193. Sitzung - Deutscher Bundestag
193. Sitzung - Deutscher Bundestag
193. Sitzung - Deutscher Bundestag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
20948 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode – <strong>193.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Donnerstag, den 4. Dezember 2008<br />
(A) Mitwirkung von Fachleuten aus dem Ausland, insbeson- Deutschen <strong>Bundestag</strong> zu erreichen. Dafür wie auch für (C)<br />
dere aus dem östlichen Europa, offen sein soll.<br />
die kompetente Beratung vonseiten der Wissenschaft<br />
und der Mitwirkenden, der Betroffenen aus Fachkreisen<br />
und der Zivilgesellschaft danke ich herzlich.<br />
Mit der Errichtung der unselbstständigen Stiftung<br />
„Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ haben wir die Weichen<br />
gestellt, um diese wichtige Thematik angemessen<br />
aufzuarbeiten. Lassen Sie mich noch etwas zur neuen<br />
Stiftung Deutsches Historisches Museum sagen. Die Geschichte<br />
dieses Hauses begann am 7. Oktober 1985 mit<br />
der Beauftragung einer Sachverständigenkommission.<br />
Ziel war die Schaffung eines Ortes „der Erkenntnis<br />
durch historische Erinnerung“, der „einen Überblick<br />
über die deutsche Geschichte in ihrem europäischen Zusammenhang<br />
geben“ sollte. Zum Aufbau wurde eine<br />
GmbH mit den Gesellschaftern Bund und Berlin gegründet.<br />
Diese sollte als vorläufige Trägerorganisation bis<br />
zur Eröffnung des Museums fungieren. Inzwischen hat<br />
sich das Deutsche Historische Museum als das Museum<br />
für deutsche Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart<br />
fest etabliert und zählt jährlich über eine halbe<br />
Million Besucher aus dem In- und Ausland. Frau Bundeskanzlerin<br />
Merkel hat vor zwei Jahren die Dauerausstellung<br />
im sanierten Zeughaus eröffnet.<br />
Auch steuerbegünstigte Zustiftungen zur Erweiterung<br />
des Sammlungsbestands sind nun leichter möglich. Dies<br />
ist besonders für das DHM von Bedeutung, das in den<br />
vergangenen Jahren wertvolle Objekte aus Schenkungen<br />
und Nachlässen erhalten hat. Klar ist: Die hohen Anforderungen<br />
an Haushaltskontrolle und -transparenz, die für<br />
die bisherige GmbH gelten, werden künftig an die Stiftung<br />
gerichtet. Im Gesetzentwurf sind diese Anforderungen<br />
vollumfänglich verankert.<br />
Insgesamt bin ich davon überzeugt, dass das Gesetz<br />
eine hervorragende Grundlage dafür ist, dass das DHM<br />
seine erfolgreiche Arbeit in den kommenden Jahren fortsetzen<br />
und vertiefen kann. Dass wir hier zu einer so<br />
überzeugenden Konstruktion gelangen konnten und die<br />
Verabschiedung des Gesetzentwurfs noch in diesem Jahr<br />
möglich wird, war nur durch das äußert konstruktive und<br />
in der Sache engagierte Zusammenwirken aller Beteiligten<br />
in der Bundesregierung, dem Bundesrat und dem<br />
Anlage 17<br />
Zu Protokoll gegebene Reden<br />
zur Beratung der Beschlussempfehlung und des<br />
Berichts: Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung<br />
der Agrarstruktur und des Küstenschutzes zur<br />
Gemeinschaftsaufgabe Entwicklung der ländlichen<br />
Räume ausbauen (Tagesordnungspunkt 20)<br />
Marlene Mortler (CDU/CSU): Die Land- und Forstwirtschaft<br />
im ländlichen Raum bietet Lösungsansätze für<br />
bedeutende Zukunftsfragen unserer gesamten Gesellschaft.<br />
Deshalb brauchen wir auch nach 2013 eine starke<br />
