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193. Sitzung - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode – <strong>193.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Donnerstag, den 4. Dezember 2008 20907<br />

(A) gend erforderlich, dass alle Kinder in gleicher Weise begungsverhältnissen und haushaltsnahen Dienstleistungen (C)<br />

züglich der von ihnen zu finanzierenden Kosten für deutlich verbessert.<br />

Schulmaterial mit einem Mindeststandard ausgestattet<br />

werden, welches diese Kosten auch deckt, wobei mir der<br />

Betrag von 100 Euro niedrig erscheint. Zudem muss<br />

sichergestellt werden, dass dieses Geld auch tatsächlich<br />

bei den Kindern ankommt.<br />

Mit einer Entlastung von circa 2 Milliarden Euro pro<br />

Jahr ist das Gesetz ein positives Zeichen, soziale Gerechtigkeit<br />

vor allem für Familien mit Kindern zu garantieren.<br />

Deshalb bin ich folgender Auffassung: Kinder, die ne- Hierzu gehört auch das Schulbedarfspaket, das eine<br />

ben ihren Eltern Leistungen nach dem Zweiten Buch zusätzliche Leistung in Höhe von 100 Euro für Schüle-<br />

Sozialgesetzbuch beziehen, sollen mit Beginn des Schulrinnen und Schüler aus Familien, die auf Hilfe zum<br />

jahres eine zusätzliche Unterstützung für einen Mindest- Lebensunterhalt angewiesen sind, vorsieht. Gerade fistandard<br />

der zu finanzierenden Kosten für Schulmaterial nanziell benachteiligte Schülerinnen und Schüler können<br />

erhalten. Hierbei ist in geeigneter Weise sicherzustellen, so ihre persönliche Schulausstattung – wie zum Beispiel<br />

dass diese Gelder auch tatsächlich für Schulmaterialien Schulranzen, Rechen- und Zeichenmaterialien, Turn-<br />

verwendet werden. Die Eltern der Kinder, die über Einzeug etc. – finanzieren.<br />

kommen verfügen, erhalten einen deutlich erhöhten<br />

Steuerfreibetrag, der dazu führt, dass die Steuerentlastung<br />

so hoch ist, dass aus ihr die Aufwendungen für<br />

Schulmaterial bestritten werden können. Deshalb fordert<br />

die FDP einen einheitlichen Grundfreibetrag für Erwachsene<br />

und Kinder von 8 000 Euro und ein einheitliches<br />

Kindergeld von 200 Euro im Rahmen einer umfassenden<br />

Steuerreform. Die Eltern der Kinder, die über<br />

Einkommen verfügen, jedoch trotz eines Steuerfreibetrages<br />

Mindestkosten für Schulmaterial nicht aufwenden<br />

können, erhalten ergänzend die erforderlichen Mittel<br />

Bedauerlich und nicht nachvollziehbar ist aber, dass<br />

die CDU/CSU darauf beharrt, dass dieses wichtige Maßnahmenpaket<br />

nur bis zur 10. Klasse finanziert wird. Gerade<br />

im Hinblick auf die aktuelle PISA-Studie, die dargelegt<br />

hat, dass der Zusammenhang von sozialer<br />

Herkunft und Bildungserfolg eklatant hoch ist, wäre die<br />

Gewährung des Schulbedarfspakets bis zur Jahrgangsstufe<br />

13 ein richtiges und wichtiges Zeichen gewesen,<br />

auch Schülerinnen und Schülern aus sozial benachteiligten<br />

Familien die gleiche persönliche Schulausstattung zu<br />

durch das erhöhte Kindergeld. Gerade das Zusammen- ermöglichen wie allen anderen Schülern. Die Ausdehwirken<br />

von Kinderfreibetrag und Kindergeld kann sinung bis zur Jahrgangsstufe 13 hätte zudem einen in der<br />

cherstellen, dass für erwerbstätige Eltern auch bei niedri- Gesamtleistung nur geringfügigen Mehraufwand von<br />

