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193. Sitzung - Deutscher Bundestag

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Irmingard Schewe-Gerigk<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode – <strong>193.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Donnerstag, den 4. Dezember 2008 20717<br />

(A) Einkommen sehr niedrig –, nicht interessiert. Das ist Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE):<br />

(C)<br />

keine gesamtdeutsche Politik, Herr Schneider.<br />

– dann wüssten Sie, dass ich Ihnen am Schluss drei<br />

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)<br />

Varianten angeboten habe. Ich habe gesagt, wir könnten<br />

wie bisher eine Pauschale machen.<br />

Im Unterschied zur Linksfraktion gehen wir auch mit<br />

Steuermitteln sorgsam um, indem wir die Hochwertung<br />

– Sie haben diesen Punkt mit Ihrer Frage vorweggenom-<br />

(Lachen des Abg. Peter Weiß [Emmendingen]<br />

[CDU/CSU])<br />

men – nur noch für unterdurchschnittlich Verdienende – Die Pauschale von 18 Prozent für alle ist doch nicht<br />

fordern. Wir wollen eine Aufstockung bei allen kleinen von mir, sondern von Ihnen geregelt worden. Da müssen<br />

Einkommen über Steuermittel. Aber wer bereits das Sie doch nicht so dämlich lachen. – Ich habe dazu ge-<br />

gleiche Einkommen hat wie in den alten Ländern, wird sagt: Die ist aber ungerecht – das stimmt –, weil sie näm-<br />

nicht weiter begünstigt. Dafür sollen alle Versicherten in lich die einen begünstigt und die anderen benachteiligt.<br />

den neuen Ländern eine Rente erhalten, die mit dem allgemeinen<br />

Rentenwert multipliziert wird.<br />

Dann habe ich gesagt: Es gibt eine zweite Variante,<br />

über die wir reden können. Diese beinhaltet: Wir machen<br />

einen Zuschlag nach Branchen. Dann wird es unterschiedlich.<br />

Herr Schneider, die Linksfraktion macht es sich einfach.<br />

Sie wollen den Rentenwert anpassen und die Hochwertung<br />

für alle Entgelte im Osten beibehalten. Die<br />

Mehrbelastung von jährlich 6 Milliarden Euro für alle<br />

Steuerzahlenden nehmen Sie in Kauf, um – jetzt kommt<br />

es; Herr Gysi, hören Sie einmal gut zu – Gutverdienende<br />

ausschließlich im Osten besser zu stellen als im Westen.<br />

Sind Sie eigentlich die Partei der Besserverdienenden im<br />

Osten?<br />

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und<br />

der SPD)<br />

Ich frage Sie: Wollen Sie sich tatsächlich Wählerstimmen<br />

damit sichern, dass Sie die Gräben zwischen Ost<br />

und West weiter aufreißen?<br />

Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt:<br />

Frau Kollegin, es besteht ein weiterer Wunsch nach<br />

einer Zwischenfrage, nämlich von dem Kollegen<br />

Dr. Gysi.<br />

Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN):<br />

Bitte schön, selbstverständlich.<br />

Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE):<br />

Sie ermahnen mich regelmäßig, zuzuhören. Wenn Sie<br />

mir zugehört hätten, –<br />

Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN):<br />

Ja, das habe ich.<br />

(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sie haben doch<br />

in Ihrem Antrag festgelegt, was Sie wollen,<br />

Herr Gysi!)<br />

– Ich sage Ihnen gleich, warum wir etwas anderes beantragt<br />

haben.<br />

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,<br />

bei der CDU/CSU und der SPD – Volker<br />

Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Da<br />

haben Sie eben aber nicht zugehört! Da müs-<br />

Die dritte Variante, die ich genannt habe, ist die individuelle<br />

Variante.<br />

(Maria Michalk [CDU/CSU]: Das ist doch gar<br />

nicht Gegenstand Ihres Antrages!)<br />

sen Sie das Protokoll mal lesen!)<br />

Sie wäre am gerechtesten. Bei ihr würden die Durch-<br />

Doch, die Berechnung zeigt es. Die Wirtschaftsweisen schnittseinkünfte in den alten Bundesländern mit den<br />

(B) – nicht ich – haben ausgerechnet, dass nach Ihrem Modell<br />

die Besserverdienenden in den neuen Ländern<br />

30 Prozent mehr erhalten als in den alten Ländern. Das<br />

ist weder gerecht noch angemessen.<br />

Einkünften in den neuen Bundesländern verglichen.<br />

Dann ist es nicht mehr ungerecht. Es ist aber am kompliziertesten.<br />

Wir haben die allgemeine Pauschale nur deshalb<br />

beantragt, weil es der unbürokratischste Weg ist.<br />

(D)<br />

Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt:<br />

Herr Kollege, kommen Sie bitte zu Ihrer Frage.<br />

Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE):<br />

Ich wollte Sie fragen, ob Sie bereit sind, das zur<br />

Kenntnis zu nehmen. Sie können uns sofort davon überzeugen,<br />

dass die Notwendigkeit besteht, nach Branchen<br />

oder individuell vorzugehen. Wenn Sie damit einverstanden<br />

wären, hätten wir eine gerechte Lösung.<br />

(Beifall bei der LINKEN)<br />

Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN):<br />

Herr Gysi, ich bin bereit, zur Kenntnis zu nehmen,<br />

dass Sie zur Kenntnis genommen haben, dass die 18-prozentige<br />

pauschale Erhöhung ungerecht ist.<br />

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)<br />

Ich beziehe mich nicht auf Ihre Rede, sondern darauf,<br />

was Sie uns in Ihrem Antrag vorgelegt haben.<br />

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,<br />

bei der CDU/CSU und der SPD)

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