muss und dass nach der<br />

aktuellen Vorlage bereits nach 20 Arbeitstagen für jeden<br />

(D)<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) einzelnen Anleger Entschädigung geleistet werden<br />

Hinsichtlich der Banken in Deutschland haben wir si-<br />

muss.<br />

cherlich ganz hervorragende Sicherheits- und Schutzein- Für die einzelnen Bürger ist es natürlich entscheirichtungen,<br />

doch der wichtigste Schritt für die Bürger dend, ob ihre Geldanlage bei der Bank gesichert ist oder<br />

war die Erklärung der Bundeskanzlerin, der Bundesre- verloren gehen kann. Will der Bürger einen höheren Ergierung<br />

und des Bundesfinanzministers, dass die Einlatrag erzielen, muss er ein höheres Risiko eingehen. Da<br />

gen in Deutschland gesichert sind. Das war der wich- aber die Anbieter von Finanzprodukten einen Wissensvortigste<br />

Schritt in Deutschland, um wieder Vertrauen zu sprung haben, muss der Anleger meines Erachtens jeder-<br />

schaffen.<br />

zeit darüber informiert sein, ob seine Anlage geschützt ist,<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)<br />

ob sie den Schutz einer Sicherungseinrichtung hat. Dann<br />

werden auch keine Papiere gekauft oder verkauft, die für<br />

Seit 1994 gibt es in Deutschland und auch in Europa eine Altersvorsorge überhaupt nicht geeignet sind.<br />

eine gesetzliche Einlagensicherung. Durch diese werden<br />

den Kunden 90 Prozent ihrer Einlagen auf dem<br />

(Beifall bei der CDU/CSU)<br />

Konto garantiert. Das bedeutet also einen Schutz der Die Unsicherheit bei den Bürgern ist nach wie vor<br />

Guthaben auf den Konten, der Sparbriefe, der Sparbü- sehr groß. Viele haben ihre Guthaben beispielsweise aus<br />

cher und der Termingelder, der sogenannten Festgelder – offenen Immobilienfonds, offenen Investmentfonds und<br />

allerdings begrenzt auf maximal 20 000 Euro. Das gilt auch aus Geldmarktfonds abgezogen, obwohl diese als<br />

nicht nur für Private, sondern auch für Gewerbetrei- sogenannte Sondervermögen von der Pleite einer Bank<br />

bende, für Freiberufler und insbesondere auch für die oder Investmentgesellschaft überhaupt nicht betroffen<br />

mittelständischen Unternehmen.<br />

wären. Hier liegt das Risiko nur innerhalb der Anlage,<br />

Jetzt soll die europaweite Sicherung der Einlagen<br />

innerhalb des Fonds.<br />

kurzfristig und schnell auf 50 000 Euro und bis 2011 Es ist unsere Aufgabe, insgesamt Rahmenbedingun-<br />

möglicherweise auf 100 000 Euro angehoben werden. gen für einen leistungsfähigen Finanzplatz in Deutsch-<br />

Das wird 90 Prozent aller Einlagen der Bürger und der land und Europa zu schaffen. Wer sein Geld sicher anle-<br />

kleinen Unternehmen umfassen. Durch diese Entscheigen will und damit auf höhere Renditen verzichtet, muss

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