gen Einkünften und steigender Kinderzahl eine 17 Millionen Euro verursacht. Es ist daher unverständ-<br />

entsprechende Förderung stattfindet.<br />

lich und das politisch völlig falsche Signal, dass sich die<br />

(B) Langfristig wollen wir als FDP die staatlichen Transferleistungen<br />

in Form eines Bürgergeldes zusammenführen,<br />

welches sicherstellen kann, dass den Bedürftigen<br />

weiter geholfen wird und auch bei niedrigen Einkommen<br />

Anreize für Erwerbstätigkeit gesetzt werden.<br />

Union dieser Maßnahme mit einer nicht nachvollziehbaren<br />

Begründung verweigert. Eine Korrektur dieser ungerechten<br />

Situation ist aus Sicht der SPD deshalb dringend<br />

erforderlich.<br />

(D)<br />

Anlage 6<br />

Erklärung nach § 31 GO<br />

der Abgeordneten Jörg Tauss, Gregor Amann,<br />

Willi Brase, Petra Ernstberger, Dieter<br />

Grasedieck, Kerstin Griese, Dr. Barbara<br />

Hendricks, Gabriele Hiller-Ohm, Christel<br />

Humme Lothar Ibrügger, Dr. Hans-Ulrich<br />

Krüger, Katja Mast, Florian Pronold, René<br />

Röspel, Bernd Scheelen, Silvia Schmidt (Eisleben),<br />

Heinz Schmitt (Landau), Swen Schulz<br />

(Spandau), Christoph Strässer, Simone Violka<br />

und Lydia Westrich (alle SPD) zur namentlichen<br />

Abstimmung über den Entwurf eines<br />

Gesetzes zur Förderung von Familien und haushaltsnahen<br />

Dienstleistungen (Familienleistungsgesetz<br />

– FamLeistG) (Tagesordnungspunkt 5)<br />

Mit dem Familienleistungsgesetz wird die finanzielle<br />

Situation von Familien verbessert. So werden der Kinderfreibetrag<br />

um 216 Euro auf 6 024 Euro und das Kindergeld<br />

für das erste und zweite Kind auf 164 Euro, für<br />

dritte Kinder auf 170 Euro und für vierte und weitere<br />

Kinder auf 195 Euro erhöht. Gleichzeitig wird die steuerliche<br />

Absetzbarkeit von haushaltsnahen Beschäfti-<br />

Anlage 7<br />

Erklärung nach § 31 GO<br />

der Abgeordneten Ingrid Fischbach, Norbert<br />

Barthle, Antje Blumenthal, Helmut Brandt,<br />

Dr. Maria Böhmer, Marie-Luise Dött, Ilse Falk ,<br />

Hartwig Fischer (Göttingen), Eberhard Gienger,<br />

Ute Granold, Monika Grütters, Anette Hübinger,<br />

Dr. Peter Jahr, Andreas G. Lämmel, Katharina<br />

Landgraf, Paul Lehrieder, Thomas<br />

Mahlberg, Wolfgang Meckelburg, Dr. Eva<br />

Möllring, Carsten Müller (Braunschweig), Michaela<br />

Noll, Rita Pawelski, Beatrix Philipp, Daniela<br />

Raab, Uwe Schummer, Marion Seib, Johannes<br />

Singhammer, Antje Tillmann, Marcus<br />

Weinberg, Elisabeth Winkelmeier-Becker und<br />

Wolfgang Zöller (alle CDU/CSU) zur Abstimmung<br />

über den Entwurf eines Gesetzes zur Förderung<br />

von Familien und haushaltsnahen<br />

Dienstleistungen (Familienleistungsgesetz –<br />

FamLeistG) (Tagesordnungspunkt 5)<br />

Ich begrüße ausdrücklich die festgeschriebenen Maßnahmen<br />

des Familienleistungsgesetzes: die Anhebung<br />

des Kindergeldes, die Erhöhung des Kinderfreibetrages,<br />

steuerliche Regelungen zu haushaltsnaher Sozialversi-

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