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Das Schriftwesen im Mittelalter

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Die neue Zeit. Scheidung der Paläographie von der Diplomatik. 25<br />

gation der Mauriller zerstört, und es schien sogar, als ob diesen<br />

mittelalterlichen Studien ein völliges Ende gemacht wäre. Allein<br />

nach kurzer Unterbrechung hat man sie nur mit um so gröfserem<br />

.Eifer wieder aufgenommen. Namentlich hat die 1821 gestiftete<br />

und 1829 erneuerte Ecole des Chartes 1) eine ungemein<br />

fruchtreiche Wirksamkeit gewonnen und allen anderen<br />

Ländern ein bis jetzt unerreichtes Vorbild gegeben. Für den<br />

Gebrauch dieser Schule ist eine grofse Anzahl von Schrifttafeln<br />

verfertigt, welche aber nicht <strong>im</strong> Handel sind und daher<br />

hier nicht berücksichtigt werden können.<br />

Die Ecole des Chartes steht in genauestel' Verbindung mit<br />

den Archives de l'Empire, und in der hier, in dem schönen<br />

Hotel de Soubise, veranstalteten Ausstellung findet der französische<br />

Paläograph in lehrreichster Weise alles vereinigt, WIl8<br />

für seinen speciellen Beruf von Wichtigkeit ist zu kennen.<br />

Daran schliefst sich die mit Schriftproben ausgestattete Publication:<br />

Musee des archives de l'empire, actes <strong>im</strong>portants de<br />

l'h-istoire de Franee et autographes des hammes celeb-res, Paris<br />

1867, 4.<br />

Als Lehrbuch für den Gebrauch des Archivs liefs der<br />

Minister Guizot aus dem umfangreichen Werke der Benedictiner<br />

einen kürzeren und übersichtlichen Auszug machen; es<br />

sind die beiden Folianten der Elements de Paleographie von<br />

Natalis de Wailly, Paris 1838. Der Verfasser hat jedoch<br />

selbständig gearbeitet; gute Schriftproben erhöhen den Werth<br />

des Werkes. Im Widerspruch mit dem Titel ist abor aus der<br />

alten Diplomatik viel chronologisches und sonst zur Behandlung<br />

der Urkunden dienliches hineingezogen, und da dem praktischen<br />

Zwecke gemäfs vorzugsweise nur französische Urkunden<br />

berücksichtigt sind, entspricht für allgemeinere Gesichtspwlkte<br />

oder für die Bedürfnisse' deutscher Archivare und Philologen<br />

die Brauchbarkeit des Werkes nicht seiner Kostspieligkeit.<br />

Verschiedene Prachtwerke von ausgezeichneter technischer<br />

Vollendung beschränken sich auf einzelne Schriftgattungen.<br />

I) Die wechselvolle Grfindungsgeschichte erzählt M. Delpit <strong>im</strong> ersten<br />

Band der BibliotMque de l'Ecole des Chartes.

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