europäische Agrarpolitik in der ersten und der zweiten<br />
Säule. Wir wollen auch übermorgen noch eine Landwirtschaft<br />
haben, die nachhaltig wirtschaftet und die Verbraucher<br />
mit sicheren und hochwertigen Lebensmitteln<br />
(B)<br />
Der vorliegende Gesetzentwurf schließt die Geschichte<br />
des Aufbaus nun ab. Die bisherige Rechtsform<br />
einer GmbH war während der Aufbauphase des DHM<br />
sinnvoll und ausreichend. Der Bund und das Land Berlin<br />
waren sich allerdings schon bei Gründung der GmbH<br />
vor über zehn Jahren einig, dass sie nur vorläufigen Charakter<br />
haben konnte. Sie ist in der deutschen Museumslandschaft<br />
eine seltene Ausnahme. Mit der Umwandlung<br />
des Deutschen Historischen Museums in eine Stiftung<br />
des öffentlichen Rechts kann nun eine endgültige<br />
Rechtsform festgelegt werden. Hierfür sprechen gewichtige<br />
Gründe. Die Rechtsform einer Stiftung des öffentlichen<br />
Rechts hat sich bei den anderen Geschichtsmuseen<br />
aus heimischer Erzeugung versorgt.<br />
Dagegen unterstellen die Grünen in ihrem Antrag,<br />
dass die Akzeptanz für Agrarsubventionen „ohne erkennbare<br />
Gegenleistung für die Gesellschaft“ nicht mehr<br />
gegeben ist. Das ist unanständig. Wir haben und halten<br />
die höchsten Standards in Europa, und trotzdem behandeln<br />
sie unsere Bauern im Land mit Geringschätzung.<br />
Darüber hinaus hätten die Bauern das Vertrauen in die<br />
EU-Agrarpolitik der zweiten Säule verloren. Dies sei<br />
Folge des von Bundeskanzlerin Merkel verhandelten<br />
EU-Finanzrahmens für die Jahre 2007 bis 2013. Das genaue<br />
Gegenteil ist der Fall.<br />
(D)<br />
des Bundes, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik<br />
Deutschland und Stiftung Jüdisches Museum<br />
Berlin, sehr bewährt. Das DHM wird diesen Häusern<br />
nun auch organisatorisch gleichgestellt. Museumsstiftungen<br />
genießen auch im Ausland hohes Ansehen und<br />
Vertrauen. Die Zusammenarbeit des DHM mit Einrichtungen<br />
im Ausland wird daher erleichtert.<br />
Die aktuelle Situation bei der Nahrungsmittelversorgung<br />
weltweit zeigt, wie fundamental wichtig es für jedes<br />
Land ist, landwirtschaftliche Familienbetriebe für<br />
die Eigenversorgung bestmöglich zu stärken. Dies gilt<br />
auch für die EU und Deutschland. Dass sich Menschen<br />
dessen wieder bewusster werden, das geht schon aus<br />
dem im März 2008 veröffentlichten Eurobarometer der<br />
EU-Kommission hervor. Rund 60 Prozent der Befragten<br />
sprachen sich dafür aus, dass die Mittelausstattung für<br />
die weitere Gemeinsame Agrarpolitik unverändert fortgeführt<br />
oder vergrößert werden sollte.<br />
Die Aufsetzung der Beschlussempfehlung auf die<br />
heutige Tagesordnung steht wohl im Zusammenhang mit<br />
dem vor zwei Wochen gefundenen Kompromiss zur<br />
Überprüfung der EU-Agrarpolitik. Worum geht es eigentlich?<br />
Beim Beschluss der EU-Agrarreform 2003<br />
wurde auch entschieden, 2008 eine Halbzeitbewertung<br />
durchzuführen. Diese bekam den Namen Health Check,<br />
also Gesundheitsüberprüfung. Dabei sollte untersucht<br />
werden, ob Anpassungen oder Vereinfachungen nötig<br />
und umzusetzen sind. Es war kein Ansatz für eine neue<br />
Agrarreform. Dies haben wir immer betont und eingefordert.<br />
Ich erinnere: Die Startposition Deutschlands für die<br />
entscheidenden Verhandlungen war nicht einfach.