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Das Schriftwesen im Mittelalter

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118 Schreibstoffe.<br />

enrore une consistancesuffisante; ils employent tout cela a. se<br />

faire des vetements ou bien ils le vendent ades manufacturiers<br />

de papier, qui en font du papier a l'usage des epiciers (chartam<br />

emporeticam übersetzt Pococke).<br />

Nach Yates ist eine orientalische Handschrift schon um<br />

das Jahr 1100 auf Linnenpapier geschrieben.<br />

Von den Arabern lernten die·Spanier und die Italiener<br />

die Papierfabrication; besonders in Valencia wurde sie lebhaft<br />

betrieben, und in den alten spanischen Zollgesetzen kommt<br />

pap<strong>im</strong>s häufig vor. Im Vocabularius Hisp. Lat. des Antonius<br />

Nebrissensis von 1492 wird papel erklärt durch charta pannucea.<br />

Die Leges Alfonsi von 1263 u~terscheiden pergamino di cuero<br />

und pergamino di panno. Die von R. Pauli in den Berichten<br />

der Berliner Akad. 1854 S. 630 ff. mitgetheilten Briefe aus<br />

Castilien au K. Edward I von England, vom Jahr 1279 an, sind<br />

alle auf Baumwollenpapier geschrieben.<br />

Ueber die Anfange der abendlä.ndischen und besonders<br />

der deutschen Papierfabrication ist sehr lehrreich die Abhandlung<br />

von Sotzmann <strong>im</strong> Serapeum VII, 97 tr. (1846), hervorgerufen<br />

durch die Behauptungen von Hafsler und vorzüglich<br />

von Gutermann über das hohe Alter und die grofse Verbreitung<br />

des Ravensburger Papiers. Gutermann besonders schreibt<br />

die erste Fabrication in Deutschland der Familie Holbein zu,<br />

und erklärt aus ihrem Wappen das Papierzeichen des Ochsenkopfes<br />

und das angebliche gothische h; er n<strong>im</strong>mt auch alles<br />

Papier der Art ftir Ravensburg in Anspruch. Allein der Ochseukopf<br />

ist viel älter und auch in anderen Ländern weit verbreitet;<br />

Sotzmann erklä.rt ihn als das Zeichen des heiligen Lucas,<br />

des Patrons der Malergilden, während Harsler ein Sinnbild<br />

des pergamenum vitulinum darin erblickt. Es ist aber kein<br />

Kalbskopf, und Ochsenfelle geben kein Pergament. <strong>Das</strong> h ist<br />

nur ein falsch gelesenes, umgekehrt betrachtetes p, welches<br />

ebenfalls weit verbreitet ist, und nach Sotzmann Papier bedeutet.<br />

Ueber die verschiedenen Papierzeichen, welche zur<br />

Best<strong>im</strong>mung der Herkunft von Handschriften und Drucken<br />

wichtig sind, giebt Sotzmann sehr schätzbare Nachweisungen.

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